Von der Firma ofenseite.com habe ich für einen Produkttest einen Looftlighter zur Verfügung gestellt bekommen. Gesehen hatte ich das Gerät schon öfter auf Messen und im Internet. Selbst genutzt habe ich es bisher aber noch nie, daher habe ich mich umso mehr gefreut, als ich für den Test ausgewählt wurde.
Autor: Björn T.
Datum: 14.05.2018
Inhalt:
Bisher habe ich ausschließlich mit einem Anzündkamin gearbeitet (groß und klein), um meine Holzkohle oder Briketts anzuzünden. Grundsätzlich funktioniert das ja auch sehr gut. Daher war ich sehr gespannt, ob und welche Vorteile der Looftlighter bietet.
Looft Industries ist ein schwedisches Unternehmen. 2006 begannen sie, den Looftlighter in Schweden zu verkaufen. Mittlerweile wurde das Gerät über 300.000 mal in 30 Ländern weltweit verkauft. Die Idee dahinter klingt super – leichtes, umweltschonendes Entzünden ohne chemische Grillanzünder.
Aber kommen wir erst mal zu den technischen Daten:
- Spannung - 230V
- Leistung - 1800W
- Gewicht - ca. 1 kg
- Maße - 46 x 6 x 7 cm
- Kabellänge - 3 Meter
- Integrierter Flaschenöffner - Check :)
Geliefert wurde der Looftlighter in der Originalverpackung, welche gut geschützt in einer Umverpackung untergebracht war. Meiner Meinung nach etwas überdimensioniert, aber OK (dachte schon, da wäre ein Laubbläser drin ;-)).


Der Looftlighter sieht ein wenig aus, wie ein deaktiviertes Laserschwert aus den bekannten Star Wars Filmen. Auf der Unterseite ist eine Lasche angebracht, mit der man den Fön festklemmen oder aufhängen kann. Außerdem ist auch ein Flaschenöffner integriert.

Eine Kurzanleitung war auch enthalten. Allerdings gestaltet sich die Bedienung nicht soo schwierig. Man hält die vordere Öffnung direkt an die Kohle und drückt den Schalter. Das Gerät läuft aus Sicherheitsgründen ausschließlich, solange man den Knopf gedrückt hält. Der Anzünder läuft also los und bläst vorne die Luft mit rund 600°C raus. Er hört sich so ähnlich an, wie ein Fön. Nur nicht so laut. Ich habe mal die Lautstärke mit dem Handy gemessen und bin bei ca. 67 Dezibel gelandet (siehe Film). Mir ist bewusst, dass das nicht sehr genau ist, aber einen groben Richtwert kann man da schon raus ableiten.


Grundsätzlich hätte ich bei der Leistung lautere Geräusche erwartet. Allerdings musste ich direkt auch an meine Nachbarn denken, wenn ich spät abends oder nachts einen Longjob vorbereite und dazu die Kohlen mit dem Looftlighter an den Start bringen will. Im Winter ist das wahrscheinlich kein Problem, da die Fenster in der Regel zu sind. Im Sommer sieht das aber anders aus. Da sollte man auf tolerante Nachbarn hoffen oder eben doch eine andere Alternative wählen.
Wenn man den Grillanzünder also an die Kohlen drückt, sieht man nach 20-30 Sekunden die ersten Funken sprühen und die Kohle zündet. Nun zieht man den Looftlighter einige cm zurück, so dass die gezündete Kohle weiterhin mit der heißen Luft angepustet wird und benachbarte Kohle weiter entzündet. Das ist wichtig, da ansonsten der Aluminiummantel des Looftlighters schmelzen kann. Das Gerät funktioniert dann trotzdem noch, sieht aber unschön aus. Wenn dann Flammen schlagen, zieht man den Lighter nochmals einige cm zurück und pustet noch kurz weiter. Ich habe drei verschiedene Testläufe durchgeführt.
Entzündung eines Minionrings:
- Bis zur Zündung der Briketts sind 70 Sekunden vergangen.
Entzündung der Briketts in einem „Anzündkamin“ (WoknBBQ von Moesta):
- Auch hier muss man 70 Sekunden einplanen bis die Briketts zünden. Dadurch, dass die Briketts optisch von dem Zylinder verdeckt sind, konnte man leider auf dem Video nicht sehen, wie sich die Kohlen entzündet haben.
Entzündung von Holzscheiten:
- Es hat ziemlich genau 50 Sekunden gedauert, bis sich das Anzündholz entzündet hat. Wenn man hier noch mal mit etwas dünneren Brettchen arbeitet, geht es sicher noch schneller. Normale Holzkohle wird sich deutlich schneller entzünden. Dies werde ich bei Gelegenheit aber auch noch mal verifizieren.
Wenn man sich nun die Betriebskosten des Looftlighters anschaut und zugrunde legt, dass man das Gerät für 2 Minuten (0,03 Stunden) nutzt, kommt bei einer Leistung von 1800 Watt auf verbrauchte 0,054 kW/h. Bei 30 Cent pro kW/h sind das 1,62 Cent für eine Zündung bzw. einmal grillen.
Die reinen Betriebskosten halten sich also echt in Grenzen.
Was die Anschaffung betrifft, ist man aktuell mit 69 Euro dabei.



Der Looftlighter ist eine tolle Alternative als Grillanzünder, aber einen wesentlichen Nachteil hat er (neben der Lautstärke, die nachts oder spätabends problematisch werden könnten). Die Abhängigkeit vom Strom. Selbst die Zuleitung von 3m war ein wenig kurz und unterwegs kann man ihn leider gar nicht nutzen. Das hat der Hersteller scheinbar auch erkannt. Auf der Spoga 2017 präsentierte er die Akkuversion des Looftlighters. Dieser soll innerhalb einer Stunde aufgeladen sein und für 6 Minuten Heizleistung reichen. Wenn dieser dann verfügbar ist, wird es richtig interessant.