Sie erfahren in diesem Artikel:
- Warum bei Schornsteinen eine gewisse Höhe gefordert wird.
- Welche Abstände Sie zu Fenster und Türen einhalten müssen.
- Was für bestehende Rauchgasanlagen gilt.
- Wann die seit 2022 eingeführten Ableitbedingungen greifen.
- Wie der Schornstein bei einem Schrägdach zu installieren ist.
- Welche Regelungen bei flachen Dächern gelten.
Warum ist die Höhe wichtig?
Die Höhe eines Schornsteins ist entscheidend, um Schadstoffe aus Rauchgasen sicher mit der natürlichen Luftströmung abzuleiten. Denn ist der Schornstein nicht hoch genug, können sich Feinstaub und Dioxine aus den Abgasen am Boden sammeln und die Gesundheit gefährden. Ist der Schornstein zu niedrig, geht von austretendem Funkenschlag außerdem eine hohe Brandgefahr aus.
Daher greifen beim Bau neuer Abgasanlagen bestimmte rechtliche Vorgaben, die den Standort und die Höhe eines Schornsteins klar regeln. Die genauen Vorschriften finden sich in der 1. BImSchV, der DIN V 18160-1:2006-01 sowie in den Bauordnungen und Feuerungsverordnungen der jeweiligen Bundesländer. Entscheidend sind die jeweilige Dachneigung sowie der Abstand zu angrenzenden Gebäuden mit Lüftungsöffnungen.
Einzuhaltende Abstände
Ein entscheidender Punkt bei der Schornsteinhöhe ist die sogenannte Umkreisregelung. Diese legt fest, wieviel Abstand zwischen der Schornsteinmündung und angrenzenden Fenstern, Türen sowie Lüftungsöffnungen liegen muss. Die einzuhaltenden Abstände richten sich dabei auch nach der Größe der Feuerstätte.
Hierbei gilt: Für Kaminöfen bis zu einer Heizleistung von 50 Kilowatt ist in einem Umkreis von 15 Metern die obere Kante von Fenstern und Türen, um mindestens 1 Meter zu überragen. Der Umkreis und die vorgegebenen Regeln zum Abstand vergrößern sich mit zunehmender Heizleistung. Genaue Angaben zu den jeweiligen Vorgaben bei größeren Anlagen finden Sie in der BImSchV.

Dachneigung ist entscheidend
Ableitbedingungen ab 2022
Auch die jeweilige Dachneigung und die Entfernung des Schornsteins vom First bestimmen die geforderte Schornsteinhöhe. Seit 2022 müssen neue Abgasanlagen immer firstnah angeordnet werden und diesen um mindestens 40 Zentimeter überragen. Nur noch in Ausnahmefällen und unter bestimmten technischen Voraussetzungen, dürfen Schornsteine auch weiter entfernt vom Dachfirst angebracht werden. Für Schornsteine, die bis zum 31.12.2021 in Betrieb gegangen sind, gelten die 2010 festgelegten Ableitbedingungen.
Ableitbedingungen für Bestandsanlagen
Nach diesen ist bei einer Dachneigung bis zu 20°, der First um mindestens 40 cm zu überragen oder von der Dachfläche ein Mindestabstand von 1 Meter einzuhalten. Bei Dächern mit mehr als 20° Neigung muss die Austrittsöffnung des Schornsteins mindestens 40 cm über dem First liegen oder zur Dachfläche einen horizontalen Mindestabstand von 2,30 Meter aufweisen. Die Austrittsöffnung sollte in einem Umkreis von 15 Metern außerdem 1 Meter über Lüftungsöffnungen liegen.

Dachneigung größer als 20°
Die meisten Dächer besitzen eine Neigung, die einen 20° Winkel überschreitet. Bei solchen Schrägdächern muss die Austrittsöffnung des Schornsteins firstnah liegen und den First um mindestens 40 Zentimeter überragen.
Auf einen Blick
+ Schornstein nahe am First installieren
+ Öffnung des Schornsteins mindestens 40 cm über Dachfirst

Dachneigung kleiner als 20°
Bei Flachdächern oder einer Dachneigung von weniger als 20° wird ein fiktiver Dachfirst mit einer 20° Neigung angenommen. Dieser bildet die Grundlage für die Höhe der Schornsteinöffnung, die auch hier 40 cm über dem Dachfirst liegen muss.
Auf einen Blick
+ Planungsgrundlage ist fiktiver Dachfirst von 20°
+ Schornsteinöffnung mindestens 40 cm über angenommenem First