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Einzügiger und zweizügiger Schornstein: Was ist der Unterschied?

Veröffentlicht am 15.06.2021 13:00 | 0 Kommentare
Wenn Sie Ihr Abgassystem ändern oder neu installieren, müssen Sie entscheiden. Bauen Sie Ihren neuen Schornstein ein- oder zweizügig? Warum müssen Sie diese Entscheidung überhaupt treffen? Wo liegen die Unterschiede? Wir verraten es Ihnen im folgenden Beitrag!

Häufig genutzt und somit als Standard zu bezeichnen, ist die Variante des einzügigen Schornsteinsystems. In den meisten älteren Häusern ist ein solcher Schornstein verbaut. Er ist wahlweise einfach nur gemauert oder zusätzlich mit einem Innenrohr aus Keramik versehen. Bei Sanierung und Neuanschaffung sind einzügige Schornsteine als Außenschornsteine aus Edelstahl weit verbreitet. Auch innenliegende Leichtbauschacht-Varianten werden häufig verbaut. Der Schornstein mit einem Zug ist günstig, schnell montiert und überzeugend.

Anders sieht es aus, wenn Sie einen Neubau planen. Hier raten Experten oftmals zu einem Schornsteinsystem, das zweizügig ist - aus gutem Grund.

Alternativ gibt es die Möglichkeit der Mehrfachbelegung.
Was ist ein zweizügiger Schornstein? Grundsätzlich gilt: "den einen zweizügigen Schornstein" gibt es nicht. Umsetzbar sind unterschiedliche Varianten, die wie folgt aussehen:
  • zweizügig als System mit zwei Abgasrohren
  • als System mit zwei Abgasrohren mit Luftschacht 
  • als Luft-Abgas-System-Schornstein
Das erwähnte LAS-Schornsteinsystem ermöglicht die Zufuhr von Verbrennungsluft direkt über den Schornsteinschacht. Damit sind Sie für einen raumluftunabhängigen Kaminofen gerüstet, wenn dieser den Sauerstoff dann direkt über den Schornstein beziehen kann.
Auch im Design des Schachtes für die Feuerstätte sind Sie relativ flexibel. Ein zweizügiger Schornstein nutzt beispielsweise zwei Rohre unterschiedlicher Abmessungen. Ideal wäre die Umsetzung mit zwei Abgasleitungen, die zur jeweiligen Heizanlage passen und trotzdem nur einen Schornsteinschacht benötigen.

Häufig ist in einem mehrzügigen Schornstein auch ein Installationsschacht integriert. In diesem werden beispielsweise Leitungen für Satellitenantennen, Solarthermie-Anlagen oder andere Kabel verlegt.
Wann braucht man einen zweizügigen Schornstein? Ein zweizügiger Schornstein lohnt sich besonders, wenn Sie mehrere verschiedene Heizungsvarianten nutzen. Beispielsweise haben Sie als Zentralheizung ein Modell auf Öl- oder Gasbasis. Gleichzeitig möchten Sie einen Pellet- oder Kaminofen als Feuerstätte installieren. Verschiedene Abgasarten dürfen in Deutschland aber nicht über einen einzügigen Schornstein abgeführt werden. Planen Sie zu Hause einen "Mischbetrieb", müssen Sie sich um einen zweizügigen Schornstein bemühen. 

Kostengünstiger und einfacher ist hier ein Außenschornstein aus Edelstahl, der auch nachträglich noch installiert werden kann.
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