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Muss eine Solaranlage gewartet werden?

Veröffentlicht am 07.09.2021 16:01 | 0 Kommentare
Solaranlagen-Wartung.de
Vor der Anschaffung einer Solarthermieanlage stellt sich häufig die Frage, ob die Solartechnik gewartet werden muss. Wenn ja, wie oft und in welchem Umfang? Immerhin sind Solaranlagen permanent der Witterung und anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Sind nur bestimmte Bauteile regelmäßig zu überprüfen? Inwiefern müssen Sie die Solarmodule sauber halten und beispielsweise von Schnee befreien? Im Folgenden lesen Sie alles, was Sie über die Instandhaltung einer Solaranlage wissen müssen.

Inhalt:
Warum muss man Solaranlagen warten?
Viele fragen sich, warum eine Solaranlage gewartet werden muss. Grundsätzlich ist jede Solarthermieanlage im Vergleich zu anderen Energiegewinnungssystemen wartungsarm. Wie alle anderen technischen Geräte unterliegt aber auch eine Solar-Anlage einem gewissen Verschleiß. 

Um die Lebensdauer von 20 bis 25 Jahre zu erreichen, sollten die einzelnen Komponenten und die komplette Anlage regelmäßig überprüft werden. Ihre Effizienz und Leistung wird so erhalten. Dabei unterscheidet man zwischen einer kleinen Inspektion und der Wartung.
Hinweis: Es gibt keine gesetzliche Festlegung zur Wartung einer solarthermischen Anlage, sie ist aber für dauerhafte Effizienz ratsam.
Wann muss eine Solaranlage gewartet werden?
Es gibt zwei Fragen zum Zeitpunkt der Wartung der Solarthermie-Anlage: "Wie oft?" und "Wann?". Nach den ersten Wochen des Betriebs sollte eine erste Inspektion erfolgen. Danach empfehlen wir Ihnen die jährliche kleine Inspektion sowie die regelmäßige Kontrolle im Abstand von drei bis fünf Jahren. 

Am besten überprüfen Sie Ihre Anlage im Spätsommer oder Frühherbst. Das minimiert die Unfallgefahr auf dem Dach (Gefahr bei Sturm) und schließt Frostschäden an der Solaranlage aus. Entdecken Sie zwischendurch Verunreinigungen an Ihren Kollektoren, entfernen Sie diese zeitnah. Der Wirkungsgrad Ihrer Anlage leidet sonst darunter.
Wer wartet Solarthermie?
Wenn Sie das technische Know-how und geeignetes Werkzeug besitzen, können Sie die Inspektion natürlich selbst durchführen. Wir raten Ihnen aber, hierfür einen Fachmann einzusetzen. Die Wartung wird durch ihn ordentlich dokumentiert, so verfallen eventuelle Garantieansprüche nicht. 

Wir empfehlen, nicht den Fachbetrieb mit der Wartung zu beauftragen, der schon die Installation vorgenommen hat. So stellen Sie sicher, dass etwaige Fehler oder Missstände nicht vertuscht werden. Haben Sie sich für die Solarthermie-Wartung einen Fachbetrieb gesucht, lohnt sich der Abschluss eines Wartungsvertrags. So müssen Sie sich nicht jedes Jahr erneut darum kümmern.
Was sollte überprüft werden?
Bei der Sichtprüfung geht es vor allem darum, die Oberflächen und Verbindungen der Elemente auf Verschmutzung oder Tierverbiss zu überprüfen. In diesem Zusammenhang raten wir Ihnen dazu, gleich die Kollektoren mit zu reinigen. Teilweise ist es nach einiger Zeit erforderlich, die Anode auszutauschen. 

Bei der kleinen Inspektion entlüften Sie Ihre Anlage durch die Lüftungsventile. Prüfen Sie, ob der erforderliche Füll- und Anlagenbetriebsdruck konstant besteht. Ist der Betriebsdruck zu niedrig, arbeitet die Anlage nicht optimal. 

Testen Sie unbedingt die Solarflüssigkeit! Auch sie muss im Laufe der Zeit ausgetauscht werden. Bei großer Hitze im Sommer kann das Glykol "Sauer" werden. Es zersetzt sich und eignet sich nicht mehr als Frostschutz. Aufschlussreich ist in diesem Fall ein Test des pH-Wertes, der sollte höher als 7,0 liegen. 

Darüber hinaus empfiehlt sich auch eine Prüfung der weiteren Elemente. Dies betrifft Fühler und Thermometer, Regler und Pumpen. Sie dürfen keinerlei Schäden aufzeigen, müssen funktionieren und dürfen keine undichten Stellen aufweisen. 

Überprüfen Sie auch die Werte der Anlage und vergleichen Sie sie mit den Vorjahreswerten. Gibt es starke Abweichungen, schließen Sie Defekte, Fehlfunktionen oder andere Gründe aus.
Bei der Wartung der Solarathermie werden weitere Kontrollen zusätzlich zur kleinen Inspektion durchgeführt. Dazu zählt die Prüfung sämtlicher Armaturen, Dämmungen, Verbindungen und Anschlüsse sowie die Kontrolle der Kollektoren mitsamt deren Befestigungen. 

Die Wartung umfasst die Funktionsprüfung der Solarstation samt Pumpe und Ausdehnungsgefäß mit Sicherheitsventil. Auch der Speicher sowie die Wärmezähler und Heizungs- und Wasseranschlüsse des Systems werden überprüft.
Röhrenkollektor mit Anschluss
  • Sichtprüfung auf Verschmutzung der Kollektoren
  • Anlagendruck überprüfen
  • Solarkreislauf entlüften
  • pH- und Frostschutzwerte der Solarflüssigkeit prüfen
  • Entspricht Volumenstrom dem Sollwert?
  • Pumpe auf Geräusche überprüfen
  • Funktioniert das Rückschlagventil (Öffnen und Schließen)?
  • Funktioniert das thermostatische Mischventil?
  • Prüfung der Werte des Solarreglers auf Plausibilität
  • Sichtprüfung auf Verschmutzung/Unversehrtheit der Kollektoren
  • Unversehrtheit/Dichte Dämmung
  • Kollektorenabdeckung und Befestigung prüfen
  • Sichten von Armaturen, Anschlüssen und Verbindungen
  • Plausibilität Regleranzeige und Funktionskontrolle
  • gesamte Anlage entlüften
  • Betriebsdruck der Anlage überprüfen
  • pH- und Frostschutzwerte der Solarflüssigkeit prüfen
  • Entspricht Volumenstrom dem Sollwert?
  • Pumpe auf Geräusche überprüfen
  • Funktioniert das Rückschlagventil (Öffnen und Schließen)?
  • Funktioniert das thermostatische Mischventil?
  • Prüfung der Werte des Solarreglers auf Plausibilität
  • Ventile, Fühler und Thermometer auf Funktion prüfen
Wartungskosten einer Solaranlage
Was kostet die Wartung einer Solaranlage? Die reine Inspektion oder Wartung einer solarthermischen Anlage kostet ab 50 Euro aufwärts. Je nachdem, welche Überprüfungen und Reparaturarbeiten anfallen, kann die Rechnung steigen.

So fallen für den Austausch der Solarflüssigkeit, je nach Menge 40 bis 120 Euro für die Flüssigkeit an, bei Frostschutz um die 50 €. Wird ein größerer Einsatz nötig, steigen auch die Kosten. Im Durchschnitt schlägt eine Solaranlage mit Wartung und Reparatur mit etwa 100 Euro jährlich zu Buche.
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