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Wanddurchführung für das Ofenrohr: Einbauanleitung und Tipps

Veröffentlicht am 25.02.2022 05:32 | 0 Kommentare
Wanddurchführung durch Holz und Stein

Zwischen Kaminofen und Schornstein befindet sich in der Regel eine Wand. Wollen Sie einen Kaminofen an den Schornstein anschließen, muss diese durchbrochen werden. Das Gleiche gilt, wenn Sie einen neuen Außenschornstein anbringen möchten. Aus Brandschutz- und Sicherheitsgründen ist es nicht möglich, das Ofenrohr einfach durch einen Wanddurchbruch zu verlegen. Stattdessen ist eine Wanddurchführung notwendig. In diesem Artikel informieren wir Sie über die gesetzlichen Vorschriften, stellen die verschiedenen Typen der Wanddurchführung vor und geben Ihnen einen Leitfaden für den Einbau an die Hand.

Inhalt:


Wanddurchführung: was ist das?

Wanddurchführungen verbinden das vom Kaminofen kommende Rauchrohr mit dem Schornstein. Meist wird eine solche Durchführung notwendig, wenn es sich um einen außenliegenden Schornstein handelt und die Hauswand durchbrochen werden muss. Da die durchströmenden Abgase sehr heiß sind, kann nicht einfach ein herkömmliches Ofenrohr in der Wand verbaut werden. Zudem gelten bestimmte Brandschutzvorschriften für eine Abgasleitung durch die Wand.

Hinweis: Wird das Kaminrohr an einen gemauerten Schornstein innerhalb des Hauses angeschlossen, wird für gewöhnlich ein Doppelwandfutter verbaut.

Gibt es Vorschriften für eine Wanddurchführung?

Die Vorschriften, die Wanddurchführungen als Verbindungsstücke von Abgasleitungen betreffen, finden sich in den Feuerungsverordnungen der jeweiligen Bundesländer. Hier werden neben den notwendigen Abständen zu brennbaren Materialien auch die Stärken der Abgasrohr-Dämmung festgelegt. Beachten Sie vor allem, Wanddurchführungen nicht durch Hohlräume zu legen, die von außen nicht einsehbar sind. Als Teil des Abgassystems muss die Durchführung vom Schornsteinfeger besichtigt und abgenommen werden, bevor Sie Ihren Kamin betreiben dürfen.

Wanddurchführung durch Holz und Stein

Die verschiedenen Arten von Wanddurchführungen

Je nach Schornstein und Beschaffenheit der zu durchbrechenden Wände werden unterschiedliche Wanddurchführungen eingesetzt. Dabei wird zwischen Anschlüssen an einen bereits bestehenden, gemauerten Schornstein und an einen Edelstahlschornstein unterschieden. Daneben gibt es verschiedene Besonderheiten, die zu berücksichtigen sind: beispielsweise bei Wandanschlüssen durch eine Holzwand oder in einem Niedrigenergiehaus.

Anschluss an gemauerten Schornstein

Um einen neuen Kaminofen an einen bestehenden gemauerten Schornstein anzuschließen, wird das Ofenrohr durch ein Wandfutter geführt. Am besten verwenden Sie dazu ein Doppelwandfutter. Wichtig ist, dass Sie vorher eine Querschnittsberechnung durchführen lassen. Nur mit dem richtigen Querschnitt können Kaminofen und Schornstein effizient funktionieren. Für den Einbau des Wandfutters ist genau wie bei Außenschornsteinen ein Durchbruch notwendig. Jedoch müssen Sie sehr genau arbeiten, wenn im gemauerten Schornstein ein Keramikrohr eingelassen ist.

Querschnitt der Verbindung eines Ofens und eines innenliegenden Schornsteins

Anschluss an einen Edelstahlschornstein

Besteht Ihre Hauswand aus nicht brennbaren Materialien, werden die Ofenrohre in der Regel mithilfe doppelwandiger Wanddurchführungen an den außen gelegenen Außenschornstein angeschlossen. Auch bei Sanierungen des Schornsteins und Leichtbauschornsteinen kommen doppelwandige Durchführungen zum Einsatz. Diese Bauteile gibt es in verschiedensten Längen und Durchmessern. Achten Sie darauf, dass die Wanddurchführung zum System des Schornsteins passt. Wenn Sie also einen Jeremias DW FU Edelstahlschornstein nutzen wollen, sollte auch die Durchführung aus der DW FU Serie stammen. Die Montage erfolgt zwischen dem Rauchrohr des Ofens und dem T-Stück des Schornsteinsystems. Durch das integrierte Wandfutter kann das Rauchrohr dann problemlos angesteckt werden.

Wanddurchführung für das Schornsteinsystem DWECO von Jeremias

Anschluss durch Holzwand

Kann ein Ofenrohr durch eine Holzwand gelegt werden? Sollen Ofenrohre durch Wände aus Holz geführt werden, gelten bestimmte Brandschutz-Vorschriften. Um die notwendigen Abstände zum Rohr einzuhalten, müssen eventuell größere Teile der Holzwand entfernt und dämmende Materialien eingebaut werden. Bequemer geht es mit Bauteilen, die speziell für Holzwände konzipiert wurden. Diese sogenannten Brandschutz-Wanddurchführungen sind in einem Gehäuse verbaut und erfüllen die Vorgaben der Feuerungsverordnungen der Bundesländer. Vorgefertigte Durchführungen sind in der Regel leicht zu montieren und verringern den Aufwand bei Holzwänden enorm.

Querschnitt Holzwand mit Ofen, Schornstein und Verbindung

Anschluss in Niedrigenergiehäusern

Wird beim nachträglichen Kamineinbau eine Wanddurchführung durch die Außenwand nötig, ergibt sich bei Niedrigenergiehäusern ein Problem. Denn für den Wanddurchbruch muss die ausgeklügelte Wärmedämmung durchbrochen und nach dem Einbau Schicht für Schicht wiederhergestellt werden. Entstandene Lecks müssen vollständig dicht sein, um die Wind- und Luftdichtheit des Gebäudes sicherzustellen. Vorgefertigte Montagesets können helfen, das Entstehen von unerwünschten Wärmebrücken nach dem Einsetzen von Wanddurchführungen in Niedrigenergiehäusern zu verhindern.

Wanddurchführung für das Schornsteinsystem DWECO von Jeremias

Schritt 1: Durchbruch markieren

Stellen Sie Ihren Kamin an der gewünschten Position auf, befestigen Sie das Rauchrohr und markieren Sie den Umriss dort, wo das Rauchrohr auf die Wand trifft. Benötigen Sie einen Brandschutz für den Boden, müssen Sie die Funkenschutzplatte vor Arbeitsbeginn unterlegen oder die dementsprechende Höhe mit berechnen.

Illustration: Umriss des Ofenrohrs wird auf eine Wand gezeichnet

Schritt 2: Durchbruch herstellen

Schieben Sie den Ofen wieder zur Seite, um mehr Platz zum Arbeiten zu haben. Nun durchbrechen Sie den Umriss des Rauchrohres mit einem Kernbohrer. Achten Sie darauf, dass Ihr Loch mindesten 20-25 mm größer sein muss als der Umriss selbst. Alternativ setzen Sie einzelne Bohrungen auf dem äußeren Kreis und brechen die Wand mit einem Stemmhammer durch.

Unser Tipp: Sollte die Länge der Wanddurchführung nicht passen, können Sie diese zumeist problemlos kürzen.

Illustration: Durchbruch wird hergestellt

Schritt 3: Schornstein montieren

Legen Sie etwas Steinwolle in den unteren Teil des Durchbruches und beginnen Sie mit der Montage der Schornsteinsohle. Sind Sie beim Verbindungstück angekommen, kann dieses in den Durchbruch geführt werden. Ist der Schornstein fertig montiert, schließen Sie die verbleibenden Lücken zwischen Durchbruch und Wanddurchführung mit Steinwolle.

Illustration: Schornsteinsohle wird montiert

Schritt 4: Ofenrohr anschließen

Jetzt können Sie den Ofen wieder an seinen Platz stellen. Bevor Sie das Ofenrohr in das Wandfutter stecken, sollten Sie eine passende Rosette auf das Rohr schieben. Da der Durchbruch an der Außenwand ebenfalls sichtbar ist, können Sie auch hier eine Rosette installieren. Achten Sie darauf, passende Rosetten für den Innen- und Außenbereich zu verwenden.

Illustration: Ofenrohr wird an Wanddurchführung angeschlossen

Schritt 1: Durchbruch markieren

Genau wie in Schritt 1 der normalen Durchführung sollte der Ofen an seinem Aufstellplatz stehen und das Ofenrohr aufgesteckt sein. Markieren Sie den Umriss des Rohrs dort, wo es auf die Wand trifft. Achten Sie darauf, die eventuell nötige Funkenschutzplatte vor dem Anzeichnen unter den Ofen zu legen oder die Höhe gegebenenfalls nachzumessen. Setzen Sie den Durchführkasten der Brandschutzdurchführung an die aufgezeichnete Position und markieren Sie den Umriss des Kastens an der Wand.

Illustration: Umriss des Brandschutzkastens wird auf die Wand gezeichnet

Schritt 2: Durchführung vorbereiten

Stellen Sie den Durchbruch in der Holzwand mit einem Bohrer und einer Stichsäge her. Achten Sie dabei darauf, dass der Umriss des Brandschutzkastens um 5 mm an allen Seiten vergrößert werden sollte. Schrauben Sie die Frontplatte des Brandschutzkastens ab. Messen Sie die Wanddicke aus und kürzen Sie wenn nötig den Kasten der Durchführung nach Herstellerangaben. Tragen Sie hierbei einen Atemschutz. Nun wird ein doppelwandiges Rohr mit Wandfutter eingesetzt. Füllen Sie die Zwischenräume so mit Steinwolle aus, dass das Rohr mittig sitzt. Tragen Sie Brandschutzkleber auf die Kanten des Kastens und schrauben Sie die Frontplatte wieder an.

Illustration: Brandschutzkasten wird angepasst

Schritt 3: Durchführung einsetzen

Setzen Sie die Brandschutzdurchführung von innen in den Durchbruch und befestigen Sie diese nach Herstellerangaben. Sollten Sie eine Strahlungsschutzplatte für die Innenwand benötigen, wird diese im Anschluss mit der Durchführung verschraubt. Wer eine Dampfsperre benötigt, sollte sich für eine größere Anschlussplatte entscheiden, die meist optional beim Fachhändler erhältlich ist.

Illustration: Querschnitt durch Wand mit Brandschutzdurchführung

Schritt 4: Ofenrohr anschließen

Ist der Schornstein außen montiert und der Ofen aufgestellt, verbinden Sie das Rauchrohr mit der Brandschutz-Durchführung und diese wiederum mit dem Schornstein. Auch hier ist innen und außen der Einsatz einer Wandrosette sinnvoll. So verdecken Sie den Durchbruch und schützen den äußeren Bereich vor Nässe.

Illustration: Ofen wird an Durchführung angeschlossen
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