Pelletlager: Wie groß?
Die benötigte Größe eines Pelletlagers hängt vor allem von der Menge ab, die man einlagern möchte. Hier lohnt es sich eine Berechnung anzustellen, wie hoch der Verbrauch in etwa sein wird und wie oft man Pellets nachkaufen möchte. Der Verbrauch lässt sich relativ leicht vorhersagen, indem man bei einem Heizungswechsel den Verbrauch der vorhergehenden Heizung zugrunde legt. Bei einem energetischen Neubau wird hingegen eine andere Formel angewendet.
- Neubau: Gerechnet wird mit ca. 51,1 kWh/m², die Formel lautet demnach: 51,5 x zu beheizender Fläche in m² x 0,2 kg Pellets pro kWh Wärmeenergie
- Altbau: 2 kg Pellets = 1 l Heizöl oder 1 m³ Gas
Pelletlager: Wie groß?
Hat man den vorläufigen Jahresverbrauch der Pelletheizung ermittelt, kann man auch die benötigte Größe des Lagers feststellen. Es wird davon ausgegangen, dass 1 Tonne Pellets ein Raumvolumen von 1,3 m³ ausfüllen. Eine andere Formel unterstellt, das 0,9 m³ Rauminhalt Pellets ca. 1 kW Heizlast generieren.
Formel für das Lagervolumen: Heizleistung der Pelletheizung in kW x 0,9 m³
Da jedoch nur zwei Drittel des Lagerraumes befüllt werden sollen, muss nun noch der nutzbare Rauminhalt ermittelt werden.
Formel für den nutzbaren Rauminhalt: 2/3 x Lagervolumen in m³
Die benötigte Menge Pellets plus die 30 % Vorrat sollten also in dem nutzbaren Rauminhalt Platz finden. Geht man somit von einem Jahresverbrauch von 5 Tonnen aus, sollte man 6,5 t einlagern - der nutzbare Rauminhalt sollte also 8,45 m³ betragen und das Lagervolumen ca. 12,61 m³.
Art der Pelletlagerung
Wie muss ein Pelletlager sein? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Brennstoff für die Pelletheizung zu lagern. Entweder Sie richten einen Lagerraum in der Nähe der Heizung ein oder entscheiden sich für eine gekaufte Lagervariante.
Die erste Option ist ein einfaches Pelletsilo oder Silo, das meist selbst gebaut wird. Wenn die Kesselleistung 50 kW nicht überschreitet, kann im Prinzip jeder ausreichend große Raum als Silo genutzt werden.
Eine Alternative ist das sogenannte Sacksilo. Dabei handelt es sich in der Regel um einen Plastiksack, der in jedem ausreichend großen Raum platziert werden kann. Im Freien sollte ein Sacksilo eine Metallverkleidung besitzen, um witterungsbeständig zu sein. Wichtig ist hier eine ausreichend große Öffnung, durch die das Sacksilo befüllt werden kann. Bitte beachten: Der Begriff Sacksilo wird gelegentlich auch in einem leicht anderen Zusammenhang benutzt. Dann beschreibt er ein Pelletlager, in dem die Pellets in Säcken verbleiben und nicht ausgeschüttet werden. Dies ist aber die Ausnahme. In der Regel meint der Ausdruck die beschriebene Lagerungsmöglichkeit.

Auch ein Pelletlagerung direkt neben der Feuerungsanlage ist möglich, mit einem Pelletbehälter. Diese gibt es in verschiedenen Größen, Sie dürfen aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 650 kg Holzpellets lagern.
Eine weitere Option ist der Tank. Befindet er sich im Haus, spricht man von einem Lagertank. Wird er außen gebracht, handelt es sich in der Regel um einen Erdtank - dies bedeutet, er wird unterirdisch angelegt.
Pelletlager Vorschriften
Gekaufte Pelletlager entsprechen meistens einer vorgeschriebenen Norm und auch beim Aufstellen des gekauften Silos oder bei einem selbstgebauten Lager, das mindestens 6,5 Tonnen Pellets einlagern soll, sind einige Vorschriften beachten:
- für ausreichende Belüftung muss gesorgt werden, wenn möglich mit Filter
- sonstige Öffnungen sollen gut abgedichtet sein, um Geruchsbelästigungen zu vermeiden
- Pelletlager müssen wetterfest und feuchtigkeitsabweisend sein
- Erdlager müssen gegen den Auftrieb von Grundwasser geschützt werden
- der Raum für die Lagerung muss vor UV-Strahlung geschützt sein - ein einfaches Pelletsilo sollte deshalb keine Fenster haben
- offensichtliche Brandgefahren sind zu vermeiden (im Lager dürfen beispielsweise keine Motoren betrieben werden)
- die Entfernung von Lagerraum und Zulieferungsfahrzeug sollte höchstens 30 Meter betragen
Vom Lager in das Feuer
Theoretisch gibt es drei Möglichkeiten, wie die Holzpellets ihren Weg vom Pelletlager ins Feuer finden können. Die erste Option ist am mühsamsten, nämlich die Befüllung von Hand. Dieses Verfahren eignet sich aber maximal für Pelletöfen, die im Winter nur für ein paar Stunden laufen, jedoch keinesfalls für die Zentralheizung. Für einen automatischen Transport gibt es entweder mechanische oder pneumatisch Vorrichtungen.
Mechanische Pelletförderung
Der mechanische Pellettransport wird hauptsächlich über eine sogenannte Pellet- oder Förderschnecke realisiert. Eine solche Schnecke funktioniert wie eine Schraube und wird meistens in Pellet-Silos eingesetzt, die einen schrägen Boden haben. Einschränkungen gibt es hier in der Transportstrecke, da sie nur gerade und relativ kurz sein darf. Eine Schnecke ist also für all jene praktisch, deren Lagerraum auf gleicher Ebene und recht nah an der Pelletheizung ist.
Pneumatischer Pellettransport
Für Pelletlager die weiter von der Heizung entfernt sind oder in einem anderen Stockwerk liegen sind pneumatische Förderanlagen das passende. Hierbei handelt es sich um Sauganlagen, die mit unterschiedlichen Köpfen, zum Beispiel einem sogenannten Maulwurf, ausgestattet werden können. Durch den Maulwurf werden die Holzpellets von oben aus dem Lager gesaugt und zur Heizanlage transportiert.
Pelletlager reinigen
Die Reinigung des Pelletlagers ist nötig, um die Heizung vor Störungen durch Staub zu schützen. Sie wird alle 2 Jahre oder vor jedem zweiten Füllvorgang empfohlen. Wichtigstes Utensil dabei: die Staubmaske. Haben Sie ein gekauftes Pelletsilo, reinigen Sie es am besten nach den Vorgaben des Herstellers. Bevor Sie das Lager betreten, sollten sowohl die Heizung als auch die Förderanlage abgeschalten sein und das Lager 15 Minuten gelüftet werden. Bei unter der Erde liegender Pelletlagerung ist der Einsatz eines CO-Warngerätes empfehlenswert. Die Reinigung des Pelletlagers beschränkt sich zumeist auf das Aussaugen mit einem leistungsstarken Staubsauger, der über einen Schwebstofffilter verfügt. Auf keinen Fall sollten Sie den Feinstaub durch Ausfegen aufwirbeln.