Darf ich meinen Kaminofen bei Sturm betreiben?

Wenn es draußen nass und kalt ist, verspricht ein Kamin wohlige Wärme und Gemütlichkeit. Doch was ist, wenn ein starker Wind um den Schornstein pfeift. Darf ein Kaminofen bei Sturm betrieben werden? Und wenn ja - was ist dabei zu beachten? Außerdem klären wir die Frage, warum es zur Qualmbildung kommt und welche Hilfsmittel es dagegen gibt.
Warum qualmt mein Ofen bei Sturm?
Entstehen am Kamin bei Wind vermehrt Rauchgase, ist meist die Lage der Schornsteinmündung die Hauptursache. Diese befindet sich entweder zu nah an einem Windhindernis (Dachaufbau, Baum, Nachbargebäude) oder in einem Bereich, in dem sich ein sogenannter Luvstau bilden kann. Auf der Seite, auf welcher der Sturmwind gegen Ihr Haus drückt, baut sich ein Luftpolster auf, welches sich auf den Schornstein legt und für den Rauch ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Seiten- und Fallwinde drücken dermaßen auf den Schornstein, dass die Strömung erheblich gestört wird und der Rauch nur schwer entweichen kann. Das Feuer will nicht richtig brennen. Im schlimmsten Fall qualmt das Holz intensiv vor sich hin und die Rauchgase verbreiten sich in Ihren Räumlichkeiten.

Was hilft gegen Qualm bei Sturm?
Gegen die Fallwinde, die Ihrem Kamin bei stürmischem Wetter zu schaffen machen, können Sie nicht viel tun. Das Problem lässt sich aber mithilfe einer rotierenden Schornsteinhaube oder eines Aufsatzes mit Düsen so stark reduzieren, dass Sie Ihr Haus auch bei heftigem Wind gefahrlos heizen können.
Hinweis
Um Probleme beim Heizen zu vermeiden, fordert das Baurecht einen senkrechten Abstand von mindestens einem Meter zwischen Schornsteinkopf und Dachhaut, wenn die Dachneigung über zwanzig Grad beträgt. In Schleswig-Holstein mussten früher sogar alle Schlote über First geführt werden, um Funktionsprobleme am Kamin bei Wind zu vermeiden. Diese spezielle Regelung entfiel jedoch mit der Angleichung an das bundesweite Baurecht im Jahr 1996.
Hinweise für den Betrieb
Entstehen am Kamin bei Wind vermehrt Rauchgase, ist meist die Lage der Schornsteinmündung die Hauptursache. Diese befindet sich entweder zu nah an einem Windhindernis (Dachaufbau, Baum, Nachbargebäude) oder in einem Bereich, in dem sich ein sogenannter Luvstau bilden kann. Auf der Seite, auf welcher der Sturmwind gegen Ihr Haus drückt, baut sich ein Luftpolster auf, welches sich auf den Schornstein legt und für den Rauch ein unüberwindbares Hindernis darstellt. Seiten- und Fallwinde drücken dermaßen auf den Schornstein, dass die Strömung erheblich gestört wird und der Rauch nur schwer entweichen kann. Das Feuer will nicht richtig brennen. Im schlimmsten Fall qualmt das Holz intensiv vor sich hin und die Rauchgase verbreiten sich in Ihren Räumlichkeiten.
Druckverhältnisse
Damit der Rauch auch bei schwierigen Wetterlagen ungehindert über Ihren Schornstein abziehen kann, sollten Sie beim Heizen unbedingt die Druckverhältnisse im Raum berücksichtigen. Ist der Kaminzug aufgrund eines Unterdrucks nicht mehr ausreichend, wird der Rauch regelrecht in Ihre Wohnung gezogen, was nicht nur unangenehm riecht, sondern im schlimmsten Fall zu einer Kohlenmonoxidvergiftung führen kann. Diesem Problem gehen Sie aus dem Weg, indem Sie für einen Überdruck sorgen. Hierfür gibt es einen bewährten Trick.
Heißer Tipp
Öffnen Sie ein Fenster auf der Sturmseite Ihres Hauses. Die hereindrückenden Winde lassen einen Überdruck entstehen, der einen zu geringen Kaminzug beim Heizen, insbesondere in der Anheizphase, verhindert. Kippen Sie hingegen ein Fenster auf der windabgewandten Seite, bildet sich im Raum ein Unterdruck.
Holz nachlegen
Beim Nachlegen von Holz ist es wichtig, vorab die Luftzufuhr im Kamin zu öffnen. Durch das Sichtfenster können Sie sehen, wie die Glut dadurch heller leuchtet oder noch vorhandene Flammen deutlich höher lodern. Öffnen Sie die Tür zunächst nur einen Spalt und warten Sie einen Moment, damit sich ein Luftzug in Richtung Schornstein aufbaut. So verhindern Sie, dass beim Heizen Rauch in Ihre Wohnräume gelangt. Nun können Sie die Kamintür langsam ganz öffnen und Holz nachlegen. Schließen Sie die Tür möglichst bald und reduzieren Sie die Luftzufuhr etwas. Sind die hellen Flammen verschwunden und ist das Feuer wieder zu Glut geworden, können Sie die Primärluft wieder ganz schließen, damit die Wärme nicht durch den Schlot entweicht.
Regen & Feuchtigkeit
Neben rauen Winden können auch heftige Regenfälle ein Problem beim Heizen darstellen. Diese sorgen ebenfalls für einen erhöhten Widerstand am Schornsteinkopf und lassen den Rauch nur schwer entweichen. Außerdem kann eindringendes Niederschlagswasser zu Schäden an gemauerten Schornsteinen führen.
Schornsteinversottung
Grundsätzlich ist Feuchtigkeit ein ungünstiger Faktor für den Betrieb eines Kaminofens. Beim Heizen mit Holz, Heizöl oder Erdgas entsteht Wasserdampf, der sich zusammen mit den im Rauch enthaltenen Säuren an den Schornsteinwänden niederschlägt. Dies bewirkt eine Durchfeuchtung und Zersetzung des Mauerwerks. Zu erkennen ist die sogenannte Versottung an bräunlich-gelben Flecken, die sich zum Teil stark in am Schornstein angrenzenden Räumen zeigen. Zudem verursacht die dabei entstehende Schwefelsäure unangenehm riechende, der Gesundheit abträgliche Ausdünstungen.
Ob und wie stark dieser Effekt in Ihrem Schornstein auftritt, richtet sich nach der Verbrennungstemperatur und dem Kaminzug. Sollte Ihr Kaminofen bei heftigem Wind schlecht ziehen und auffallend rauchen, ist die Gefahr der Versottung besonders groß. In diesem Fall ist es ratsam, dem Feuer durch einen geeigneten Schornsteinaufsatz auf die Sprünge zu helfen, der dafür sorgt, dass der Rauch und mit ihm die Feuchtigkeit auch bei Fall- und Seitenwinden gut abzieht.
Rußbrandgefahr
Eine weitere Folge feuchtigkeitsbedingter Ablagerungen im Schornstein ist der Rußbrand. Entzünden kann sich dieser beispielsweise, wenn Sie Ihren Kamin bei Sturm heizen und der starke Wind die Flammen höherschlagen lässt. Auch Sauerstoffmangel und ungeeignetes Brandgut kommen als Ursache für den Kaminbrand infrage. Haben sich im Kamin Glanzrußschichten festgesetzt, die sich anders nicht beseitigen lassen, kann ein Schlotfeger mit Ausbrennerfahrung (Meisterprüfung) den Rußbrand auch kontrolliert auslösen, um Ihren Kamin auf diese Weise zu reinigen. Hierbei wird je nach Gefahrenlage zum Teil auch die zuständige Feuerwehr hinzugezogen.

Praktisches Zubehör
Besonders anfällig für Fallwinde und Feuchtigkeit sind Schornsteine ohne Schornsteinaufsatz. Selbstrotierende oder strömungstechnische Schornsteinaufsätze gewährleisten, dass der Kamin auch bei Wind gut zieht und sich kein Rauch in der Brennkammer staut.
Während Regenhauben lediglich dafür sorgen, dass kein Niederschlagswasser eindringt und keine Vögel im Abzug nisten, verhindern selbstrotierende Schornsteinaufsätze, dass Ihr Kaminofen bei Unwetter schlechter brennt und stark qualmt. Sie drehen sich selbstständig und lassen dadurch einen konstanten Unterdruck entstehen, der den Rauch beim Heizen sicher abtransportiert.
Elektronische Schornsteinaufsätze mit Abzugsventilatoren, auch Rauchsauger genannt, sorgen insbesondere bei hohen Temperaturen und sehr verschmutzten Rauchgasen für einen gleichmäßigen Abtransport.
manfred, 22.05.20 11:30
Hallo Team! Der Schornstein ist ein Dreier und damit keine Abgase in das Zuluftrohr der Heizung gesaugt werden, wurde ein Blech zwischen ddiesem und den weiteren Öffnungen montiert. Wenn der Wind von Süd bzw. West kommt, bläßt er in die Wohnung. Da mein Vermieter, der unter mir wohnt, den Qualm ebenso in seine Wohnung geblasen bekam, montierte er ein weiteres Blech zwischen seinen und meinen Schornsteinausgang. Was können wir machen? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Manfred,
normalerweise werden in solchen Fällen die Schornsteine erhöht. Um Sie umfassend beraten zu können wäre es gut, wenn Sie sich telefonisch (+49 (0)9191 - 320610) oder per Mail (info@ofenseite.com) an uns wenden. Schicken Sie uns auch gerne Bildmaterial, welches veranschaulicht wie und wo die Bleche installiert wurden.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, Ihr ofenseite-Team
Eberle Georg, 14.02.20 09:32
Sehr geehrte Damen und Herren Ich habe das Problem, ich hab im Westen ein sehr grosse hohe Scheune stehn, von mein Kamin bis zur Scheune sind ungefähr 60 bis 70m. Wenn ein Westwind geht der wo über 50km kommt, habe ich immer ein Ölrauch gestank im Bad der wo sich über die ganze Wohnung bis ins Schlafzimmer verteilt. Ist dieser Rauch Schädlich wenn wir schlafen. Heut ist das gleiche gewesen, ich habe den Ölofen gleich ausgemacht, ich habe aber bemerkt dass er schin aus war hat der Wind aus geblassen, und das innere glühte noch, ich habe Angst das es mal eine Vepuffung gibt wenn wir schlafen oder wenn es wir nicht merken sollen. wenn ich vorher merke das ein Sturm kommt mache ich ihn schon immer vorher aus. Was ist wenn ich das mal Übersehe, und das Passiert, ist der Qualm schädlich. Ich würde mich sehr freuen wenn ich eine richtige Antwort auf meine Frage bekommen würde. Danke in Voraus Mit freundlichen Grüßen Eberle Georg
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Sehr geehrter Herr Eberle,
bitte wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Bezirksschornsteinfeger! Wenn Sie schreiben, es ist ein Ölrauchgestank, gehen wir davon aus, dass die Abgase ins Gebäude "gedrückt" werden, das kann sehr gefährlich sein. In jedem Abgas ist Kohlenmonoxid enthalten, welches bei zu hoher Konzentration giftig ist. Wenn Sie weitere Fragen haben, bitte rufen Sie an: 035055 6900 - 51
Mit freundlichen Grüßen, Ihr ofenseite-Team