Welche Kaminverkleidung ist die Beste?

Die Kaminverkleidung hat eine optische Wirkung und damit einen großen Einfluss darauf, ob sich der Kaminofen harmonisch in den Raum einfügt. Ebenso wichtig ist die Eigenschaft als Wärmespeicher. Wenn das richtige Material für die Kaminofen-Verkleidung gewählt wird, kann der Ofen über eine längere Zeit gemütliche Strahlungswärme abgeben.
Entscheidungskriterien
Vor dem Kauf eines Ofens stellt sich häufig die Frage, welche Kaminverkleidung die richtige ist. Bei der Entscheidungsfindung sollten verschiedene Kriterien beachtet werden. Wählen Sie die Ofen-Verkleidung nicht nur nach optischen Vorlieben, sondern berücksichtigen Sie auch die funktionalen Eigenschaften.
Passt die Verkleidung zu Ihrem Einrichtungsstil?
Bevorzugen Sie eine puristische, sachliche Ausstrahlung oder soll die Ofen-Verkleidung einen nostalgischen Touch haben? Wenn der Wohnraum im Landhausstil gestaltet ist, kann eine moderne Kaminverkleidung eher deplatziert wirken. Auch die Farbe spielt eine Rolle. So kann die Ofen-Verkleidung entweder dezent oder dominant wirken.
Soll die Verkleidung Wärme speichern?
Ein weiteres Kriterium ist die Wärmespeicherfähigkeit des Materials der Kaminofen-Verkleidung. Wenn Sie den Kamin als Dauerheizung nutzen, ist ein Speicherofen von Vorteil. Materialien mit guten Speichereigenschaften wie Speckstein oder Sandstein sorgen für eine gute Speicherung und gleichmäßige Abgabe der erzeugten Wärme über eine längeren Zeitraum.
Wie hoch darf der Reinigungsaufwand sein?
Die Kaminverkleidung kann mehr oder weniger pflegeintensiv sein. Berücksichtigen Sie deshalb auch den Pflege- und Reinigungsaufwand. Für eine Kaminofen-Verkleidung aus Naturstein oder Marmor sind Spezialreinigungsmittel sinnvoll. Bei einer Verkleidung aus lackiertem Stahl kann es gelegentlich notwendig werden, die Lackierung nachzubessern.
Gängige Materialien
Gussofen

Specksteinofen

Natursteinkamin

Ofen mit Keramikkacheln

Guss und Stahl
Eine Kaminofen Verkleidung aus Stahl oder Gusseisen sorgt dank der hohen Leitfähigkeit für schnelle Wärmeabgabe. Die Speichereigenschaften sind dagegen weniger gut. Der Ofen erhitzt sich relativ schnell, die Wärme bleibt aber nur für kurze Zeit erhalten, wenn kein Holz mehr nachgelegt wird. Somit müssen Sie oft und regelmäßig nachlegen, um eine konstante Temperaturabgabe zu ermöglichen. Ideal ist ein Ofen ohne eine speichernde Kaminofen-Verkleidung dann, wenn Sie ihn hauptsächlich in der Übergangszeit und als Ergänzung zu einem konventionellen Heizsystem nutzen.


Beton
In der modernen Architektur und Innenausstattung wird immer häufiger Beton eingesetzt, so auch bei Kamin-Bausätzen. Dieser Werkstoff speichert die Wärme gut, ist günstig und in vielen verschiedenen Formgebungen herstellbar. Das bedeutet, dass ein mit Beton verkleideter Ofen noch lange nach dem Abbrand Wärme abstrahlt.
Keramik
Kachelöfen waren lange Zeit der Klassiker unter den Öfen, allerdings meist mit einer sehr rustikalen Ausstrahlung. Zudem ist die Anschaffung eines traditionellen Kachelofens teuer. Eine gute Alternative ist der Kaminofen oder Schwedenofen, den zahlreiche Hersteller anschlussbereit und vormontiert produzieren. Ob freistehend oder als Einbausatz für die Wand, Öfen von renommierten Herstellern wie Wamsler, Haas & Sohn oder La Nordica gibt es auch mit einer Kachelverkleidung nach Ihrer Wahl. Keramische Materialien verfügen über eine sehr gute Wärmespeicherung. Sie heizen mit einem solchen Ofen kostengünstig, denn die Strahlungswärme bleibt im Raum über einen längeren Zeitraum erhalten.

Naturstein
Viele Öfen können mit einer Hülle aus Naturstein erworben werden. Außer für Speckstein können Sie sich für eine Ofen-Verkleidung aus anderen Gesteinsarten, wie Sandstein, Travertin, Muschelkalkstein oder Marmor entscheiden. Eine solche Verkleidung ist sehr dekorativ modern. Sie haben die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Farben und Marmorierungen, perfekt für eine Kaminverkleidung in einem exklusiven Ambiente. Allerdings haben nicht alle Gesteine gleich gute Wärmeleit- und Speichereigenschaften. Maßgeblich für die Speicherfähigkeit ist die Gesteinsdichte sowie das Volumen der Verkleidung.
Achtung
Bedenken Sie bei einer Kaminverkleidung aus Stein das hohe Gewicht. Vor dem Einbau sollten Sie die Tragfähigkeit des Bodens prüfen und unter Umständen einen Statiker befragen, ob das Gebäude für einen Kamin mit Steinverkleidung geeignet ist.
Speckstein
Eine Kaminverkleidung aus Speckstein hat eine sehr hohe Dichte. Dieses Gestein braucht zwar mehr Zeit für die Erwärmung, nimmt jedoch Wärme besonders gut auf. Die Speichereigenschaften sind ausgezeichnet. Die Wärme wird über einen langen Zeitraum gleichmäßig wieder abgegeben. Auf den Brennstoffverbrauch hat das ebenfalls positive Eigenschaften. Speckstein tritt zudem in fast allen Farben auf, die Maserung kann zart und zurückhaltend oder lebendig und ausgeprägt sein.

Sandstein
Auch Sandstein ist eine häufig genutzte Verkleidung für Kamine, da die Speichereigenschaften nur knapp unter der von Speckstein liegt, die Wärmeleitfähigkeit liegt dabei jedoch höher. Dies bedeutet, dass der Raum sich schneller erwärmt als bei einer Specksteinverkleidung, die Wärme aber fast genauso lange gespeichert wird. Die Haptik einer solchen Kaminofen-Verkleidung ist weich und angenehm und auch ohne Feuer im Inneren des Ofens wirkt das Material eher warm als kalt. Die feine Marmorierung kann unterschiedlich ausgeprägt sein, zart und dezent oder lebhaft. Farblich erhalten Sie Sandstein in sehr hellen Farben, aber auch kräftigere Nuancen in Beige, Grau, Rot und Braun sind möglich.
Heißer Tipp
Richtige Speicheröfen haben i.d.R. mindestens 500 kg Speichermasse. Eine komplette Kaminofen-Verkleidung mit dicken Steinplatten ist also nur ein Anfang, hat aber immer noch deutlich mehr Speicherwirkung als ein Ofen mit einer kleinen Platte auf der Oberseite des Ofens.