Kamin anzünden - so wird's gemacht!

Lieben Sie es auch, abends dem Spiel der Flammen im Kamin zuzuschauen? Für viele ist das Entspannung pur. Doch vor diesem Genuss kommt bekanntlich das Anzünden des Kamins. Eine Aufgabe, bei der manches schiefgehen kann - nicht nur bei frischgebackenen Kaminbesitzern. Doch wenn Sie einige Grundregeln beachten und den einen oder anderen Tipp beherzigen, geht Ihnen das Anzünden in Zukunft ganz leicht von der Hand. Wir sagen Ihnen hier, wie Sie Ihren Kaminofen richtig anfeuern.
Inhalt:
Vor dem Ofen-Anzünden
Was müssen Sie beachten, bevor Sie den Ofen anzünden? Voraussetzung für ein schönes Kaminfeuer ist ein funktionierender Zug. Er saugt die zur Verbrennung nötige Luft an und leitet die Verbrennungsgase durch den Schornstein ab.
Sie können leicht erkennen, ob in Ihrem Kaminofen ausreichender Zug herrscht. Eine Flamme am Streichholz oder Zündspan wird dann deutlich nach oben gezogen. Besonders bei ungünstiger Wetterlage oder wenn Sie den Kamin länger nicht zum Heizen benutzt haben, zeigt die Flamme nach unten zeigen oder glimmt nur schwach. Dann ist kein ausreichender Luftzug vorhanden und Sie müssen aktiv werden.
Die stehende Luft bringen Sie leicht durch dosierte Warmluft in Bewegung. Ein sogenanntes Lockfeuer treibt die Kaltluft aus dem Schornstein. Dieses Feuer entfachen Sie am besten mit einigen Holzspänen, die schnell entflammen. Das erzeugt rasch Warmluft, die nach oben steigt. Im Nu greift dann der sogenannte Kamineffekt und Ihr Ofen hat wieder den nötigen Zug.

Richtige Methoden
Bestimmt haben Sie schon die verschiedensten Meinungen zum Thema "Wie zünde ich am besten einen Kamin an?" gehört oder gelesen. Ob es nun "die" beste Methode zum Kamin Anzünden tatsächlich gibt, ist fraglich. Bei einem Ofen haben auch die Bauweise, der Zug im Kamin, die Restfeuchte des Brennholzes und die Wetterlage Einfluss auf das Anzünden. Man kann allerdings die verschiedenen Methoden in zwei Gruppen einteilen. Und die haben ihre speziellen Vor- und Nachteile.
Kaminofen anzünden von oben
"Von oben" bedeutet, dass Sie das Anzündholz im Kaminofen über die großen Scheite legen von oben anzünden. Dabei ordnen Sie das feinere Anmachholz in mehreren Schichten an. So brennen die Stäbchen länger. Das Feuer kann besser auf das darunterliegende Brennholz übergreifen.
Zusätzlich können Sie eine Anzündhilfe auf den Holzstapel legen. Dieser Methode wird nachgesagt, dass sie wenig Rauch entstehen lässt und Sie weniger Brennstoff erfordert. Dafür kann es aber etwas dauern, bis das Scheitholz Feuer fängt.
Mit etwas Übung werden Sie bald die optimale Art der Holzschichtung für Ihren Kamin und Ihr Brennholz herausgefunden haben.

Vorteile
- geringe Rauchentwicklung und Brennstoffverbrauch
Nachteile
- langsamere Wärmeentwicklung
Ofen anzünden von unten
Bei dieser Methode ist die Schichtung des Brennmaterials von unten nach oben aufgebaut.
Zuunterst liegt dann oft eine Anzündhilfe. Das fingerdicke Anmachholz wird entweder kegelförmig darüber aufgestellt.
Die nächste Schicht besteht aus Scheitholz. Dieses wird ebenso aufgestellt und kegelförmig angeordnet, Holzscheit an Holzscheit. Oder Sie schichten mittlere Scheite erst parallel zur Scheibe und dann quer über die Anzündhilfe.
Angezündet wird das Holz von unten. Das innere Anmachholz fängt rasch Feuer und seine Flammen setzen ein stärkeres Holzscheit von unten in Brand.
Mit dieser Methode beginnt das Holz in der Regel schnell zu brennen.
Um eventueller Rauchentwicklung vorzubeugen, sollten Sie auf gute Luftzufuhr beim Anzünden achten.
Mit etwas Übung werden Sie bald die optimale Art der Holzschichtung für Ihren Kamin und Ihr Brennholz herausgefunden haben.

Vorteile
- Scheitholz entflammt schneller
Nachteile
- höhere Rauchentwicklung
Wie Holz nachlegen?
Wie legt man Holz nach, wenn noch ein Glutbett vorhanden ist? Ist noch Glut im Aschebett, können Sie auf Anzündhilfen und Anmachholz verzichten. Legen Sie die neuen Scheite parallel zur Sichtscheibe auf das Glutbett. Sorgen Sie dann mit Hilfe des Zuluftreglers für ordentlich Sauerstoff.
Haben die Holzscheite sich entzündet, können Sie die Zuluft wieder zurück fahren. Ein modernes und effizientes Hilfsmittel für ein bestmögliches Nachlegen sind Abbrandsteuerungen. Diese bieten bereits viele Hersteller zu Ihren Geräten als Zubehör mit an.
Geeignete Hilfsmittel
Welche Hilfsmittel eignen sich, um den Kamin richtig anzuzünden? Feuer machen im Kaminofen verlangt nach geeignetem Werkzeug: lange Kaminstreichhölzer, ein langes Feuerzeug, ein Fidibus oder Holzspan sind wichtig, um Verbrennungen an den Fingern beim Anzünden zu vermeiden.
Außerdem können Sie Anzündhilfen für das Holz in den Brennraum legen. Diese brennen länger als ein Streichholz und sind nützliche Helfer beim Anfeuern. Es gibt im Handel Anzündwürfel auf Paraffin- oder Petroleumbasis, aber auch solche aus gepresstem Holzmehl und Wachs. Bio Anzünder aus Holzwolle haben sich ebenfalls bewährt.
Verzichten sollten Sie auf Papier und Pappe, wenn Sie ein Feuer in Ihrem Kamin entfachen wollen - besonders auf Alt- und Zeitungspapier. Druckerschwärze und schädliche Chemikalien gelangen hier beim Verbrennen in die Luft. Außerdem verbrennt Papier schneller im Kaminofen als die eben beschriebenen Anzündhilfen. Daher ist es wenig effektiv.
Richtige Luftzufuhr
Aus zwei Gründen braucht Ihr Kaminofen viel Luft beim Anzünden. Erstens sorgt die Zufuhr von viel Sauerstoff für einen guten Brand des Anzündholzes. Zweitens wird ein schneller Abtransport der Verbrennungsgase aus dem Brennraum durch den Schornstein ermöglicht. Sauerstoff ist für jeden Verbrennungsvorgang notwendig.
Aber gerade beim Ofen Anzünden muss er für die rasche Erzeugung von Flammen und Verbrennungshitze in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Sie sollten daher beim Anfeuern alle Luftzuführungen am Kamin öffnen. Das Anmachholz sollte außerdem so geschichtet sein, dass die Luft am Brennmaterial vorbei strömen kann.
Mit der Erwärmung der Brennkammer verstärkt sich dann der Kamineffekt im Ofen. Die erwärmte Luft steigt nach oben, mit ihr das brandhemmende Kohlendioxid. Gleichzeitig wird durch den entstehenden Unterdruck frische Luft und neuer Sauerstoff in den Ofen gesogen. Die Verbrennung kommt so in Gang und erfasst schließlich auch das dickere Scheitholz. Sobald beim eigentlichen Brennholz der Abbrand beginnt, kann die Luftzufuhr zum Kamin gedrosselt werden.
Reiner Kunze, 10.11.20 16:50
Zwecks Russentfernung bzw. Entrussung des Kamins wurde mir empfohlen,in regelmäßigen Abständen rohe Kartoffelschalen auf die Glut zu legen und mit zu verbrennen. Ist dies Nonsens oder effektvoll ?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Guten Tag Herr Kunze,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Leider haben wir das selbst noch nicht getestet und können daher keine verbindlichen Tipps dazu geben.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team