Unser Ratgeber für Sie

Entscheidung beim Kaminkauf: Die Feuerraumauskleidung

Veröffentlicht am 10.02.2020 08:00 | 1 Kommentar
 Innenansicht einer Brennkammer in Betrieb

Bevor Sie sich für einen Kamin oder einen Kamineinsatz entscheiden, sollten Sie sich mit den technischen Details auseinandersetzen. So spielt die Feuerraumauskleidung. beispielsweise eine wichtige Rolle. Mit welchem Material sollte der Brennraum ausgestattet sein? Stoffe wie Gusseisen, Keramik, Vermiculite oder Schamotte sind hier möglich. Was die Vor- und Nachteile der diversen Materialien sind, klären wir Ihnen  in diesem Beitrag!

Inhalt:


Sie erfahren in diesem Artikel:

  • Was für eine Funktion die Brennraumauskleidung erfüllt.
  • Welche Materialien für den Brennraum geeignet sind.
  • Was Gusseisen als Material ausmacht.
  • Mit welchen Eigenschaften Schamottesteine punkten.
  • Was den Baustoff Vermiculite auszeichnet.
  • Was genau Keramik-Auskleidungen sind.

Funktion der Brennraumauskleidung


Warum braucht der Kaminofen eine spezielle Brennraumauskleidung? Der Brennraum muss den hohen Temperaturen im Kamin standhalten können - und das über viele Stunden hinweg. Früher kamen dort beispielsweise einfache Ziegel zum Einsatz. Allerdings beeinflusst die Feuerraumauskleidung auch die Effizienz des Ofens, weshalb heute Schamottesteine, Vermiculite, Keramik und Guss verwendet werden.

Die Materialien im Überblick

Im Video stellen wir Ihnen die gängigsten Materialien für Brennraumauskleidungen vor. Erfahren Sie außerdem mehr zu den speziellen Eigenschaften der Baustoffe und deren Einsatzmöglichkeiten.

Die Vorteile für Ihren Feuerraum

  • Auskleidung schützt den Korpus Ihres Kaminofens
  • feuerfest bei Temperaturen von über 1.000° Celsius
  • erhöht die Effizienz des Ofens
  • verlängert die Lebensdauer

Brennraum aus Guss


Gusseisen eignet sich nicht nur für die Kaminhülle, sondern auch für die Auskleidung des Brennraums. Es ist unempfindlich gegenüber hohen Temperaturen und extrem stabil. Im Vergleich zu Stahlblech bleibt Guss formstabil und verzieht sich nicht. Die meisten Gussöfen weisen einen Wirkungsgrad von über 80 % auf und verbrauchen vergleichsweise wenig Holz. Das spricht für die guten wärmespeichernden Eigenschaften von Gussstahl.

Gussöfen sind allerdings sehr schwer, gerade wenn nicht nur der Brennraum, sondern der gesamte Kaminofen aus Gusseisen besteht. Bei Altbauten sollten Sie daher im Vorfeld die Statik des Raumes prüfen lassen. So gehen Sie auf Nummer sicher, dass Ihr Fußboden das Gewicht des Ofens aushält. 

Was ist Schamotte?


Schamotte ist ein keramischer Baustoff, der hauptsächlich aus Tonerde sowie Andalusit und Aluminiumoxiden besteht. Schamottesteine sind recht schwer, haben eine raue Oberfläche und meistens in hellen oder Terrakotta Farben gehalten. Für die Brennraumauskleidung oder als Baumaterial eines Ofens sind Schamottsteine gut geeignet. Schamotte besitzt eine hohe Temperaturbeständigkeit und gute Wärmespeicher-Eigenschaften. Ein großer Teil der entstehenden Wärme wird von den Steinen aufgenommen und gleichmäßig an die Umgebung abgegeben.

Brennraum Kaminofen Schamotte

Unser Tipp

Schamotte wird gerne zum Verkleiden von Kamineinsätzen und für die Heizzüge bei Grundöfen verwendet.

Schamotte zum Verkleiden von Kamineinsätzen nutzen

Wenn Sie planen einen Kamineinsatz zu verkleiden, sind Schamottsteine eine gute Wahl. Sie sind relativ günstig im Preis und lassen sich gut zurechtschneiden. Beim Kauf schadet es allerdings nicht auf hochwertige Qualität zu achten und etwas mehr Geld für die Steine auszugeben. Günstigere Schamottesteine weisen einen geringeren Anteil an Aluminiumoxide auf, darunter leidet jedoch die Fähigkeit zur Wärmeaufnahme.

Brennraum Kaminofen Schamotte

Was ist Vermiculite?


Bei Vermiculite-Platten handelt es sich um Tonminerale in Granulatform, die im Sinterverfahren hergestellt werden. Dafür wird das Granulat hoch erhitzt und unter Druck gesetzt. Die Mineralkügelchen dehnen sich aus, enthaltenes Wasser verdampft und es bildet sich ein fester Verbund mit Lufteinschlüssen. Vermiculite ist feuerfest und hält Temperaturen von circa 1.300° Celsius stand.

Gut zu wissen

Eine mit Vermiculite-Brennkammer sollte pfleglich behandelt werden, damit die Platten keinen Schaden nehmen.

Kann Vermiculite Wärme speichern?

Vermiculite dient nicht als Wärmespeicher, sondern durch seine Eigenschaften eher als Dämmmaterial und Isolierung. Damit eignet sich dieser Baustoff sowohl als Brennraumauskleidung und kann als Brandschutz-Dämmung eingesetzt werden. Im Vergleich zu Schamottesteinen erhitzt durch die isolierenden Eigenschaften der Feuerraum mit Vermiculiteplatten wesentlich schneller, wodurch der Wirkungsgrad des Kaminofens gesteigert wird.

Vermiculite oder Schamotte: was ist besser?


Sowohl Vermiculite als auch Schamotte sind für die Brennraumauskleidung gut geeignet. Hitzebeständiger ist Vermiculite, allerdings müssen Sie mit den Platten etwas vorsichtiger umgehen.

Brennraum aus Keramik


Ähnlich wie bei einem Vermiculite-Brennraum, ist auch eine Auskleidung aus Keramik äußerst hitzebeständig. Außerdem sorgt dieses Material dafür, dass im Feuerraum schnell hohe Temperaturen erreicht werden. Das Besondere an Keramik ist jedoch seine Gießfähigkeit. Damit lassen sich spezielle Plattenformen herstellen, die sich perfekt an den Brennraum des Kaminofens anpassen und den Ofenkorpus effektiv schützen.

Sie wollen mehr Info´s? In unserem Blog erfahren Sie mehr!

Schamottsteine reparieren
Anleitung

Schamottesteiene selbst reparieren

Zum Artikel >>


Materialien Kaminverkleidung
Wissen

Kamineinsatz - Welche Materialien eignen sich?

Zum Artikel >>


Beste Kaminverkleidung
Ratgeber

Welche Kaminverkleidung ist die Beste?

Zum Artikel >>


Kommentare

Aus was besteht Thermozement. Wird in Kaminöfen verwendet. Ist das Material geeignet? MfG Richard Geier

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Guten Tag Herr Geier,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Zunächst Folgendes: Kein Hersteller wird ungeeignetes Material für seine Brennraumauskleidung nutzen. Um aber Ihre eigentliche Frage zu beantworten:

Feuerzement ist ein hydraulischer Feuerfestbinder mit ca.25% Zuschlag zu rein keramisch abbindenden Mörteln. Der auch als Kalziumaluminatzement bekannte Feuerzement ist widerstandsfähig gegenüber hohen Temperaturen, Abnutzung, chemischen Angriffen und Korrosion. Obwohl er die gleiche Fixierungsdauer wie die gewöhnlichen Zemente besitzt, gewinnt Feuerzement sehr rasch an Druckfestigkeit. Außerdem ist er gegen biologische Einwirkungen und Säuren beständig. Aufgrund dieser Eigenschaften wird er bei der Produktion monolithischer Refraktoren in der Refraktorindustrie, Gießereien, Öfen, Kaminen und Brennkammern sowie in der Bauindustrie, in rapiden Reparaturmörteln, Keramikklebern und Dichtungsmaterialien verwendet. 

Also für uns klingt das nach einer soliden Brennraumauskleidung ;o)

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Richard Geier, 21.04.2022 11:41
Einträge gesamt: 1
Kommentar eingeben