Was kosten Pellets aktuell?
Im Mai zahlten Verbraucher für eine Tonne Pellets durchschnittlich 359,41 Euro. (Quelle: Deutsches Pelletinstitut). Damit liegt der Pelletpreis rund 8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres und gut 25 Prozent unter dem Wert vom Dezember 2022. Eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets kostet derzeit circa 7,19 Cent und ist wesentlich günstiger als andere Energieträger. So ist Heizöl im Vergleich rund 19 Prozent und Erdgas rund 45 Prozent teurer.
Gestiegene Preise: Lohnt sich der Kauf einer Pelletheizung noch?
Bei der Preisentwicklung von Pellets und der Diskussion um den Brennstoff Holz stellt sich die Frage, ob sich die hohen Kosten für eine solche Heizungsanlage noch lohnen. Fakt ist, dass mit dem angedachten Gebäudeenergiegesetz (GEG) der Neueinbau von Gas- und Ölheizungen und damit fossile Brennstoffe verboten werden. Dagegen hat der Brennstoff Holz in Form von Pellets und Scheitholz auch weiterhin eine große Bedeutung. Neben Wärmepumpen und Solarthermie sind deshalb Pelletanlagen eine Alternative zu fossilen Heizungen und im Falle eines Heizungstausches durchaus lukrativ. Denn obwohl auch die Kosten für Pellets gestiegen sind, gehören sie zu den günstigsten Energieträgern. Sie bleiben bei den Heizkosten deutlich unter denen von Öl- und Gasheizungen. Zudem können für Pelletheizungen Fördergelder vom Staat beantragt werden.
Warum sind die Pelletpreise gestiegen?
Hohe Energiepreise und die Sorge um die Gasversorgung im Winter im letzten Jahr zu einer Rekordnachfrage nach Pelletheizungen und Kaminöfen geführt. Das ungewöhnlich hohe Interesse hatte stark steigende Preise zur Folge. Hinzu kamen gestiegene Rohstoffpreise und hohe Energiekosten in Produktion und Logistik.

Preisrückgang seit Oktober 2022
Seit Oktober 2022 ging der Preis für Pellets wieder zurück: um 42,3 Prozent von 763 Euro pro Tonne auf aktuell 360 Euro pro Tonne. Der Engpass aufgrund kriegsbedingter Lieferausfälle und plötzlicher hoher Nachfrage ist überwunden. In Deutschland gibt es wieder genug Pellet-Reserven. Zusätzlich wirken sich jahreszeitlich bedingte Schwankungen aus, Brennstoffe sind in den Sommermonaten meist günstiger als zur Heizsaison.
Unser Tipp: Härtefallhilfe beantragen
Seit Mai können auch Besitzer von Pelletheizungen Härtefallhilfe beantragen. Damit sollen die enormen Preissteigerungen des vergangenen Jahres abgefedert werden. Voraussetzung ist eine Verdopplung der Kosten im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021. Für Holzpellets sind das 24 Cent pro Kilogramm. Der Zuschuss wird auf maximal 2.000 Euro pro Haushalt begrenzt.
Regional größeres Preisgefälle
Auswirkungen auf die Pelletpreise hat nicht nur das Kaufdatum, sondern auch der Wohnort. So gibt es je nach Bundesland und Region zum Teil deutliche Unterschiede in den Tonnenpreisen. Derzeit sind die Preise im Süden Deutschlands am günstigsten, hier kosten Pellets durchschnittlich 367,16 Euro pro Tonne.
Region | Bundesländer | Pelletpreise pro Tonne (Stand 05/2023) |
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Nord/Ost | Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein | 373,54 Euro |
Mitte | Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen | 373,54 Euro |
Süd | Bayern, Baden-Württemberg, Saarland | 367,16 Euro |
Prognose und Ausblick
Es ist davon auszugehen, dass die Preise in den nächsten Monaten weiter fallen werden. Wer in diesem Jahr beim Kauf von Pellets Geld sparen möchte, sollte die Preisentwicklung im Auge behalten. Machen Sie den Pelletkauf aber nicht nur vom Preis abhängig. Genau wie beim Heizöl gilt: haben Sie nur noch wenige Pellets auf Vorrat, stocken Sie jetzt Ihr Lager auf.