Sie erfahren in diesem Artikel:
» Welche Kombination sich am besten eignet.
» Wie eine Wärmepumpe grundlegend funktioniert.
» Welcher Holzofen zu einer Wärmepumpenheizung passt.
» Welche Vorzüge eine solche Kombination mit sich bringt.
» Was Sie bei der Planung beachten sollten.
» Welche Kosten auf Sie zukommen.
Es gibt nicht die eine Heizung, die für jedes Haus eine optimale Lösung ist. Aber wo ein Heizsystem vielleicht Schwächen aufweist, kann ein anderes unterstützend wirken und positiv zur Energiebilanz beitragen.
Heizsysteme kombinieren
Deshalb ist es oftmals sinnvoll, verschiedene Energieträger miteinander zu kombinieren - in Fachkreisen spricht man dann von einer bivalenten Heizung.
Wärmepumpe und Kaminofen
Eine Pumpe befriedigt beispielsweise die Grundlast sehr gut, die in allen zwölf Monaten im Jahr auftritt. Gleichzeitig hat allerdings eine Luft-Wärmepumpe in den besonders kalten Monaten Nachteile - die durch einen Kaminofen oder wasserführenden Kaminofen ausgeglichen werden können. Preiswertes, effizientes und auch sehr bequemes Heizen durch die Wärmepumpe wird in diesem Fall kombiniert mit der Zusatzwärme, die der Kamin im Winter bereitstellen kann.

Erde vs. Luft: Welche Wärmepumpe eignet sich für eine bivalente Heizung? Generell haben Sie die Wahl zwischen einer Luft- und einer Erdwärmepumpe.
Die Erdwärme-Pumpe holt ihre Energie tief aus der Erde. Dort ist die Temperatur recht konstant. Ob gerade Sommer oder Winter ist, spielt für die Erdwärmepumpe keine Rolle.
Luftwärmepumpe
Die Luftwärmepumpe hingegen holt ihre Wärme direkt aus der Umgebungsluft. Im Sommer arbeitet sie höchst effizient, im Winter hingegen ist sie ein echter Energiefresser. Dort können Sie dann die Vorteile des Kaminofens voll ausspielen.
Für eine bivalente Heizung stellt die Luftwärmepumpe die bessere Wahl dar. Eine Erdwärmepumpe würde den Ofen überflüssig machen.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Außenluft, um diese anzusaugen und ihr über ein umgedrehtes Kühlschrankprinzip Wärme zu entziehen.
Das bedeutet, dass die Luft ihre Temperatur an ein Kältemittel abgibt, das schon bei geringen Temperaturen zu verdampfen beginnt. Ein Verdichter sorgt für eine noch höhere Temperatur des verdampften Kältemittels.
Diese Wärme wird über einen Wärmetauscher an den Wasserkreislauf des Hauses abgegeben und kann nun für die Heizung und / oder die Brauchwasserbereitung genutzt werden.
Manche Systeme lassen sich sogar im Sommer dafür nutzen, die Räume zu kühlen.
Unser Tipp
Noch nachhaltiger wird die Luftwärmepumpe, wenn Sie den benötigten Strom aus einer Photovoltaik-Anlage bezieht.
Die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe steigt und fällt mit der Temperatur der Wärmequelle - also der Luft. Je kälter die Luft, desto mehr Strom wird benötigt, um die enthaltene Energie zu verdichten und anschließend in die Heizung einzuspeisen.
Das erklärt auch, warum diese Wärmepumpenart im Winter wesentlich kostspieliger im Betrieb ist - und warum ein wasserführender Ofen eine ideale Ergänzung ist.
Gut zu wissen
Wie bei allen anderen Heizsystemen wird auch die Luft-Wasser-Wärmepumpe erst mit einem passend dimensionierten Speicher richtig effektiv.
Möchten Sie eine Wärmepumpe und einen Kamin für die Heizung nutzen, müssen Sie sich im Vorfeld entscheiden, welche Kaminofenart Sie nutzen möchten. Denn manchmal reicht schon ein normaler Kaminofen, während in anderen Häusern eine Kombination aus Wärmepumpe und wasserführendem Kamin sinnvoller ist.
Kaminofen und Wärmepumpe
Ein einfacher Scheitholzofen reicht in vielen Fällen bereits aus, um die Luft-Wasser-Wärmepumpe zu unterstützen. Denn werden damit ein oder mehrere Räume beheizt, brauchen Sie nicht die Heizkörper aufdrehen.
Wenn der Kamin brennt, muss die Wärmepumpe weniger Leistung erbringen. Diese Lösung eignet sich besonders für Häuser mit offenen Wohnräumen, in denen die Wärme des Holzofens nicht nur in einem kleinen Raum verbleibt.
Wasserführender Kaminofen und Wärmepumpe
Ein wasserführender Kaminofen besitzt eine weitere Kammer oder einem kompletten Mantel, durch den Wasser fließt. Die beim Abbrand entstehende Hitze, wird auf das Wasser übertragen, von dort in den Pufferspeicher des Heizkreislaufes abgegeben und die Luftwärmepumpe so entlastet.
Wasser transportiert Energie besser als Luft, daher ist die Kombination von Kaminofen mit Wassertasche und Wärmepumpe effizienter als mit einem normalen Holzofen.
Die Hybridheizung aus Luft-Wasser-Wärmepumpe und Kaminofen mit Wassertasche ist auch für größere Häuser oder Gebäude mit mehreren Zimmern ausreichend: die raumseitige Leistung des Ofens kann relativ gering sein, während die wasserseitige Leistung zum Heizen mehrerer Räume ausreicht.
Das beste Resultat erreichen Sie in einem gut gedämmten Haus. Das macht eventuell einige Umbauarbeiten bei Ihnen notwendig, denn je älter das Haus ist, desto schlechter ist in der Regel die Dämmung.
Achten Sie auch auf die Leistung der Anlage. Vorlauftemperaturen von etwa 50 Grad Celsius sollten selbst in den Monaten Januar und Februar nicht überschritten werden. Wichtig ist, dass die Differenz zwischen der Temperatur des Vorlaufes und der Umgebung möglichst gering ausfällt.

Machen Sie sich Gedanken zur Größe des Pufferspeichers, dessen Speichervolumen müssen Sie sorgfältig ermitteln.
Überlegen Sie sich außerdem einen guten Aufstellungsort: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt durchschnittlich 1 m³ Raum und kann im Betrieb eine Lautstärke von 50 dB erreichen. Gut isolierte Keller oder ein Aufstellungsort im Freien sind empfehlenswert, wenn Sie geräuschempfindlich sind.
Auch das Aufstellen eines Ofens muss gut geplant werden. Er darf nur betrieben werden, wenn alle Brandschutzbestimmungen erfüllt sind.
Ist ausreichend Platz vorhanden, um die notwendigen Abstände zwischen Kamin und brennbaren Materialien einzuhalten? Ist ein Schornstein vorhanden oder muss mit einem Außenschornstein gearbeitet werden? Ist genug Raum vorhanden, um das Holz trocken zu lagern?
Die Kosten für den Kaminofen hängen von der Ausstattung und Leistung ab. Kleinere Modelle ohne Wassertasche bekommen Sie bereits für etwa 300 Euro, wasserführende Modelle ab 1.000 €. Hinzu kommen die Kosten für die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Hier können Sie mit einmaligen 10.000 bis 12.000 Euro rechnen. Allerdings wird die Anschaffung einer Wärmepumpe vom BAFA gefördert!
Vergessen Sie nicht, sich bei der Planung auch die Betriebskosten anzusehen. Hierzu gehören der regelmäßige Besuch des Schornsteinfegers (ca. 60 € im Jahr), die Wartung der Pumpe (ca. 100 € pro Wartung), sowie der Stromverbrauch von ca. 1000 € / Jahr (bei nicht optimal gedämmten Häusern und ohne PV-Anlage).