Das beeinflusst den Preis
Von diesen Faktoren sind die Kosten einer Solaranlage abhängig:
- Qualität der verbauten Einzelteile
- Aufstellungs- bzw. Installationsort
- Kollektorentyp
- Dimensionierung der Anlage
Was die Qualität der Solarmodule betrifft, liegt die Kostenentscheidung ganz bei Ihnen. Alle anderen Kosten hängen von den individuellen Gegebenheiten Ihres Vorhabens ab. So werden die Kosten der Aufständerung sich danach richten, wo und in welchem Winkel der Kollektor angebracht wird. Meist werden die Solarmodule auf das Hausdach montiert - Größe, Neigungswinkel und Ausrichtung des Daches können hier die Kosten für den Unterbau der Kollektoren beeinflussen. Für eine solarthermische Anlage können Sie zwischen Flach- und Röhrenkollektoren wählen, diese unterscheiden sich sowohl preislich als auch in ihrer Effizienz voneinander.

Die Dimensionierung der Solarthermieanlage muss auf Verwendungszweck und benötigten Ertrag der Solarthermie abgestimmt werden. Sie kann aber auch durch ungünstige Platzverhältnisse von vornherein eingeschränkt sein. Die Kosten richten sich hier nach dem Energiebedarf und dem Einsatzzweck der Solarthermie-Anlage, also ob sie zur Warmwasserbereitung, zur Heizungsunterstützung oder für beides genutzt werden soll.
Kosten Warmwasser/Heizung
Was kostet eine Solaranlage ist eine häufig gestellte Fragen, die nur beantwortet werden kann, wenn klar ist, für was die Anlage genutzt werden soll: für Warmwasser und/ oder Heizung. Die Kosten für eine Solaranlage mit Speicher liegen zwischen 2.400 € für die Brauchwasserunterstützung und 4.300 € für die Kombination Brauchwasser und Heizung (4 Personen und 120 m² Wohnfläche).

Ein wichtiger Faktor ist die Entscheidung, ob Ihre Solaranlage nur warmes Wasser bereiten oder auch Heizungsunterstützung leisten soll. Wenn nur warmes Wasser zum Eigenverbrauch mit Sonnenkraft erzeugt werden soll, kann die Anlage kleiner dimensioniert werden. Soll Sie allerdings Ihre bestehende Heizung unterstützen, so müssen Sie größer bauen und planen. Egal für welche Variante der Nutzung Sie sich entscheiden, die Kosten für einen richtig dimensionierten Speicher dürfen Sie nicht außer Acht lassen, denn ohne den Speicher ist eine Solaranlage nicht im vollen Umfang funktionsfähig.
Berechnung Brauchwasser / Trinkwasseranlagen
Beim Einsatz von Vakuumröhrenkollektoren ist die benötigte Fläche durch die höhere Leistung geringer als bei Flachkollektoren. Bei einer Solarthermie-Anlage, die nur für die Trinkwassererwärmung gedacht ist, rechnet man mit ungefähr 1,5 qm pro Person bei Flachkollektoren. Bei Röhrenkollektoren wird etwa 1 qm Kollektorfläche benötigt. Geht man nun von einem Vier-Personen-Haushalt aus, dessen Brauchwasserbedarf mit Röhrenkollektoren gedeckt werden soll, benötigt man je nach Ausrichtung ca. 4 qm Kollektorfläche bei Röhren- und 6 qm bei Flachkollektoren sowie einen Speicher mit 300 l Volumen. Die Kosten errechnen sich wie folgt:
Solarthermieanlage für die Erwärmung von Brauchwasser für Vier-Personen-Haushalt mit ca. 60 % Deckungsgrad (Jahresdurchschnitt):
Röhrenkollektoren für 3,5 m2 | 650 € |
Trinkwasserspeicher 300 l + Wärmetauscher | 750 € |
Steuerungen, Pumpen, Verrohrung, Solarflüssigkeit, Ausdehnungsgefäße, Aufständerung etc. | 1200 € |
Montage und Installation | 1000 € |
Gesamtkosten | 3600 € |
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Berechnung kombinierte Anlage (Heizung und Warmwasserbereitung)
Soll Ihre Anlage neben der Brauchwasserbereitung auch die Heizung unterstützen, wird mit jeweils 1 qm je 10 qm Wohnfläche bei Flachkollektoren und mit einem Extra von ca. 0,8 qm Solarmodulfläche beim Einsatz von Vakuumröhrenkollektoren gerechnet. Da beide Faktoren, also Anzahl der Personen sowie zu beheizende Wohnfläche bei der kombinierten Nutzung wichtig sind, ergibt sich für Röhrenkollektoren folgende Formel:
0,6 m² Kollektorfläche/p.P. + 0,5 m² Kollektorfläche/10 m² Wohnfläche
Folgt man dieser Rechnung würden bei 4 Personen und 120 m² zu beheizender Wohnfläche demnach nur 8,4 m² Kollektorfläche reichen, allerdings liegt der Deckungsgrad hier nur bei 20 %.
Unsere Empfehlung:
Planung mit Flachkollektoren:
- 18 m² und ein Kombispeicher mit 1000 Liter (Kollektorfläche x 50 Liter/m²)
Planung für Röhrenkollektoren:
- 15 m² und ein Kombispeicher mit 1.200 Liter (Kollektorfläche x 80 Liter/m²)
Der Preis für eine solarthermische Anlage mit Vakuumröhrenkollektoren beträgt dann ca. 2.500 €, für einen Hygienespeicher mit Wärmetauscher würden 1.200 € anfallen. Da für die Installation der kombinierten Nutzung mehr Komponenten vonnöten sind, steigt auch hier der Preis auf ca. 1.500 €. Mit den Kosten für die Montage würde sich ein Gesamtpreis von 6.200 € ergeben. Das Set mit der Gesamtausstattung ist auch hier wieder günstiger und kostet bei uns nur 4.300 €.
Bei der Heizungsunterstützung mit Solarenergie ist zu beachten, dass bei einem normal bis nicht gedämmten Haus das Heizen mit einer Solaranlage nur dann sinnvoll ist, wenn Sie sich auch einen Festbrennstoffkessel für die Wintermonate zulegen. So sparen Sie nicht nur Heizkosten, sondern verzichten gänzlich auf fossile Energieträger.
Die laufenden Kosten
Nicht nur die Anschaffung sollte in die Rechnung für die Kosten einer Solaranlage einfließen, sondern auch die Betriebskosten. Da Pumpe und Steuerung einer Solarthermieanlage mit elektrischer Energie betrieben werden, fallen im laufenden Betrieb Stromkosten an, die aber in der Regel jährlich nur im zweistelligen Bereich liegen. Bei ausreichender Dachfläche kann der Strombedarf aber auch über eine Photovoltaikanlage gedeckt werden. Eine regelmäßige Wartung der Anlage, mindestens alle zwei Jahre durch einen Fachbetrieb für Solarthermie, wird von Experten empfohlen. Da kann sich der Abschluss eines langfristigen Wartungsvertrags lohnen. Der Preis für eine solche Wartung liegt bei etwa 100 Euro - ohne Materialkosten. Manche Firmen bieten gegen Aufschlag auch eine Reinigung der Solarmodule an.
Reparaturkosten sind nicht planbar, aber Sie müssen mit Ihnen rechnen. Achten Sie bei der Anschaffung daher auf Garantiezeiten der Hersteller und prüfen Sie, ob eventuell eintretende Schäden durch Ihre Gebäudeversicherung abgedeckt sind. Es gibt auch spezielle Solarthermie-Versicherungen, die ein breiteres Spektrum an Risiken abdecken als die meisten Gebäudeversicherungen.

Amortisierung von Solar
Bisher haben wir auf die Kostenseite der Anlage geschaut. Nun wird eine Solarthermie-Anlage ja in der Regel angeschafft, um beim Heizen zu sparen. Lohnen sich also die Investitionen in Solarthermie? Ziel ist es, die frei verfügbare Energie der Sonne zu nutzen und mit dem Ertrag einen Teil der herkömmlichen Energieträger im Haushalt einzusparen. Einsparung von Gas oder Öl bedeutet eine reale finanzielle Ersparnis. Wenn Sie nun die erwartete Einsparung pro Jahr kalkulieren und dem Preis einer Solaranlage gegenüberstellen, sehen Sie, nach wie vielen Jahren die Gesamt-Einsparungen die Kosten der Anlage übertreffen.

Die Berechnung der Ersparnis erfolgt auf Grundlage der gezahlten Energiekosten für Warmwasser und Heizung in den letzten Jahren. Die Erfahrung zeigt, dass sich mit einer gut dimensionierten Anlage 60 % der Kosten für die Warmwasserbereitung sparen lassen. Als Faustregel gilt dabei, dass ein Viertel bis ein Drittel des Trinkwasser-Eigenverbrauchs als Warmwasser endet. Bei der Heizung können bei Altbauten 10 bis 25 % des Energiebedarfs durch die Solaranlage auf dem Dach abgedeckt werden, bei Neubauten sogar bis zu 40 %. Richtig dimensionierte Anlagen sollten ihre Kosten in 15 bis 20 Jahren amortisiert haben.
Förderung Solar
Bei Ihren Kalkulationen sollten Sie unbedingt prüfen, ob Sie die Anschaffungskosten für Solarthermie durch staatliche Förderung senken können. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) etwa bezuschusst den Einbau von Solarthermie-Anlagen in bestehende Wohngebäude. Seit dem 01.01.2020 können Sie z.B. bei zur Förderung zugelassenen Anlagen, die für die Heizungsunterstützung, Warmwasserbereitung oder Einspeisung ins Wärmenetz genutzt werden, bis zu 30 % der förderfähigen Kosten erhalten. Aber auch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert den Ausbau erneuerbarer Energien durch zinsgünstige Kredite.