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Holzheizung als Zentralheizung: Die verschiedenen Möglichkeiten

Veröffentlicht am 16.02.2023 16:40 | 1 Kommentar
Zentralheizung mit verschiedenen Brennstoffen

Holz als Brennstoff - das klingt nach dem letzten Jahrhundert. Ist es aber keineswegs! Es steht in erster Linie für nachhaltiges Heizen. Eine passend konfigurierte und fachgerecht bediente Holzheizung kann durchaus als alleinige Zentralheizung fungieren oder mit dieser verbunden werden. Das Thema Heizen mit Holz bietet viele Möglichkeiten im Bereich der Anlagentechnik und bei den Brennstoffen - denn Holz ist nicht gleich Holz.

Inhalt:


Sie erfahren in diesem Artikel:

» Welche Vor- und Nachteile eine Holzheizung bietet.
» Welche Holzheizungsarten es auf dem Markt gibt.
» Mit welchen Anschaffungskosten Sie rechnen müssen.
» Wie sich die laufenden Kosten zusammensetzen.
» Ob eine Förderung für Sie infrage kommt.

Welche Vorteile hat eine Holzheizung?

Keine andere Heizart kann auf eine so lange Tradition verweisen wie das Heizen mit Holz. Und aktuell erlebt die Holzheizung ein Revival. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der regional und kostengünstig zur Verfügung steht. Mit einer solchen Heizung sind Sie unabhängig vom globalen Rohstoffmarkt und der Preispolitik der großen Öl- und Gasversorger. Auch die Ökobilanz fällt gut aus. Im Brennprozess wird nur die Menge Kohlendioxid freigesetzt, die das Holz zuvor während der Wachstumsphase gebunden hat. Würde der Baum natürlich verrotten, sähe die Bilanz ähnlich aus. Selbst die beim Heizen zurückbleibende Asche lässt sich weiter verwenden.

Vorteile einer Holzheizung

Gut zu wissen

Bis vor kurzem war der größte Kritikpunkt an Holzheizungen der hohe Feinstaubgehalt in den Abgasen. Moderne Filtertechnik macht es aber möglich, dass diese heutzutage umweltfreundlich funktionieren. Manche Heizungen können sogar vollautomatisiert und nach höchsten Standards betrieben werden.

Die Vorteile

➤ positive Ökobilanz
➤ regional verfügbarer Brennstoff
➤ Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
➤ verschiedene Varianten
➤ meistens staatlich gefördert

Die Nachteile

➤ Platz für Kessel und Brennstoff
➤ hoher Wartungsaufwand
➤ hohe Anschaffungskosten
➤ körperliche Belastung
➤ Schmutz

Welche Arten von Holzheizungen gibt es?

Es gibt verschiedene Heizungsanlagen, die mit Holz betrieben werden. Damit haben Sie die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den nachhaltigen Brennstoff in Ihre Heizung einzubinden oder die Anlage komplett darauf umzustellen. Beachten Sie jedoch, dass Holzheizungen mehr Energie produzieren, als zur gleichen Zeit im Gebäude verbraucht wird. Deshalb müssen Sie zusätzlich einen Pufferspeicher installieren. Nur so wird sichergestellt, dass der Wärmeerzeuger nicht überhitzt.

Die Scheitholzheizung

Das Verbrennen von Scheitholz funktioniert nicht nur in einem Kaminofen, sondern auch in einem großen Kessel. Dieser gehört zu den Festbrennstoffkesseln und wird zumeist als Holzvergaser angeboten. Ein Holzvergaser wird manuell mit Holz beschickt. Da er im Gegensatz zu alten Holzheizungen nicht mehr mit Naturzug arbeitet, ist er sehr effizient. Holzvergaserkessel arbeiten nach dem Prinzip des Sturzbrandes. Indem die Brennkammer unterhalb der Füllkammer liegt, findet der Abbrand dank Saugzuggebläse nach unten statt. Diese Technologie gilt als zuverlässig und eignet sich optimal als zentrale Heizung für Bestands- und Neubauten.


Scheitholz und Holzvergaserkessel

Der Scheitholzofen

Ein Kaminofen mit Wassertasche, ebenfalls als Holzheizung bezeichnet, wird manuell mit Holz bestückt. Ein Holzofen als Zentralheizung ist aber nur in den seltensten Fällen zulässig bzw. geeignet. Der Wärmebedarf für das komplette Gebäude kann nicht über einen Ofen produziert werden. Um eine zentrale Heizungsanlage darauf aufzubauen, müssen nach BImSchV zusätzliche Voraussetzungen erfüllt werden. Denn dann muss der Kaminofen bessere Werte erreichen und gilt nicht mehr als Einzelraumfeuerstätte. Als Raumheizung und Unterstützung der Zentralheizung sind wasserführende Kaminöfen aber perfekt.


Scheitholz und Holzofen

Der Pelletkessel

Pellets bestehen aus Holzresten, die in Stäbchenform gepresst werden. Mit diesem Brennstoff können Sie sowohl wasserführende Pelletöfen als auch Pelletkessel befeuern. Bei Letzterem benötigen Sie ein Lager und die passende Fördertechnik, mit dem Sie den Transport zum Pelletkessel automatisieren. Da es die Kessel in unterschiedlichen Leistungen gibt, kann die Technologie sowohl in Alt- als auch in Neubauten zur kompletten Versorgung mit Wärme und Warmwasser eingesetzt werden. Alternativ dient sie auch zur Heizungsunterstützung. Vorteilhaft sind die automatische Bestückung und die hohen Wirkungsgrade, nachteilig dagegen die hohen Anschaffungskosten.

Holzpellets und Pelletheizung

Die Hackschnitzelheizung

Neben dem Holzvergaser gibt es auch Heizsysteme, die mit Holz-Hackschnitzeln betrieben werden. Vom Funktionsprinzip her ähneln sie einer Pelletheizung. Allerdings sind diese getrockneten und gehäckselten Holzabfälle günstiger als Holzpellets. Sie müssen nicht erst in Form gepresst werden, weisen aber auch einen kleineren Energiegehalt auf.

Mit einer solchen Heizung brauchen Sie viel Raum für die Lagerung des Brennstoffs, weswegen Sie weniger im privaten als viel mehr im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt.

Hackschnitzel Brennstoff
Was kostet eine Holzheizung?

Beim Vergleich der Anschaffungskosten sollten Sie sämtliche relevanten Komponenten beim Heizen mit Brennholz in die Betrachtung einbeziehen. Auch die laufenden Kosten dürfen Sie dabei nicht vergessen. Darüber hinaus spielt das Thema staatliche Förderung eine wichtige Rolle.

1. Anschaffungskosten

Die konkreten Kosten für eine Holzheizung hängen nicht nur vom jeweiligen Heizsystem ab, sondern auch von dessen Größe. Dazu kommen weitere Komponenten wie der Pufferspeicher, die elektronische Temperaturüberwachung oder die Lager- und Fördertechnik.

Bei den Heizungen sollten Sie mit folgenden Preisspannen rechnen:

» Holzvergaser: 5.000 - 15.000 €
» Pelletkessel: 10.000 - 25.000 €
» Hackschnitzelheizung: 10.000 - 25.000 €

2. Betriebskosten & Wirtschaftlichkeit

Bei den zu erwartenden Betriebskosten darf nicht nur das Brennmaterial einbezogen werden. Auch Wartungskosten und Stromkosten müssen in die Rechnung mit eingehen. Die Heizkosten an sich sind abhängig vom Material. Wer selbst Wald besitzt, fährt mit einem Holzvergaser vergleichsweise günstig. Hackschnitzel sind auch sehr billig aber dennoch effektiv. Pellets sind ein bisschen teurer in der Anschaffung aber kosten immer noch weniger als Öl oder Gas. Bei den Wartungskosten kommt es auf die Komplexität der Anlage und der Feuerstätte an, ein Gerät mit zusätzlicher Elektronik kostet mehr, als ein einfaches.

Wartungskosten/Schornsteinfeger Heizkosten (Einfamilienhaus 150 m², ca. 15 kW Wärmebedarf bei 1700 Stunden = 25000 kWh/Jahr) jährliche Kosten
Holzvergaser 400/100 790 1290
Hackschnitzel 600/100 830 1530
Pelletkessel 500/100 1250 1850

3. Fördermöglichkeiten

Scheitholzvergaser, Pelletkessel, Hackschnitzelheizung und wasserführende Pelletöfen können vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden. Hier ist eine Ersparnis von 20 % der förderfähigen Kosten möglich. Was Sie tun müssen, um die Förderung zu erhalten und was genau gefördert wird, erfahren Sie auf unserer Förderseite.

Kommentare

Brauchen komplette Kombi Holzheizung mit Solarthermie

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Herr Möhl,

bitte wenden Sie sich für eine Beratung bitte per E-Mail an unseren Vertrieb, der Sie fachlich besser betreuen kann, als die Redaktion.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Dietmar Möhl, 15.09.2022 14:59
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