Reinigungsklappe an Schornstein oder Ofen verkleiden
Eine Reinigungsklappe oder Revisionstür gehört zu jedem Schornstein – egal, ob Sie einen klassischen gemauerten Kamin oder einen modernen Edelstahlschornstein besitzen. Sie ermöglicht dem Schornsteinfeger die einfache Inspektion und Reinigung des Schornsteins. Gleichzeitig empfinden viele Menschen diese Klappen im Wohnraum als optisches Manko. Wie Sie eine Revisionstür fachgerecht einbauen, welche Vorschriften Sie beachten müssen, und wie Sie sie dennoch dezent oder sogar stilvoll gestalten können, erfahren Sie in diesem Blog.
Alles zum Thema Reinigungsklappe am Kaminofen
- Warum ist die Reinigungsklappe am Schornstein so wichtig?
- Welche gesetzlichen Vorschriften rund um die Reinigungsöffnung gelten?
- Anleitung: Kamintür fachgerecht einbauen
- Reinigungsklappe verstecken und verkleiden – was ist erlaubt?
- Revisionstüren an anderen Stellen
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Reinigungsklappe am Kaminofen
Warum ist die Reinigungsklappe am Schornstein so wichtig?
Beim Betrieb eines Kamins oder Ofens lagern sich im Schornstein Ruß und Asche ab. Ohne regelmäßige Reinigung kann das gefährlich werden: Der Schornsteinzug verschlechtert sich, im schlimmsten Fall kommt es zu einem Schornsteinbrand. Damit der Schornsteinfeger den Schornstein problemlos reinigen kann, sind im Schornstein Reinigungsöffnungen, sogenannte Putztüren, vorgeschrieben. Diese sind Teil der Anforderungen der Bauaufsicht.
Welche gesetzlichen Vorschriften rund um die Reinigungsöffnung gelten?
Die Feuerungsverordnungen und Bauordnungen der Länder verlangen, dass jeder Schornstein mindestens eine Reinigungsöffnung über der Schornsteinsohle besitzt. Diese sollte mindestens 20 cm unterhalb des Anschlusses der Feuerstätte angebracht sein oder im 90-Grad-Versatz zum Abgasrohr bzw. Rauchrohranschluss. Ist der Schornstein schräg geführt oder ist keine Reinigung von der Mündung aus möglich, sind zusätzliche Klappen auch weiter oben erforderlich. Die DIN EN 15287-1 spezifiziert die Maße, Materialien und Abstände.
Wichtige Vorschriften im Überblick:
- Abstand der Putztür zu brennbaren Materialien: mindestens 40 cm, mit Strahlungsschutz 20 cm.
- Der Boden unter der Klappe: Muss nichtbrennbar sein (z.B. Fliesen, Stahlblech), Mindesttiefe ab Wand: 50 cm, Breite: Öffnung plus 20 cm auf jeder Seite.
- Bohren oder Dübeln im Schornstein ist nicht gestattet.
- Nur feuerfeste Materialien wie Edelstahl oder verzinktes Blech dürfen verwendet werden.
Anleitung: Kamintür fachgerecht einbauen
Sobald Sie wissen, welche Tür für Ihren Schornstein die passende ist, können Sie den Einbau planen. Während die gängigen Reinigungstüren wie jede normale Metalltür aufgebaut sind, fangen bei einer Rußschutztür die angebrachten Borsten einen Großteil des bei der Reinigung obligatorischen Schmutzes ab. Die Maße der Kamintür hängen von der Anordnung, der Brennstoffart und der Form ab - es können sowohl runde als auch eckige Kamintüren zum Einsatz kommen. Mit handwerklichem Geschick lässt sich eine Revisionstür auch in Eigenregie einbauen.
Materialien und Werkzeug:
- Kamintür mit Vierkantverschluss
- Werkzeug wie Hammer, Meißel, Eimer, Kelle, Wasserwaage, Akkuschrauber, Schwamm
- feuerfester Mörtel
- ggf. Schrauben
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1. Öffnung anzeichnen und herstellen:
Markieren Sie die exakte Position für die Reinigungsöffnung am Kamin/Schornstein, bohren Sie entlang des Umrisses einige Löcher und stemmen Sie das innenliegende Material mit Hammer und Meißel aus.
2. Rahmen einpassen:
Setzen Sie den Türrahmen ein. Die vorhandenen Haltekrampen können Sie zum Arretieren nutzen, um dann in Ruhe den Mörtel von Hand aufzubringen. Denken Sie bei einem gemauerten Schornstein daran, den Untergrund anzufeuchten, damit der Mörtel auch hält. Achten Sie beim Einbau darauf, dass die Kamintür sich ohne Probleme vollständig öffnen lässt.
3. Versäubern:
Glätten Sie die Mörtelfläche mit einem feuchten Schwamm und reinigen Sie die Türverschlüsse von Rückständen. Lassen Sie den Mörtel nun gut durchtrocknen.
4. Zusätzlicher Halt:
Für extra Stabilität kann der Rahmen mit dem Schornstein verschraubt werden.
4. Bodenschutz anbringen:
Da beim Reinigen aus dem Schornstein Ruß und Asche auf den Boden fallen, sollten Sie unterhalb der Reinigungsöffnung einen speziellen Schutz anbringen. Direkt vor und unter der Öffnung muss nichtbrennbares Material (z.B. Fliesen, Stahlblech) mindestens 50 cm ab Wand verlegt werden.
Hinweis
Als Material für die Kamintür eignen sich Edelstahl oder verzinktes Stahlblech. Ein Edelstahl-Außenschornstein bringt meist serienmäßig eine Reinigungsöffnung mit.
Reinigungsklappe verstecken und verkleiden – was ist erlaubt?
Gerade im Wohnbereich wirkt eine silbern glänzende Putztür oft störend. Das Verkleiden ist möglich, aber es gelten wichtige Einschränkungen:
- Nie brennbare Materialien einsetzen! Holz oder Kunststoff sind tabu, ebenso Beschichtungen, die sich entzünden könnten.
- Kein Bohren oder Dübeln im Schornstein erlaubt!
- Die Klappe muss jederzeit vollständig zugänglich und leicht zu öffnen bleiben.
Kreative und sichere Lösungen:
- Mineralische oder metallische Blenden: Sie können passend zur Wandgestaltung gewählt werden. Starke Magnete ermöglichen eine abnehmbare Abdeckung, ohne die Tür oder den Schornstein zu beschädigen.
Achtung
Bei Unsicherheiten stimmt man sich am besten mit dem zuständigen Schornsteinfeger ab, denn der Zugang zur Schornsteinreinigung darf niemals beeinträchtigt werden.
Revisionstüren an anderen Stellen
Nicht alle Revisionstüren führen direkt in den Schornstein. Soll zum Beispiel ein Zugang zu Wasser- oder Elektroanschlüssen hergestellt werden, gelten bei der Verkleidung weniger strenge Vorgaben. Hier können Materialien und Gestaltung freier gewählt werden, solange die Öffnung sichtbar und zugänglich bleibt. Möglichkeiten sind beispielsweise:
- Überputzbare Revisionstüren: Spezielle Türen, deren Frontplatte verputzt und gestrichen werden kann – der Spalt zur Wand darf dabei nicht zugeputzt werden.
- Rahmenlose Revisionstüren: Öffnen und schließen mit Fingerdruck, fügen sich dezent ein.
Fazit
Reinigungsklappen sind für die Sicherheit und Funktion jeder Feuerstätte unverzichtbar und gesetzlich vorgeschrieben. Wer handwerklich fit ist, kann sie selbst einbauen – wichtig sind dabei präzise Planung und die Einhaltung aller Vorschriften. Im Wohnraum lassen sich Revisionstüren sinnvoll und sicher verkleiden, ohne die Zugänglichkeit zu verlieren. So vereinen Sie Sicherheit, Funktionalität und ein ansprechendes Wohnambiente.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Reinigungsklappe am Kaminofen
Beim Einbau einer Revisionsklappe – auch Revisionsöffnung genannt – müssen spezifische gesetzliche Vorgaben beachtet werden. Besonders wichtig ist der Mindestabstand zu brennbaren Materialien, der ohne Strahlungsschutz 40 cm betragen muss. Auch die Installation auf einem nicht brennbaren Bodenmaterial wie Fliesen oder Stahlblech ist vorgeschrieben. Zudem ist Bohren oder Dübeln im Schornstein verboten. Die Klappe dient der regelmäßigen Inspektion und Reinigung, was zur Sicherheit und zur kontrollierten Ableitung der Abgase beiträgt.
Im sichtbaren Raum, etwa beim Kaminofen oder der Kaminkassette, wird die Revisionsklappe oft als optisch störend empfunden. Bei Revisionsöffnungen, die direkt in den Schornstein führen, gelten jedoch besonders strenge Vorschriften: Verkleidungen dürfen ausschließlich aus nicht brennbaren Materialien wie Metall oder speziellem Gipskarton bestehen. Zudem ist Bohren oder Dübeln im Schornstein nicht erlaubt. Die Klappe muss jederzeit frei zugänglich und vollständig zu öffnen sein. Anders ist es bei Türen zu Technikschächten oder Anschlüssen – hier können Gestaltung und Materialwahl freier erfolgen, solange die Öffnung erhalten bleibt.
Eine Rußschutztür unterscheidet sich von herkömmlichen Klappen durch integrierte Borsten, die beim Kehren den austretenden Ruß zurückhalten. Das verbessert die Sauberkeit im Raum und erleichtert die Inspektion durch den Schornsteinfeger. Weitere Vorteile sind die Erhöhung der Betriebssicherheit und die Möglichkeit der Eigenmontage mit handwerklichem Geschick. Dabei ist die passende Größe der Tür abhängig von Schornsteinart, Brennstoffe und Bauweise.

