Ofenrohr: wofür Sie es brauchen

Ofenrohre werden auch als Rauch-, Kamin- oder Abgasrohre bezeichnet. Sie sind für den Betrieb einer Ableitungsanlage unersetzliche Bestandteile. Als Verbindungsstück zwischen Ofen und Schornstein sorgen Kaminrohre dafür, dass beim Abbrand entstehendes Rauchgas sicher ins Freie gelangt.
Inhalt:
Sie erfahren in diesem Artikel:
- Warum Ofenrohre für den Betrieb eines Kaminofens wichtig sind.
- Welche Arten von Ofenrohren es gibt.
- Wie sich einwandige und doppelwandige Rauchrohre unterscheiden.
- Was es mit dem richtigen Rohrdurchmesser auf sich hat.
- Welche Bauteile Sie zusätzlich zum Anschluss der Ofenrohre benötigen.
Warum sind Ofenrohre wichtig?
Ofenrohre haben drei wesentliche Aufgaben: sie leiten die entstehenden Verbrennungsgase sicher in den Schornstein, schützen die Umgebung vor hohen Temperaturen und helfen Brände zu verhindern. Rauchrohre sind bei einem Kaminofen die einzige Verbindung zum Schornstein. Sie sorgen dafür, dass Rauch und Ruß nicht in den Aufstellraum gelangen, sondern nach außen abgeleitet werden. Zudem schützen Kaminrohre die umgebenden Materialien und Wände vor Hitzeschäden.
Welche Arten von Ofenrohren gibt es?
Um Ableitungen individuell an den Aufstellort und die Feuerstätte anzupassen, gibt es eine große Auswahl verschiedener Rauchgasrohre. So lässt sich die Strecke zwischen Kamin und Schornstein mit den passenden T-Stücken, Winkeln, Geraden oder Längenelementen sicher überbrücken.
Je nach Einsatzbereich und verwendetem Brennstoff sind für die richtige Wahl des Ofenrohres auch Material, Oberflächenbehandlung und Wandstärke entscheidende Faktoren.
Brennmaterial beeinflusst Abgastemperatur
Abhängig vom verwendeten Brennstoff entstehen während des Abbrandes unterschiedlich hohe Abgastemperaturen. So verursachen feste Brennmaterialien höhere Temperaturen als gasförmige Brennstoffe. Daher gilt: je heißer ein Material verbrennt, desto dicker muss die Wandstärke des verwendeten Ofenrohres sein.
Ofenrohre für Holzöfen
Für Kamin- und Kachelöfen aber auch für Heizkessel werden üblicherweise Stahlrohre mit einer Materialstärke von zwei Millimetern verwendet. Hier wird zwischen optisch sichtbaren und nicht sichtbar verbauten Ofenrohren unterschieden. Im Sichtbereich eignen sich Kaminofenrohre mit einem hitzebeständigen Lack oder Emaille, die vor Korrosion und starker Hitze schützen. Im nicht sichtbaren Bereich kommen häufig Kaminofenrohre aus Stahl zum Einsatz. Diese besitzen zwar die gleichen Rohr-Eigenschaften, sind aber nicht lackiert oder beschichtet.


Ofenrohre für andere Brennstoffe
Für Pelletöfen werden spezielle, ein- oder doppelwandige Pelletofenrohre verwendet. Diese Rohre sind mit einer extra Dichtung und Steckverbindung versehen. Für Feuerstätten wie Dauerbrand-, Werkstatt- und Ölöfen kommen beschichtete Senotherm-Rohre, Edelstahlrohre, FAL-Rohre, Messingrohre oder emaillierte Rohre infrage. Gasöfen lassen sich auch mit Aluminium- und pulverbeschichteten Rauchrohren anschließen. Bei Aluminium-Rohren sollten Sie allerdings beachten, dass diese gegenüber Hitze und mechanischen Einflüssen nicht beständig sind. Daher sind sie nur bei Öfen mit geringer Leistung einsetzbar.
Einwandige oder doppelwandige Ofenrohre?
Die meisten Rauchgasrohre sind einwandig. Die Qualität und Materialstärke ist genormt und wird streng geprüft. Im Zuge dieser Prüfungen legen die Hersteller auch den Mindestabstand fest, den ein Rauchrohr von der Wand haben muss.
Bei sehr leistungsstarken Öfen verwenden Sie am besten doppelwandige Kaminrohre. Die integrierte keramische Isolierung dieser Rohre schützt die Umgebung vor Hitzestrahlung. Durch das Rauchrohr geleitete Abgase können mehrere hundert Grad heiß sein und für brennbare Bauteile eine ernste Brandgefahr darstellen. Aber auch nicht brennbare Materialien in unmittelbarer Nähe des Kaminrohres, wie in der Wand verlegte Elektroleitungen oder Wandfarben vertragen die hohen Temperaturen oft nicht. Doppelwandige Ofenrohre vermeiden Hitzeschäden und schützen angrenzende Bauteile vor zu großer Strahlungswärme.
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Auf den richtigen Rohr-Durchmesser achten
Damit ein Rauchgasrohr richtig funktioniert, muss das Verhältnis zwischen Ofenrohr-Durchmesser und Größe des Ofens passen. Doch auch das Querschnittsverhältnis zum Schornstein ist entscheidend. Im ungünstigen Fall kann es hier zu Komplikationen beim Rauchabzug kommen. Um einen optimalen Zug zu gewährleisten, sollten Sie das installierte Abzugsrohr mit einer gewissen Steigung verlegen. Denn warme Gase steigen immer nach oben. Werden diese durch ein absinkendes Rohr in ihrem Abzug behindert, kommt es zu einem Stau der Gase sowie zu einer vermehrten Ansammlung von Ruß.
Wichtige Teile für den Anschluss von Rauchrohren
Abgasstutzen & Wandfutter
Ein Ableitungssystem setzt sich aus mehreren Bauteilen zusammen. Für den Anschluss am Kaminofen wird ein sogenannter Abgasstutzen benötigt, über den das Ofenrohr gestülpt wird. Für den Rohranschluss an den Schornstein brauchen Sie ein Doppelwandfutter. Diese werden direkt am Schornstein in die Schornsteinwange eingesetzt. Um die Wanddurchbrüche und eingemauerten Wandfutter zu verdecken, können Sie sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eine Rosette anbringen. Wandrosetten sind Blenden oder Abdeckungen, die es in festen und verstellbaren Ausführungen gibt.
Rohre & Verbindungsstücke
Den Übergang zwischen beiden Anschlüssen stellt das Ofenrohr dar. Je nachdem wie lang die Anschluss-Strecke ist, sind entsprechend viele Rohrstücke notwendig. Rauchrohre müssen waagerecht in die Wand geführt werden, daher ist mindestens ein Bogen als Verbindung erforderlich. Rohrbögen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, mit festen oder verstellbaren Winkeln zwischen 15° und 90°, mit oder ohne Reinigungsdeckel sowie als glatt gezogenes Modell. Insgesamt sollte das Rauchrohr möglichst nicht länger drei Meter sein und maximal drei Rohrbögen beinhalten.
Erweiterungen & Reduzierungen
Passen die Anschlüsse am Ofen oder Schornstein nicht auf das Rauchgasrohr, helfen Erweiterungen oder Reduzierungen weiter. Auch die im Rohrinneren liegende Drosselklappe beeinflusst wichtige Kaminfunktionen, wie die Ofenleistung, die Brenndauer, das Flammenbild, den Wirkungsgrad und die Temperatur. Die Drosselklappe wird kurz vor dem Übergang zum Schornstein verbaut und ist von außen stufenlos einstellbar. So kann das Rohr mithilfe der Klappe fast ganz oder teilweise verschlossen oder geöffnet werden. Damit lässt sich der Querschnitt des Rauchrohres und der Kaminzug gezielt beeinflussen.