
Wintergärten und Gartenhäuser sind geschützte Aufenthaltsorte für Naturliebhaber. Sie haben nur einen Nachteil: In der kalten Jahreszeit sind sie nicht dauerhaft zu nutzen. Es sei denn, Sie installieren eine Wärmequelle. Besonders naturnah und gemütlich ist ein Ofen fürs Gartenhaus. Und auch ein Kamin im Wintergarten kann an sonnenarmen Tagen den Anbau zum Wohlfühlort machen. Hier erfahren Sie, welche Modelle zum Einsatz kommen können und welche Installations- und Sicherheitsvorschriften Sie beachten müssen.
Voraussetzungen Gartenhaus
Das Gartenhaus ist ein naturnaher Ort. Gerne würden Sie es auch im Winter nutzen, die Vögel im Garten beobachten, die Stille genießen. Was läge näher als ein Holzofen fürs Gartenhaus? Allerdings braucht es einige Voraussetzungen für die Kamininstallation. Wenn Sie ein Gartenhäuschen besitzen, das Platz für einen Stuhl, einen Tisch und ein paar Gartengeräte bietet, ist von einem Ofen fürs Gartenhaus abzuraten: Andernfalls verwandeln Sie Ihre Gartenhütte in eine Saunakabine. Neben einer hinreichenden Grundfläche in bequemer Zimmergröße sollte eine gute Dämmung vorhanden sein - sonst erwärmen Sie mit Ihrem Ofen im Gartenhaus mehr die kalte Außenluft als die Innenwohnfläche. Für Holzhäuser wird eine Blockbohlenstärke ab 40 Millimetern empfohlen.
Ist ein Gartenhaus mit Holzofen baugenehmigungspflichtig?
Ausschlaggebend für die Notwendigkeit einer Baugenehmigung für ein Gartenhaus ist neben der Größe und dem Aufstellort auch die geplante Nutzung. Hinsichtlich der Größe variieren die Vorgaben von Bundesland zu Bundesland. Diese finden Sie in der jeweiligen Landesbauordnung. Möchten Sie jedoch einen Ofen in der Laube installieren, müssen Sie mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. Denn nur "Gebäude ohne Aufenthaltsräume, Toiletten oder Feuerstätten" sind genehmigungsfrei. Probleme können dann auftreten, wenn Ihr Gartenhaus zum Beispiel an der Grundstücksgrenze steht. Ein Gartenhaus ohne Feuerstätte darf auf der Grundstückgrenze errichtet werden, wenn es nicht höher als drei Meter ist und eine Gesamtlänge von neun Metern auf der Nachbargrenze nicht überschreitet. Dies gilt jedoch nicht für eine Laube mit Feuerstätte. Bei dieser muss ein Abstand von mindestens 3 Metern eingehalten werden!
Hinweis!
Für Gartenhäuser in Kleingartenanlagen gilt §3 des Bundeskleingartengesetzes. Dieser legt fest, dass pro Parzelle nur ein Häuschen errichtet werden darf. Des Weiteren ist vorgeschrieben, dass dieses Gartenhaus höchstens eine Grundfläche von 24 m² inkl. überdachtem Freisitz haben darf. Die Nutzung als Dauerwohnsitz ist nicht erlaubt, allerdings erlauben die meisten Gartenkolonien die Übernachtung am Wochenende. Auch über die Aufstellung eines Kaminofens im Gartenhaus sollten Sie mit den anderen Mitgliedern des Vereins sprechen. Oft werden diese Regelungen vereinsintern festgelegt.
Unsere Empfehlungen für Sie
Vor- und Nachteile
- niedrige Heizkosten gleichen die Anschaffungskosten aus
- umweltfreundliche/nachhaltige Heizung
- hoher Wohlfühlfaktor
- Holzasche aus dem Ofen ist ein guter Dünger
- höhere Anschaffungskosten als z. B. für eine Elektroheizung
- trockener und luftiger Holzlagerplatz benötigt
- mehr Reinigungsarbeiten
- Abnahmepflicht durch den Schornsteinfeger, sonst Brandgefahr
Voraussetzungen Wintergarten
Ein Wintergarten ist ein Solarkollektor. Seine großen Glasflächen nehmen an wolkenlosen Tagen die ungedämpfte Sonnenstrahlung auf. So entstehen im Wintergarten schnell hohe Temperaturen, die sogar die Nachbarräume mit Wärme versorgen. Selbst im Winter müssen Sie bei Sonnenlicht einen Wintergarten nicht heizen. Anders sieht es an sonnenlosen Herbst- und Wintertagen aus. Leistungsstarke Wärmequellen wie ein Kamin im Wintergarten sind jetzt erwünscht. Denn an kalten, verhangenen Tagen kühlt ein Wintergarten stärker aus als andere Räume im Haus.
Im Unterschied zum Gartenhaus dient der Wintergarten in erster Linie als Standort für Zimmerpflanzen. Darum darf dieser Ort niemals überheizt werden. Wählen Sie für Ihren Kamin im Wintergarten Geräte mit kleiner Wärmeabgabe aus - 4 kW reichen vollkommen. Falls Sie sich bei der Größe nicht sicher sind, stehen Ihnen unsere Fachberater beratend zur Seite. Für den Schornsteinanschluss stellt sich nur noch die Frage, ob bereits ein Schornstein vorhanden ist oder ein neuer installiert werden muss. Bei einer Neuinstallation empfiehlt sich ein Edelstahlschornstein. Dieser kann relativ einfach nachträglich am Haus montiert werden.

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Vor- und Nachteile
Ein Kamin im Wintergarten hat Vorteile. Er ist relativ günstig in der Anschaffung, da für die Beheizung ein kleiner Ofen ausreicht. Außerdem schafft er eine schöne Atmosphäre, denn das natürliche Heizen passt gut zu der grünen Umgebung. Allerdings benötigt jeder Wintergarten-Kamin einen Schornsteinanschluss, der in der Regel mit Umbauarbeiten verbunden ist.
Sicherheitsregeln
Holz brennt gut, das weiß jeder Kaminofenbesitzer. Da die meisten Gartenhäuser aus diesem Material gebaut sind, gelten beim Ofen fürs Gartenhaus besondere Sicherheitsmaßregeln.
- Einhaltung der Mindestabstände
- korrekte Rauchgasabführung
- feuerfester Untergrund
- Wenn Ihr Ofen im Gartenhaus einer Schreberanlage steht: Sprechen Sie mit dem Vorstand über Ihr Projekt und erkundigen Sie sich nach den Vorschriften
Wenn Sie sich an diese Sicherheitskriterien halten und Ihren Ofen fürs Gartenhaus achtsam betreiben, ist die Wärmequelle nicht gefährlicher als andere. Noch ein Tipp, bevor Sie mit der Planung beginnen: Sprechen Sie das Ganze mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfeger durch. Er hilft Ihnen bei der Projektierung und nimmt den Ofen fürs Gartenhaus vor Inbetriebnahme sicherheitstechnisch ab.
Fazit
Ein Ofen fürs Gartenhaus oder ein Kamin im Wintergarten machen die Naturromantik perfekt. Allerdings ist der Kaminbetrieb an baurechtliche Auflagen und Sicherheitsvorschriften geknüpft, die penibel eingehalten werden müssen. Kontaktieren Sie in jedem Fall Ihren Schornsteinfeger, bevor Sie Ihr Projekt konkret werden lassen. Er sagt Ihnen genau, was machbar ist und was nicht. Auf diese Weise sparen Sie Zeit und unnötige Kosten.