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Gegen Wasser im Schornstein: der Kondensatablauf

EnergieWert Ost GmbH
2024-04-22 12:26:39 / Alle Ratgeber Wissenswertes Schornstein - Ratgeber Schornstein - Wissen / Kommentare 2
geöffneter Kondensatablauf von grauem Metallschornstein

Heiße Flammen in Kamin und Heizkessel, aber Wasser im Schornstein - was ist da passiert? Physikalisch lässt sich das lästige Phänomen recht einfach erklären. Doch muss man etwas dagegen unternehmen? Wir erklären Ihnen, woher dieses Wasser kommen kann und worauf Sie beim laufenden Betrieb von Heizung oder Kamin achten müssen. Außerdem erläutern wir, wie die kondensierte Flüssigkeit aufgefangen und entfernt werden kann. Und geben einen Tipp, den Sie bei einer Schornsteinplanung für den neuen Kamin berücksichtigen sollten.

Wasser im Schornstein

Wenn man über Wasser im Schornstein spricht, muss man zunächst unterscheiden, ob es sich wirklich um große Mengen Wasser oder das normal anfallende Kondensat im Schornstein handelt. Denn es ist natürlich möglich, dass Regenwasser durch die Schornsteinmündung von außen eindringt. Besonders bei Starkregen besteht die Gefahr das große Mengen Wasser im Schornstein verbleiben. Das Anbringen einer Regenhaube über der Mündung kann hier Abhilfe schaffen.

Kondensat im Schornstein hingegen ist "hausgemacht". Die Verbrennungsgase aus dem Kaminofen oder der Heizungsanlage enthalten Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf. In der Regel entweicht dieser Dampf durch den Schornstein und verteilt sich in der Luft außerhalb des Hauses. Verliert der Wasserdampf allerdings noch im Schornstein an Temperatur, so kann er an einer "kühlen" Schornsteinwand zu Wassertropfen kondensieren, wenn der Dampf unter den Taupunkt abkühlt. Ein Effekt, der uns vom beschlagenen Badezimmerspiegel nach dem Duschen bekannt ist. Viel Tauwasser im Schornstein kann auf eine falsch dimensionierte Anlage hindeuten. Bei niedrigen Abgastemperaturen etwa kann ein zu großer Schornsteindurchmesser verhindern, dass Zug entsteht. Der Wasserdampf hält sich dann länger im Schornsteinrohr auf, kühlt ab und kondensiert an dessen Wänden in größeren Mengen. Deswegen ist eine Querschnittsberechnung des Schornsteins für jede Feuerstätte essenziell.

Wie Kondenswasser auffangen?

Das Kondensat im Schornsteininnern besteht nicht aus reinem Wasser. Es enthält zudem wasserlösliche Stoffe, die aus dem Abgas der Heizungsanlage stammen. In gemauerten Schornsteinen kann diese Kombination zur sogenannten Versottung führen. Dabei wird das Schornsteinmaterial durch die aggressiven Bestandteile der Verbrennungsgase angegriffen. Bei Edelstahlschornsteinen besteht diese Versottungsgefahr wegen des korrosionsbeständigen und säurefesten Schornsteinmaterials nicht. Allerdings sammelt sich hier schwerkraftbedingt das kondensierte Tauwasser am tiefsten Punkt des Schornsteins in der Sohle. Um ein Volllaufen bis hoch zur Revisionsöffnung zu verhindern (dann besteht Gefahr des Überlaufs in den Keller- oder Wohnraum), besitzen Edelstahlschornsteine immer einen Kondensatablauf an ihrem unteren Ende. Durch den kann die Flüssigkeit kontinuierlich abfließen. Bei manchen Modellen befindet sich dort unten auch eine Auffangschale. Je nach anfallender Kondensatmenge muss die Schale häufiger oder seltener geleert werden.

Versotteter Schornstein in altem Dachstuhl

Wohin mit dem Kondenswasser?

Die kondensierte Flüssigkeit, die aus dem Kondensatablauf fließt, muss über eine Rohrleitung abgeleitet oder manuell aus dem Auffanggefäß entleert werden. Die bequemste Lösung besteht in einem festen Anschluss an das Abwasser. Dabei sollte ein Siphon mit Sperrfunktion zwischen Ablauf und Abwasserrohr eingesetzt werden. Wie schon oben erwähnt, besteht das Kondensat nicht allein aus Wasser. Neben gelösten Feststoffen aus dem Abgas kann es auch, durch Verbrennung des im Brennstoff enthaltenen Schwefels, schwefelige Säure enthalten. Durch die Reaktion von Stickstoff mit Sauerstoff können noch weitere Säuren entstehen, wie etwa Salpetersäure. Diese Säuren senken den pH-Wert des Kondensats ab.

In den meisten Fällen kann das saure Kondensat ohne weitere Behandlung über die Hausentwässerung in die örtliche Kanalisation abgeleitet werden. Hier vermischt es sich mit dem durchfließenden Abwasser, was zu einer ausreichenden Verdünnung der Säuren führt. Dies gilt für die meisten Heizungsanlagen bis 200 kW Leistungen, bei Heizung und Kamin im Eigenheim ist also in der Regel keine besondere Behandlung des Kondensats notwendig. Wenn bei Anlagen eine Neutralisation des Kondensats vor Einleitung ins Abwasser erforderlich ist, geschieht das oft über eine sogenannte Neutralisationsbox mit pH-senkendem Granulat im Kondensatablauf.

Bunte Scala des PH Wertes von 1 bis 14 mit den Bezeichnungen Säure, Lauge Wasser und Neutral

Auch bei Schornsteinen ohne direkten Abwasseranschluss am Kondensatablauf kann  gesammelte Schwitzwasser meist direkt über einen Abfluss in die Hausentwässerung entsorgt werden. Dazu wird die Auffangschale manuell über eine Toilette oder Spüle geleert. Bei Systemen mit Auffangschale ist die Überwachung und regelmäßige Leerung wichtig, um Wasserschäden an Boden, Estrich oder Wänden zu vermeiden.

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Kommentare 2
Einträge gesamt: 2

Stefan, 10.09.22 12:31

Unser Schornstein (Schreyer) hat einen Anschluss an das Abwassersystem. Zum Schutz gegen ein Zusetzen der Abwasseröffnung nutzen wir eine Rußschutzscheibe und einen Asche-Auffangbehälter. Die Asche wird so zuverlässig aufgefangen und das Kondenswasser fließt ungehindert ab.. Der Schornstein hat einen Regenschutz. Heute hatten wir festgestellt, dass in der Kondenswasseröffnung klares Wasser stand, welches nicht abfließt. Nachdem der Einsatz einer Spirale erfolglos blieb, hatten wir mit einem Kompressor Druckluft in die Öffnung gegeben, um eine Verstopfung zu lösen. Das war erfolgreich und das Wasser konnte in die Kanalisation abfließen. Wir fragen uns, wie wir solch eine Verstopfung künftig vermeiden können - haben wir doch alles unternommen, dass dies nicht geschieht. Wir befürchten einen Wasserschaden, sollten das einmal zu spät bemerken. Was können wir tun?

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Stefan,

eine Möglichkeit wäre hier die Vergrößerung des Durchmessers des Kondensatablaufs.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Baumann Franz, 16.06.20 11:49

Ich habe ein gemauertes Kamin, 15/15 Durchmesser. An dem ist im EG ein Pelletsofen 8 kW angeschlossen. Dieser Ofen wird in den Wintermonaten täglich ca. 3 Std. genutzt. Jetzt möchte ich im Keller einen Werkstattofen 5 kW an diesem Kamin anschließen. Mein Kaminfeger erlaubt mir das nicht. Begründung, es sei schon ein Ofen angeschlossen. Kann ich mich gegen diese Aussage wehren ?

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Herr Baumann,

Prinzipiell hat der Schornsteinfeger das letzte Wort. Zudem gibt es nur wenige Pelletöfen, die für eine Mehrfachbelegung des Schornsteins zugelassen sind. Dies hängt mit dem Gebläse zusammen, dass in den meisten Pelletöfen dem Feuer ausreichend Verbrennungsluft zuführt. Dadurch kommt es zu einem Überdruck im Abgassystem, weswegen eine Mehrfachbelegung mit anderen Feuerstätten nicht an einem Schornstein nicht zulässig ist. Wird also vom Hersteller eine Mehrfachbelegung des Schornsteins an dem der Pelletofen hängt ausgeschlossen, wird auch der Schornsteinfeger eine solche nicht abnehmen. Eine günstige Lösung wäre es in diesem Fall, für den Werkstattofen einen Außenschornstein zu installieren. Passende Systeme finden Sie hier: https://www.ofenseite.com/edelstahlschornstein

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

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