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Was ist der Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik?

Veröffentlicht am 06.12.2019 08:00 | 0 Kommentare
Wohnhaus mit Solarzellen und -kollektoren
Wir befinden uns mitten in der Energiewende und für jeden von uns gilt es, sich eine regenerative Alternative für die herkömmliche Energiegewinnung zu überlegen. Ganz vorne dabei sind da die Solarthermie und die Photovoltaik. Sie sind schon fast alte Hasen auf dem Markt und die beliebtesten Systeme, wenn es um die Energiegewinnung für die eigenen vier Wände geht. Sie sehen immer öfter Dächer, die mit Solarzellen bestückt sind und sich das Sonnenlicht zu Nutze machen, aber wissen nicht aus dem Stegreif, um welches System es sich handelt? Ist es eine Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlage? Was ist eigentlich der Unterschied? Und wie kann man die erzeugte Energie verwenden? Wir klären auf!

Inhalt:
Unterschied Solarsysteme
Zunächst sprechen wir mal über das, was beide gemeinsam haben: Sowohl die Photovoltaik- als auch die Solaranlage macht es Ihnen möglich die Sonnenenergie zu nutzen. Das war's dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn der größte Unterschied von Solar und Photovoltaik liegt in der jeweiligen Nutzung der Energie der Sonne. Die Photovoltaikanlage nutzt die Sonnenstrahlung zur Gewinnung von Strom. Die dafür benötigten PV-Module werden üblicherweise als Solarzellen bezeichnet. Die Solarthermieanlage nutzt die Sonnenenergie für die Gewinnung von Wärme. Hier sind Sonnenkollektoren gefragt. Beide Technologien haben ihre Vor- und Nachteile und Sie müssen für sich entscheiden, welche für Ihre Bedürfnisse besser passt. Bei dieser Entscheidung sind wir Ihnen in Form einer Beratung vom Fachmann gerne behilflich.
Die Solarthermie macht sich die Strahlung der Sonne zu Nutzen und wandelt diese in Wärme um. Da jede Art der Strahlung in Wärme umgewandelt werden kann, ist die Produktion von Wärme durch Sonne sehr effizient. Natürlich ändert sich die Effizienz im Winter und bei bei schlechterem Wetter, da die solare Strahlung dann abnimmt. Bei optimalen Bedingungen aber liegt der Wirkungsgrad inzwischen bei über 90 %. Technisch sieht das folgendermaßen aus: Die Sonne strahlt auf Ihr Dach. Dort haben Sie entweder die leistungsfähigeren Röhrenkollektoren oder die günstigeren Flachkollektoren montiert. In diesen Kollektoren wird eine Trägerflüssigkeit erwärmt. Diese Solarflüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser und Frostschutzmittel und wird über eine Pumpe und einen Pufferspeicher mit Wärmetauscher in Ihr Heizsystem eingespeist. Je nachdem welchen Speicher Sie installieren, können Sie die Solarthermie zur Heizungsunterstützung oder für die Warmwasserbereitung nutzen. Sie ist auch ideal geeignet für die Kombination mit einem wasserführenden Kamin. Da sich die gewonnen Energie der Solarthermie nicht in ein Netz einspeisen lässt, ist diese Solaranlage nur für den Eigenverbrauch nutzbar.
Eine Photovoltaikanlage wandelt, im Vergleich zur Solarthermie, die Sonnenenergie in Strom, also Solarenergie, um. Da ein Photovoltaik-Modul nur einen Teil des Sonnenlichts, nämlich ein bestimmtes Strahlenspektrum nutzen kann, ist der Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage mit 20 % wesentlich geringer, als der einer solarthermischen Anlage. Diese Solaranlage braucht die direkte Power des Sonnenlichts, deshalb bringt sie bei Regen und starker Bewölkung nur wenig Leistung. Zudem ist der produzierte Solarstrom zunächst Gleichstrom, der mit einem Wechselrichter erst ein Wechselstrom umgewandelt werden muss. Auch bei diesem geht Energie verloren.

Den gewonnenen Strom können Sie für den Eigengebrauch verwenden. Sie können ihn aber auch gänzlich oder anteilig in das öffentliche Netz einspeisen. Dies wird Ihnen nach den Richtlinien des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) vergütet und bringt Ihnen so ein kleines Nebeneinkommen. Jedoch lohnt sich dies nur bei einer großen Anzahl an Photovoltaik-Modulen auf großer Fläche. Zudem sinkt der Festpreis der Einspeisevergütung durch das gestiegene Angebot merklich. Zusätzlich zur Stromerzeugung kann auch die Warmwasserbereitung inzwischen über Solarzellen erfolgen. Dafür benötigen Sie einen elektrischen Heizstab, der in einen dafür geeigneten Puffer- oder Brauchwasserspeicher integriert wird.
Solarmodule für die Stromerzeugung
Natürlich stellt sich vielen die Frage, ob die Speicherung der gewonnenen Energie aus Solar oder Photovoltaik möglich ist. Denn egal ob Sie eine Photovoltaik- oder eine Solarthermie-Anlage nutzen wollen, ergibt sich bedingt durch den Wechsel von Tag und Nacht eine gewisse Problematik. Die Energie wird in den Sonnenstunden produziert, aber hauptsächlich in den Abend-, Nacht- und Morgenstunden benötigt. Deshalb ist die Speicherung der erzeugten Solarenergie sinnvoll. Aber auch hier gibt es einen Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie. Für Photovoltaikanlagen gibt es inzwischen Batteriespeicher, die den erzeugten Strom akkumulieren können. Sie haben je nach Ausführung eine Lebensdauer von 5-15 Jahren. Zwar sind sie sinnvoll, da Sie den produzierten Strom nicht direkt, also am Tag nutzen müssen, sondern auch nachts von Ihrer PV-Anlage profitieren. Aber Sie müssen beim Kauf sehr genau darauf achten, welche Speicherkapazität Sie benötigen, sonst kann es teurer werden als es ohnehin schon ist.
Akku gefüllt mit Sonne
Unproblematischer ist da die Speicherung von solarthermisch produziertem Warmwasser. Die Art des Speicher richtet sich hier danach, für was Sie die Solaranlage nutzen wollen. Möchten Sie damit heizen, empfiehlt sich ein Pufferspeicher. Möchten Sie damit aber auch Ihr Brauchwasser erwärmen, sollten Sie auf einen Hygienespeicher zurückgreifen, bei dem das Trinkwasser nur nach Bedarf erwärmt wird und deshalb keine langen Standzeiten hat. Dadurch wird auch die Einnistung von Bakterien, wie zum Beispiel Legionellen, verhindert. Ausgestattet mit einem solchen Speicher, können Sie auch Nachts von warmen Wasser für die Heizung, zum Baden oder auch zum Trinken profitieren und das obwohl die Sonne nicht scheint.
Vorteile Nachteile
Solarthermie
  • spart Heizkosten
  • Energie kann (in Form von Wärme) gespeichert werden
  • wenig Flächenbedarf auf dem Dach
  • Wirkungsgrad 90 %
  • mit wasserführenden Feuerstätten kombinierbar
  • nur für den Eigenbedarf
  • leichte Verringerung der Leistung bei Schlechtwetter
Photovoltaik
  • spart Stromkosten
  • Energie kann "verkauft" werden
  • kann für Strom- und Warmwasserbedarf genutzt werden
  • Energie kann nur mit Batterie gespeichert werden
  • Wirkungsgrad 20 %
  • stark verringerte Leistung bei schlechtem Wetter
  • benötigter Wechselrichter verbraucht Energie
Solarthermie kombinieren
Um Ihre thermische Solaranlage vor allem im Winter zu unterstützen, können Sie sie mit verschiedenen Feuerstätten kombinieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Sie können an den Warmwasserspeicher, der mit Ihrer Anlage verbunden ist, sowohl einen Kaminofen, als auch einen Kamineinsatz oder einen Küchenofen anschließen. Egal für welche Variante Sie sich entschieden, die Feuerstätte muss wasserführend sein. Noch effizienter ist eine Kombination aus Solarthermischer Anlage und einem wasserführenden Pelletofen. So kann in den kalten Monaten die Warmwasserbereitung durch eine Kombination aus solarthermischer Energie und Brennstoffen erfolgen. Wer zusätzlich auch beim Heizen gänzlich auf erneuerbare Energie setzen möchte sollte über die Anschaffung eines Holzvergasers oder eines Pelletkessels nachdenken.
Egal für welche Solaranlage Sie sich entscheiden, erkundigen Sie sich nach möglichen Förderungen. Oft kann hier in Form von vergünstigten Darlehen gespart werden. In der allgemeinen Rechnung steht die Solarthermie aber deutlich besser da. Ihre Installation ist einfacher und die Solarkollektoren benötigen im Verhältnis weniger Fläche für mehr thermische Leistung. Zwar senkt Solarstrom Ihre Energiekosten mehr, aber die PV-Anlage ist in der Anschaffung wesentlich teurer und ihre einzelnen Module sowie Wechselrichter und Speicher sind, wenn Ersatz benötigt wird, auch kostspieliger. Ökologisch sind sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermie-Anlagen eine sinnvolle Investition. In unserem Vergleich Solar gegen Photovoltaik schneidet die Solarthermie aber im ökonomischen Bereich auf jeden Fall besser ab. Wenn Sie jedoch immer noch unsicher sind, ob eine Solarthermieanlage für Sie von Vorteil wäre, rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne!
Röhrenkollektoren im Sonnenschein
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