Ab welcher Höhe abspannen?
Wenn Sie für die sichere Abführung der Rauchgase eines Kaminofens einen Edelstahl-Schornstein montieren wollen, müssen Sie sich, neben anderen Vorschriften auch an die Regelung zur Sicherung des Abgasrohres in der Höhe halten. So darf der Schornstein ohne Abspannung in Deutschland nicht über ein Mindestmaß über das jeweilige Dach herausragen. Ragt Ihr Schornstein dagegen weiter als die meist festgesetzten 3 Meter vom letzten Befestigungspunkt in die Höhe, ist eine zusätzliche Befestigung zwingend erforderlich.
Bei Einhaltung der zugelassenen drei Meter wird diesbezüglich von einer freien Auskragung, also einer freien Kraglänge gesprochen. Bei dieser so bezeichneten Kraglänge bei einem Edelstahlschornstein handelt es sich explizit um genau die Länge, die bei Außenbefestigungen vom letzten Wandhalter aus bis zur Mündung des Schornsteins gemessen wird. Wichtig bei der freien Kraglänge sind allerdings auch der Durchmesser der Abgasanlage sowie der Abstand von der Wand.

Durchmesser (Innen) in mm | Wandabstandhalter 50 mm | Wandabstandshalter 250 - 360 mm |
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80 | 3 m | 3 m |
100 | 3 m | 3 m |
115 | 3 m | 3 m |
130 | 3 m | 3 m |
150 | 3 m | 3 m |
160 | 3 m | 3 m |
160 | 3 m | 3 m |
180 | 3 m | 3 m |
200 | 3 m | 3 m |
225 | 1,5 m | 3 m |
250 | 1,5 m | 3 m |
300 | 1,5 m | 3 m |
Wie abspannen?
Um eine doppelwandig konstruierte Abgasanlage aus Edelstahl auch in der Höhe sicher zu befestigen, stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Ihren Edelstahlschornstein sicher abzuspannen. Einsetzen können Sie zum Beispiel sogenannte Abspannstangen für eine Zwei-Punkt-Abspannung. Oder aber Sie entscheiden sich für Drahtseile in Kombination mit einer 3-Punkt Abspannschelle. Dabei besitzt die 2-Punkt-Schornstein-Sicherung im Rahmen einer Dachdurchführung sogar eine bessere Statik, da die Drahtseile der 3-Punkt-Lösungen für eine vergleichsweise schlechtere Statik sorgen. Sie verlieren an Spannung und sollten deshalb regelmäßig geprüft und wieder gestrafft werden. Wird das Rohr der Abgasanlage aber am Dachrand vorbeigeführt, stellt ein Kragarm im Zusammenspiel mit verstellbaren Wandhaltern eine effektive Befestigungslösung dar.

Befestigung mit Kragarm
Ein Kragarm ist immer als ein einseitig eingespannter Träger zu verstehen. Für die Statik spielt dieser Träger eine wichtige Rolle. Charakteristisch für die Montage per Kragarm ist dabei das so bezeichnete negative Momentum. Dieses stellt sicher, dass am jeweiligen Bauteil eine Zugzone direkt an der Oberseite entsteht. Genau an dieser Zone befinden sich in der Regel immer eine entsprechende Bewehrung. Bei der Montage wird die Abgasanlage dabei seitlich des Kragarms angeordnet. Allerdings können Sie einen Kragarm für die Befestigung eines Schornsteins nicht immer nutzen. Wird der doppelwandige Schornstein nämlich durch das Dach geführt, gibt es keine Möglichkeit den Kragarm dementsprechend zu sichern. Weiterhin müssen Sie bei entsprechender Verwendung sicherstellen, dass der Kragarm vom Mündungsabschluss des Schornsteins nicht deutlich überragt werden darf. Der Gesetzgeber hat hier vorgegeben, dass der Mündungsabschluss die Länge des Kragarms höchstens um 2,65 Metern übersteigen sollte.

2-Punkt-Abspannung
Bei etwas verwinkelten oder komplizierteren Schornsteinführungen als auch bei einer Führung durch das Dach empfiehlt sich eine 2-Punkt-Schornstein-Abspannung. Diese Lösung gilt als äußerst variabel und flexibel. Eine Abspannung dieser Art wird über zwei verstellbare Rundrohre zuverlässig gewährleistet. Diese werden mit einer 2-Punkt-Schelle, die um den Schornsteinkörper gelegt wird, verbunden und am Dach mittels Dachhaken befestigt. Auch hier gelten die maximalen freien Kraglängen. Bei einer 2-Punkt-Abspannung darf die Schornsteinmündung die Schelle um maximal 2,5 m überragen.
