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Thema Dauerbrand: Wie Sie den Kohleofen richtig heizen

Veröffentlicht am 19.06.2020 08:00 | 0 Kommentare
Feuer und Dauerbrandofen
Ein Holzkaminofen sorgt schnell für angenehme Wärme im Raum. Wenn es sich jedoch nicht gerade um eine Speichersteinanlage handelt, müssen Sie ca. 1x pro Stunde Holz nachlegen, um die Wärme zu halten. Doch es gibt eine Alternative. Dauerhafte Wärme ohne das "lästige" Nachlegen ermöglicht Ihnen ein Kaminofen, der nach dem Dauerbrandprinzip arbeitet. Was Sie über diese Form der Heizung wissen müssen und wie Sie damit richtig heizen, erfahren Sie jetzt.

Inhalt:
Was bedeutet Dauerbrand?
Erst der Brennstoff Kohle ermöglicht das Dauerbrandprinzip bei einem Kaminofen. Darunter fallen reine Kohleöfen und Holzkaminöfen, die zusätzlich eine Zulassung für den Kohlebetrieb haben und über einen entsprechenden Nachweis verfügen. Um einen Dauerbrandofen handelt es sich allerdings erst, wenn er den vorgeschriebenen Zeitraum einhält, in dem die Glut im Ofen glühen muss. Konkret heißt das: Nach dem Anzünden und vollständigen Abbrennen der Braunkohle im Kamin muss die Nennwärmeleistung weitere vier Stunden allein durch die Glut erhalten bleiben.

Dabei ist "Dauerbrand" nicht mit "dauerhaftem Betrieb" gleichzusetzen. Ob ein Kaminofen im Dauerbetrieb befeuert werden kann, hängt von der Materialqualität und -verarbeitung ab. Es hat nichts mit dem Brennstoff oder dem Gluterhalt zu tun.
Woran erkennt man einen Dauerbrandofen?
Die Möglichkeit einen Kaminofen auch mit Braunkohle zu betreiben, macht ihn noch nicht zum Dauerbrandofen. Hier müssen Sie ein wenig aufpassen. Die Zulassung für einen bestimmten Brennstoff sagt nichts darüber aus, ob es sich um einen Zeitbrand- oder Dauerbrandofen handelt. Sie können sich die Auswahl leicht machen, indem Sie einen explizit für den Dauerbrand ausgelegten Ofen kaufen. Ist der Ofen nicht konkret als Dauerbrandofen deklariert, sollten Sie beim Kauf auf folgende Attribute achten:

  • Der Ofen muss für den Betrieb mit Braunkohle geeignet sein
  • Die Glut muss die Nennwärmeleistung mindestens vier Stunden halten können
  • Im Brennraum befindet sich kein flacher Boden, sondern eine Mulde.
  • Ein Ofenrost muss zwingend vorhanden sein.

Diese Merkmale finden sich in den gängigen Kohleöfen oder in speziellen Küchenherden.
Wenn Sie einen Dauerbrandofen richtig heizen wollen, folgen Sie am besten diesen Schritten:

  1. Heizen Sie auch in einem Dauerbrandofen zuerst mit Holz an. Kohle zu entzünden, ohne dass im Brennraum bereits eine gewisse Temperatur herrscht, ist nur sehr schwer möglich. Legen Sie also einige Scheite in den Brennraum und zünden Sie sie an. Die Sauerstoffzufuhr sollte maximal geöffnet sein.
  2. Nach 30 bis 45 Minuten sollten Sie im Kaminofen ein Glutbett sehen. Füllen Sie jetzt Kohlebriketts in den Brennraum. Nach etwa 15 Minuten sollte der Abbrandprozess starten und Sie können die Luftzufuhr ein wenig reduzieren. So können Sie einen kontrollierten, langsamen Abbrand gewährleisten.
  3. Falls vorhanden, können Sie die Automatik für die Sauerstoffzufuhr zuschalten. Die Sekundärzuluft wird dann geschlossen und die primäre Variante automatisch gesteuert. Sie müssen also seltener selbst nach dem Rechten schauen.
Animation Dauerbrandofen heizen
Mit einem Dauerbrandofen sorgen Sie auch über Nacht für angenehme Raumtemperatur: Vor dem Schlafengehen legen Sie dazu eine größere Menge Kohlebriketts nach und reduzieren die Luftzufuhr so weit wie möglich. Eventuell brauchen Sie einige Versuche, bis Sie die optimale Einstellung finden. Auch am nächsten Morgen ist es dann noch angenehm warm. Wer Nachts nicht die volle Wärmeleistung braucht, aber morgens schnell ein Feuer entfachen möchte, kann auch ein Braunkohlebrikett in Zeitungspapier wickeln und in den Ofen legen, so ist auch nach mehr als vier Stunden ein Glutbett vorhanden.
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