Der drucklose Badeofen:
die beste Wahl für nur eine Zapfstelle
Klassische Badeöfen für feste Brennstoffe sind drucklose Verdrängungsboiler mit einem Fassungsvermögen zwischen 80 und 110 Litern. Sie werden auch als Niederdruck-Badeofen bezeichnet. Durch das Befeuern mit Brennholz oder Kohle wird das Dusch- oder Badewasser dann erhitzt, wenn es gebraucht wird. Da Badeöfen nicht gedämmt sind, heizen sie beim Abbrand gleichzeitig das Badezimmer.
Gut zu wissen!
Die Brennkammer erwärmt das Wasser auf Temperaturen um die 100 Grad. Deshalb werden Badeöfen auch als Boiler bezeichnet.
Wie funktioniert ein druckloser Badeofen?

Material: Kupfer & emailliertes Stahlblech
Alle Badeöfen sind gleich aufgebaut: sie bestehen aus einem Unter- und einem Oberofen. Wurden frühere Modelle hauptsächlich aus Kupfer oder verzinktem Stahlblech gefertigt, wird heutzutage emailliertes Stahlblech verwendet. Die Emaille und die zusätzlich verbaute Opferanode schützen den Kessel sicher vor Korrosion.

Der Aufbau von
Badeöfen
Der aus Stahlblech, Gusseisen und Schamotte bestehende Unterofen ist der eigentliche Ofen. In ihm befindet sich die Brennkammer zum Befeuern des Oberofens. Als Oberofen wird der Kessel bezeichnet, in dessen Mitte das Rauchrohr nach oben führt. Die Mischbatterie mit Wannenauslauf und Standbrause befindet sich im unteren Bereich des Boilers - meist direkt über der Badewanne.

Funktionsprinzip eines
Badeofens
Um warmes Wasser zu erhalten, müssen Sie den Ofen anheizen. Öffnen Sie vor dem Befeuern das Ventil über welches Kaltwasser in den Behälter geleitet wird. Beim Erwärmen wird das heiße Wasser nach oben gedrängt und fließt aufgrund des Überlaufprinzips zum Auslauf der Mischbatterie. Die gewünschte Temperatur erreichen Sie durch Zumischen von kaltem Wasser.
Darauf müssen Sie achten!
Weil sich das Wasser beim Erhitzen ausdehnt, darf die Verbindung zwischen Wasserbehälter und Auslauf nicht abgesperrt werden. So wird gewährleistet, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann und der Badeofen drucklos bleibt. Ein tropfender Wasserhahn während des Befeuerns ist also völlig normal.
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Der druckfeste Badeofen:
für mehrere Entnahmestellen gleichzeitig
Niederdruck-Badeöfen haben aber auch Nachteile. Sie müssen direkt neben der Wanne stehen und es können keine weiteren Entnahmestellen angeschlossen werden. Eine Alternative sind druckfeste Badeöfen. Deren Installation ist zwar deutlich anspruchsvoller, dafür können Sie jedoch zusätzlich zur Badewanne auch Ihre Küchenspüle oder eine weitere
Zapfstelle installieren. Da es sich bei den sogenannten Hochdruck-Badeöfen um geschlossene Systeme handelt, müssen diese für den steigenden Wasserdruck beim Erhitzen ausgelegt sein. Daher die Bezeichnung "druckfest". Der druckfeste Badeofen wird ebenfalls mit Festbrennstoffen wie Holz und Kohle befeuert.
Können Badeöfen in bestehende Heizsysteme integriert werden?
Druckfeste Badeöfen können Sie problemlos in bereits bestehende Heizsysteme integrieren oder an Solarmodule anschließen. Einige Modelle eignen sich gleichermaßen als stationäre Badeöfen und als Warmwasserboiler für mehrere Entnahmestellen.

Was ist beim Anschluss eines Badeofens zu beachten?
Grundsätzlich empfiehlt es sich, Ihren Badeofen von einem Heizungsinstallateur anschließen zu lassen. Je nachdem, ob Sie einen drucklosen oder druckfesten Badeofen nutzen, benötigen Sie zusätzlich eine entsprechende Armatur.
Welche ist die richtige Mischbatterie für drucklose Badeöfen?
Für den drucklosen Badeofen benötigen Sie immer eine Niederdruck-Armatur, da sonst das Funktionsprinzip nicht mehr gegeben ist. Bei dieser fließt das Kaltwasser aus der Leitung zunächst in den Wasserhahn, wo es vom Ventil abgesperrt wird. Öffnen Sie das Ventil, fließt es weiter in den Wasserbehälter des Badeofens. Dort verdrängt es das Heißwasser, welches über den Auslauf der Mischbatterie abläuft. Dabei wird nur ein geringer Teil des Wasserdrucks an den Wasserbehälter abgegeben. Bei geschlossenem Ventil und komplett unterbrochener Wasserzufuhr ist der Tank drucklos.
Brauchen auch druckfeste Badeöfen eine extra
Armatur?
Um einen druckfesten Badeofen anzuschließen, wird eine spezielle Mischbatterie für Hochdruckgeräte benötigt.
Diese hält einem Wasserdruck von bis zu 10 bar stand. In den Wasserleitungen von Gebäuden herrscht üblicherweise ein Druck von drei bis sechs bar.
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Sicherheit geht vor: das sollten Sie berücksichtigen
Die bei der Verbrennung entstehenden heißen Gase müssen über einen Schornstein abgeleitet werden. Daher lassen sich Badeöfen nur in solchen Bädern installieren, die über einen Schornsteinanschluss verfügen. Wie bei jedem anderen Kaminofen auch, sind außerdem das Einhalten der Brandschutzbestimmungen und die Abnahme durch den Schornsteinfeger verpflichtend.
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Die Feuerstättenschau
und der
Feuerstättenbescheid
Ein Ofen mit langer Tradition
Als Erfinder des Badeofens gilt der Pumpenmacher und Kupferschläger Johann Friedrich Vaillant. 1894 meldete er den Badeofen zum Patent an und legte damit den Grundstein für sein gleichnamiges Familienunternehmen. Vor allem nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren drucklose Badeöfen sehr beliebt. Mit ihnen ließen sich Bäder in Altbauten einfach einrichten oder nachrüsten. Und vor allem konnten sie mit den Brennstoffen befeuert werden, die gerade vorrätig waren.