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Die Bedeutung von Abgastemperatur und Wirkungsgrad beim Kaminofen

Veröffentlicht am 30.03.2020 08:00 | 0 Kommentare
Rauch in Form von Prozentzeichen qualmt aus Schornstein
Ob klassische Gasheizung oder ein moderner Kamin - die Wärmeeffizienz sollte bei Ihrer Kaufentscheidung immer einen hohen Stellenwert einnehmen. Die jeweils angegebenen Werte und Daten müssen immer in Zusammenhang gebracht werden. Ansonsten kommt es schnell zu Verständnisproblemen. Zwei wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind der Wirkungsgrad und die Abgastemperatur. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag explizit diese beiden Begriffe und beleuchten den Hintergrund.

Inhalt:
Abgastemperatur
Die Abgastemperatur stellt gemeinsam mit der Wärme-Wirkung einen wesentlichen Wert dar, um die Effizienz von Kaminöfen zu messen. Abgase entstehen beim Abbrand des Brennstoffes im Feuerraum eines Ofens und werden anschließend über das Ofenrohr und dann den Schornstein nach außen abgeleitet. Die Temperaturen der Rauchgase, die durch die Verbrennung entstanden sind, können direkt am Abgasstutzen des Kamins ermittelt werden.

Die jeweilige Höhe der Messwerte drückt dabei aus, wie wärmeeffizient Ihr Kaminofen arbeitet. Je niedriger die Abgastemperatur dabei ist, umso weniger Energie geht letztendlich verloren. Die Temperatur der Abgase hängt diesbezüglich von mehreren Faktoren ab. Einfluss auf die Höhe von Abgastemperaturen nehmen in erster Linie die genutzte Feuerungsanlage, der Brennstoff, die Verbrennungsart sowie der allgemeine Zustand der Anlage. In modernen Kaminöfen werden zum Beispiel Rauchumlenkplatten verbaut, um die Rauchgase so lange wie möglich im Brennraum zirkulieren zu lassen. Dadurch verbrennen auch kleinste Partikel und es kann noch mehr Energie freigesetzt werden, bevor sie durch den Schornstein verschwindet.
Welche Abgastemperatur bei Kaminöfen ist normal? Das lässt sich pauschal nicht beantworten, denn unterschiedliche Öfen weisen variierende Temperaturen auf. Grob kann man aber sagen, dass sich die Abgastemperaturen im Bereich zwischen 235° C und 350° C befinden.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad ist eine physikalische Größe, mit der die Effizienz von Energieübertragungen und Energiewandlungen angegeben wird. Je nach verwendeter Feuerungstechnik können Sie so unterschiedliche Grade der Energieausnutzung und des Gehalts an Luftschadstoffen generieren. Berechnet wird dabei das Verhältnis der zugeführten Energie zur tatsächlichen Nutzenergie. Der Grad der Wirkung wird in der Regel in Prozenten ausgedrückt, da ansonsten keine Maßeinheit oder eine messbare Dimension zur Verfügung steht. 

Demnach bedeutet ein Grad von 100 Prozent, dass die eingesetzte bzw. gewonnene Energie komplett in Wärme oder auch in Licht umgewandelt wird. Stellen Sie dagegen nur einen Grad von 80 Prozent fest, gehen 20 Prozent der Wärme als Abgase verloren. Daraus ergibt sich eine simple Faustregel: Je höher der jeweilige Grad der Wirkung ist, desto effizienter arbeitet der Ofen oder die Heizung.
Zusammenhang
Werden die durch die Verbrennung entstehenden Abgase direkt mit hoher Temperatur in den Schornstein geleitet, führt dies zu einer verminderten Energieeffizienz, also zu mitunter erheblichen Energieverlusten. Der Wirkungsgrad eines Kamins oder Heizkessels ist daher immer abhängig von der Abgastemperatur. Ein diesbezüglich wichtiger Faktor ist zum Beispiel das Verbrennungsluftverhältnis bzw. der Luftüberschuss. Grundsätzlich gilt: Eine hohe Temperatur der Abgase steht nicht für eine hohe Wirkung bzw. für eine hohe Effizienz. Diese falsche Annahme hält sich hartnäckig, was sie aber nicht richtiger macht. Stattdessen ist eine geringe Abgastemperatur in der Regel gleichbedeutend mit einem hohen Wirkungsgrad.
Für die Bestimmung der Effizienz ist der Grad der Wirkung letztendlich auch aussagekräftiger. Das liegt vornehmlich daran, dass weitere Faktoren bei der Berechnung des Wirkungsgrads einbezogen werden.
Wirkungsgrad bei Kaminöfen
Was bedeutet der Wirkungsgrad bei Kaminöfen? Der Wirkungsgrad ist entscheidend für die Wärmeeffizienz von Kaminöfen. Achten Sie daher immer darauf, dass Sie sich einen Kamin als Heizung anschaffen, der über einen entsprechend hohen Wirkungsgrad verfügt. Je höher dieser ist, desto mehr Wärme wird aus dem eingesetzten Brennstoff gewonnen. Die meisten Kaminöfen, die als Heizung genutzt werden, weisen eine Wirkung von rund 70 bis 85 Prozent auf, wasserführende Kaminöfen erreichen hingegen bis zu 90 %. Damit heizen Sie vergleichsweise effizient. Allerdings gibt es im Hinblick auf die prozentualen Werte Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen und Varianten von Feuerstätten. Der folgende Vergleich gibt Aufschluss über die jeweiligen Wirkungswerte.
Vergleich Wirkungsgrad Öfen:

Ofentyp Wirkungsgrad
Kaminofen, wasserführende Modelle eingeschlossen 70 - 90%
Kamineinsatz 80 %
Pelletofen 90 %
offener Kamin 30 - 60 %
Kachelofen alte Modelle/neue Einsätze 50 -70 % / >80 %
Grundofen 80 %
Wirkungsgrad Heizung
Der Wirkungsgrad einer Heizung, was ist das? Auch im Hinblick auf die Heizleistung, also die Effizienz einer Heizung dient die Wirkung bzw. der Wirkungsgrad als Orientierung. Ebenso wie bei Kaminöfen drückt er das Verhältnis der abgegebenen Energiemenge zur eingesetzten bzw. erzeugten Energiemenge aus. Ein hoher Wirkungsgrad geht dabei einher mit niedrigen Energieverlusten. Also: Je höher der Grad der Wirkung, desto effizienter arbeitet die Heizung.
Wirkungsgrad von Heizungen im Vergleich:

Heizungsart Wirkungsgrad
Gasbrennwert 100 - 111 %
klassische Gasheizung 85 - 93 %
Ölbrennwert 102-106 %
Ölheizung 70 - 90 %
Pelletkessel 85 - 103 %
Scheitholzkessel 80-95 %
Heizen können Sie aber auch mithilfe einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage. Beide Varianten definieren die Effizienz ebenfalls über die jeweiligen Wirkungsgrade. Setzen Sie dabei beispielsweise auf moderne Wärmepumpen, können Sie sich über einen sehr hohen Wirkungsgrad freuen. Gut abgestimmte Gesamtsysteme gewinnen oftmals ein Vielfaches der Energie als Wärme. Der Solarthermie-Wirkungsgrad liegt bei 70 bis 85 Prozent.
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