Ursachen
Es kommt nicht selten vor, dass sich ein Vogel in den Kamin verirrt. Schließlich ist das Hausdach ein beliebter Rast- und Aussichtsort. Meistens handelt es sich um junge Tiere. Aber auch ausgewachsene Tauben, Spatzen oder Eulen verfliegen sich manchmal. Die Dohle hingegen steuert den Schornstein bewusst an. Sie brütet normalerweise in Höhlen - Nistorte, die in der Natur selten geworden sind. Also landet sie auf dem Dach und schaut nach, was sich hier findet lässt. Insbesondere gemauerte Schornsteine sind beliebt. Schließlich gibt es ausreichend Platz, es ist trocken, warm und sicher. Wenn sich der Vogel für einen Baubeginn entscheidet, fangen die Probleme für den Menschen an.
Wie merkt man es?
Schornsteine geraten schnell in Vergessenheit. Welcher Kaminofen- und Hausbesitzer blickt schon bewusst nach oben, um den Zustand des Kamins zu überprüfen? Um so wichtiger ist es, dass alle Bewohner jene Hinweise zu deuten wissen, die eine Nestbauaktivität von Dohlen anzeigen.
Anzeichen auf dem Dach
Im Frühjahr schwärmt die Dohle auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz für ihr Nest aus. Jetzt ist besondere Wachsamkeit angesagt. Haben Sie den Vogel in Ihrer Nachbarschaft schon auf anderen Dächern beobachtet? Das ist ein Warnzeichen, denn die Tiere brüten gerne in Gemeinschaften. Kommt eine auffällig hohe An- und Abflugrate auf dem eigenen Dach hinzu, herrscht Alarmstufe Rot. Es lohnt sich also gerade im Frühjahr immer mal einen Blick nach oben zu riskieren.
Anzeichen im Haus
Achten Sie in Ihrem Haus auf ungewöhnliche Geräusche. Die Dohle beginnt den Nestbau, indem sie Aststücke in den Schornstein wirft, bis diese sich verkanten und die Basis des Nestes bilden. Jetzt schichtet der Vogel Material zu einem manchmal zwei Meter starken Pfropfen, auf dem das Nest errichtet wird. Wenn Sie morgens im Bett liegen und ein polterndes oder raschelndes Geräusch aus Schornstein-Richtung hören, sollten Sie diesem Hinweis auf jeden Fall nachgehen. Hat das Dohlennest bereits Form angenommen, macht sich die Verstopfung durch einen schlechten Zug des Kaminofens bemerkbar. Im Aufstellraum ist es ungewöhnlich feuchtwarm und die Scheiben beschlagen - wahrscheinlich gerät bereits Abgas ins Hausinnere. Höchste Zeit, den Schornsteinfeger zu rufen.
Vogel im Kamin, was tun?
Hat die Dohle erstmal ihr Nest gebaut, ist Ihr Kamin entweder teilweise oder bereits ganz verstopft. Spätestens jetzt müssen Sie sich dem Thema annehmen. Aber wie sollten sie das Problem angehen?
1. Nicht mehr heizen
2. Schornsteinfeger informieren
Mit einem verstopften Schornstein zu heizen, kann für alle Bewohner gefährlich sein: Das bei der Verbrennung entstehende Abgas enthält toxisches Kohlenmonoxid, das durch den verstopften Schornstein nicht mehr nach außen geleitet wird, sondern durch den Kaminofen in den Aufstellraum gelangt. Nachdem Sie also den Heizbetrieb eingestellt haben sollten Sie den Schornsteinfeger informieren, er ist Experte für die Dohlennest-Entfernung. Aber auch hier gibt es Einschränkungen, denn hat die Dohle Ihre Eier schon abgelegt, darf das Nest nicht zerstört werden - dieser Vogel steht unter Naturschutz. In diesem Fall muss auch der Schornsteinfeger warten, bis die Dohlenfamilie das Nest verlassen hat, um es zu entfernen.
Nestmaterial aus einem Schornstein zu entfernen, ist nicht so einfach, wie es dem Laien erscheint. Die Dohle baut ihre Bruststätte mit handwerklicher Akribie. Ein erster Versuch des Schornsteinfegers besteht darin, schwere Eisenkugeln auf das Geflecht fallen zu lassen, in der Hoffnung, es zu lösen. Gibt das Material nicht nach, arbeiten die Fachleute mit starken Widerhaken von unten. Wenn sich die Verstopfung dann immer noch nicht entfernen lässt, muss im schlimmsten Fall der Schornstein aufgestemmt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Zum Glück gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen das Problem. Praktische Rauchsauger decken die gesamte Schornsteinmündung ab. Napoleonhauben bringen Schutz und eine optische Veredelung. Die beste Prävention gegen Vogelnester ist ein Dohlengitter. Ein solches Gitter ist breit genug um sich nicht zuzusetzen, aber eng genug um keinen Vogel in den Kamin zu lassen. Prinzipiell sollten Sie Ihren Schornstein vor jeder Heizperiode selbst überprüfen oder überprüfen lassen, um eventuelle Verstopfung durch Überreste von Nestern oder verunglückte Tiere rechtzeitig entfernen zu können.
