Sie erfahren in diesem Artikel:
» Warum eine Wartung der Anlage sinnvoll ist.
» Wann dafür der beste Zeitpunkt ist.
» Welche Wartungsarbeiten erledigt werden sollten.
» Wer für die Wartung zuständig ist.
» Welche Kosten auf Sie zukommen.
Viele fragen sich, warum eine Solaranlage gewartet werden muss. Im Vergleich zu anderen Energiegewinnungssystemen sind Solarthermieanlagen grundsätzlich wartungsarm. Wie alle anderen technischen Geräte unterliegt aber auch eine Solar-Anlage einem gewissen Verschleiß. Um die Lebensdauer von 20 bis 25 Jahre zu erreichen, sollten die einzelnen Komponenten und die komplette Anlage daher regelmäßig überprüft werden. Ihre Effizienz und Leistung wird so erhalten. Dabei wird zwischen einer kleinen Inspektion und der Wartung unterschieden.
Hinweis
Es gibt keine gesetzliche Festlegung zur Wartung einer solarthermischen Anlage, sie ist aber für dauerhafte Effizienz ratsam.
Wann sollte die Wartung stattfinden?
Es gibt zwei Fragen zum Zeitpunkt der Wartung der Solarthermie-Anlage: "Wie oft?" und "Wann?". Nach den ersten Wochen des Betriebs sollte eine erste Inspektion erfolgen. Danach empfehlen wir Ihnen die jährliche kleine Inspektion sowie die regelmäßige Kontrolle im Abstand von drei bis fünf Jahren.
Am besten überprüfen Sie Ihre Anlage im Spätsommer oder Frühherbst. Das minimiert die Unfallgefahr auf dem Dach (Gefahr bei Sturm) und schließt Frostschäden an der Solaranlage aus. Entdecken Sie zwischendurch Verunreinigungen an Ihren Kollektoren, entfernen Sie diese zeitnah. Der Wirkungsgrad Ihrer Anlage leidet sonst darunter.
Unsere Empfehlungen für Sie
Wenn Sie das technische Know-how und geeignetes Werkzeug besitzen, können Sie die Inspektion natürlich selbst durchführen. Wir raten Ihnen aber, hierfür einen Fachmann einzusetzen. Die Wartung wird durch ihn ordentlich dokumentiert und eventuelle Garantieansprüche verfallen nicht. Wir empfehlen, nicht den Fachbetrieb mit der Wartung zu beauftragen, der schon die Installation vorgenommen hat. So stellen Sie sicher, dass etwaige Fehler oder Missstände nicht vertuscht werden. Haben Sie sich für die Solarthermie-Wartung einen Fachbetrieb gesucht, lohnt sich der Abschluss eines Wartungsvertrags. So müssen Sie sich nicht jedes Jahr erneut darum kümmern.
Bei der Sichtprüfung geht es vor allem darum, die Oberflächen und Verbindungen der Elemente auf Verschmutzung oder Tierverbiss zu überprüfen. In diesem Zusammenhang raten wir Ihnen dazu, gleich die Kollektoren zu reinigen. Teilweise ist es nach einiger Zeit erforderlich, die Anode auszutauschen. Bei der kleinen Inspektion entlüften Sie Ihre Anlage durch die Lüftungsventile. Prüfen Sie, ob der erforderliche Füll- und Anlagenbetriebsdruck konstant besteht. Ist der Betriebsdruck zu niedrig, arbeitet die Anlage nicht optimal.
Testen Sie auch unbedingt die Solarflüssigkeit! Diese muss im Laufe der Zeit ausgetauscht werden. Bei großer Hitze im Sommer kann das Glykol "Sauer" werden. Es zersetzt sich und eignet sich nicht mehr als Frostschutz. Aufschlussreich ist in diesem Fall ein Test des pH-Wertes, der sollte höher als 7,0 liegen. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Prüfung der weiteren Elemente wie Fühler und Thermometer, Regler und Pumpen. Sie dürfen keinerlei Schäden und undichten Stellen aufzeigen. Kontrollieren Sie zudem regelmäßig die Werte der Anlage und vergleichen Sie diese mit den Vorjahreswerten. Gibt es starke Abweichungen, schließen Sie Defekte, Fehlfunktionen oder andere Gründe aus.
Checkliste: Jährliche Inspektion (Dokumentation empfohlen)
✓ Sichtprüfung auf Verschmutzung der Kollektoren
✓ Anlagendruck überprüfen
✓ Solarkreislauf entlüften
✓ pH- und Frostschutz der Solarflüssigkeit prüfen
✓ Entspricht Volumenstrom dem Sollwert?
✓ Pumpe auf Geräusche überprüfen
? Funktion Rückschlagventil (öffnen / schließen)
? Funktion thermostatisches Mischventil
? Prüfung der Werte des Solarreglers
Was wird bei der Wartung überprüft?
Bei der Wartung der Solarathermie werden weitere Kontrollen zusätzlich zur kleinen Inspektion durchgeführt. Dazu zählt die Prüfung sämtlicher Armaturen, Dämmungen, Verbindungen und Anschlüsse sowie die Kontrolle der Kollektoren mitsamt deren Befestigungen. Die Wartung umfasst die Funktionsprüfung der Solarstation samt Pumpe und Ausdehnungsgefäß mit Sicherheitsventil. Auch der Speicher sowie die Wärmezähler und Heizungs- und Wasseranschlüsse des Systems werden überprüft.
Checkliste: Wartung alle 3-5 Jahre (Dokumentation empfohlen)
✓ Sichtprüfung auf Verschmutzung der Kollektoren
✓ Unversehrtheit der Kollektoren
✓ Dämmung & Dichtigkeit prüfen
✓ Kollektorenabdeckung und Befestigung prüfen
✓ Sichten aller Armaturen und Verbindungen
✓ Plausibilität Regleranzeige und Funktion
✓ gesamte Anlage entlüften
✓ Betriebsdruck der Anlage überprüfen
✓ pH- und Frostschutz der Solarflüssigkeit prüfen
✓ Entspricht Volumenstrom dem Sollwert?
✓ Pumpe auf Geräusche überprüfen
✓ Funktion Rückschlagventil (Öffnen und Schließen)
✓ Funktion thermostatische Mischventil
✓ Prüfung der Werte des Solarreglers
✓ Funktionieren Ventile, Fühler und Thermometer?
Was kostet die Wartung einer Solaranlage? Die reine Inspektion oder Wartung einer solarthermischen Anlage kostet ab 50 Euro aufwärts. Je nachdem, welche Überprüfungen und Reparaturarbeiten anfallen, kann die Rechnung steigen. So fallen für den Austausch der Solarflüssigkeit, je nach Menge 40 bis 120 Euro für die Flüssigkeit an, bei Frostschutz um die 50 . Wird ein größerer Einsatz nötig, steigen auch die Kosten. Im Durchschnitt schlägt eine Solaranlage mit Wartung und Reparatur mit etwa 100 Euro jährlich zu Buche.