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So kochen & backen Sie auf der Küchenhexe

Veröffentlicht am 14.12.2017 11:48 | 0 Kommentare
So kochen & backen Sie auf der Küchenhexe
Erinnern Sie sich auch heute gerne daran zurück, als Ihre Großmutter Holz nachlegen musste, um das Essen auf dem Küchenherd auf Temperatur zu bringen? Damit sind Sie nicht alleine. Im Gegenteil – der holzbeheizte Küchenofen, auch Küchenhexe genannt, erfreut sich wieder großer Beliebtheit. Den richtigen Umgang mit dem Küchenherd, haben wir bereits vielfach verlernt. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle noch einmal ein paar Tipps zum Kochen und Backen mit der Küchenhexe geben.

Inhalt:
Hitzefestes Kochgeschirr
Bevor Sie das erste Mal einen leckeren Eintopf oder Schmorbraten in Ihrem Küchenherd zubereiten, sollten Sie Ihr Kochgeschirr in Augenschein nehmen. Denn viele moderne Töpfe sind gar nicht mehr für den Einsatz über echtem Holzfeuer ausgelegt. Billige Aluminiumtöpfe und mit Kunststoff beschichtete Pfannen geraten bei der hohen Hitze, die die Flammen entwickeln können, schnell an Ihre Grenzen.
Heißer Tipp: Durch die hohe Hitze, vor allem wenn Sie die Kochringe entnehmen um über offener Flamme zu kochen, kann sich Ruß an der Unterseite Ihrer Töpfe und Pfannen anheften. Dadurch ist das Geschirr oft nicht mehr für Ihren Elektro- oder Induktionsherd zu gebrauchen. Deswegen ist es ratsam für Ihren Küchenofen ein eigenes Set an Kochgeschirr bereit zu halten.
Diese Materialien eignen sich für den Einsatz auf dem Küchenofen:
Emaille, auch Email geschrieben, bezeichnet einen hitze- und korrosionsbeständigen Schmelzüberzug. Aufgrund seiner robusten Oberfläche halten Sie Temperaturen bis 400 oder 600 Grad mühelos stand. Bei entsprechender Zusammensetzung kann Emaille-Geschirr sogar noch größere Hitze aushalten.
Edelstahl hat sich in vielen Küchen durchgesetzt, da das Metall nahezu unverwüstlich ist. Selbst große Hitze, wie sie bei einem Küchenherd entsteht, verträgt es ohne Probleme. Jedoch ist Edelstahl ein schlechter Wärmeleiter, weswegen Edelstahltöpfe meist einen aufgesetzten Boden besitzen. Informieren Sie sich auch, woraus der Boden besteht.
Gusseisen ist wohl der Klassiker unter den hitzebeständigen Kochgeschirren. Damit wird schon seit Jahrhunderten auch über offenem Feuer gekocht. Nachteile gegenüber anderen Materialien liegen in dem höheren Pflegeaufwand und dem hohen Gewicht.
Damit das Essen rechtzeitig auf dem Tisch steht, sollten Sie beim Küchenofen nicht zu spät mit dem Einheizen beginnen. Denn nach dem Anzünden dauert es (bei modernen Öfen) schon etwa 25 bis 30 Minuten bis sie auf Temperatur sind.  

So heizen Sie Ihren Küchenofen richtig an:

  1. Öffnen Sie die Brennraumtür und beginnen Sie erst einmal mit ein paar wenigen Holzscheiten. Gut geeignet sind dafür Harthölzer wie Buche.
  2.  Nun vergewissern Sie sich, dass die Luftzufuhr bzw. die Luftklappe komplett geöffnet sind, damit genügend Verbrennungsluft in den Feuerraum gelangt. 
  3. Mithilfe von Anzündern können Sie nun das Scheitholz entzünden und die Brennraumtür schließen. 
  4. Die Luftzufuhr sollte so lange geöffnet bleiben bis es richtig züngelt. Dann erst darf die Verbrennungsluft gedrosselt oder ganz geschlossen werden.
Heißer Tipp: Beginnen Sie erst einmal mit kleinen Mengen. Es ist besser einmal öfter Holz nachzulegen. Denn wenn Sie mit zu viel Brennholz starten und der Küchenherd richtig in Fahrt ist, lässt er sich kaum bzw. gar nicht drosseln.
Temperaturzonen
Einfach ein Rädchen drehen und schon steigt oder sinkt die Temperatur auf dem Kochfeld oder in der Backröhre. So sind wir es vom Elektroherd gewohnt. Bei einem mit Holz oder Kohle befeuerten Küchenofen ist das nicht so einfach. Hier lässt sich die Temperatur nicht über Knöpfe und Rädchen punktgenau steuern.

So lässt sich die Temperatur im Küchenofen regulieren:
Wie bereits erwähnt, spielt die Brennstoffmenge eine große Rolle bei der Temperaturregulierung. Je mehr Holz, desto heißer wird es im Ofen. Starten Sie also mit wenig und legen Sie so viel nach bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Je mehr Luft an die Flammen gelangt, desto heißer züngeln sie und umso schneller verbrennt das Holz. Wenn Sie das Feuer also drosseln möchten, reicht es oft schon die Luftzufuhr zu reduzieren. Mit gedrosselter Luftzufuhr können Sie die gewünschte Gartemperatur auch über einen längeren Zeitraum halten.
Buchenholz entwickelt eine gleichmäßige langandauernde Wärme. Eiche verbrennt mit einer eher kleinen Flamme. Kiefer ist leicht entflammbar und verbrennt bei hoher Temperatur. Informieren Sie sich über die Brenneigenschaften verschiedener Hölzer. So können Sie für jedes Gericht das passende Brennholz verwenden.
Auf dem Kochfeld eines Küchenofens gibt es verschiedene Temperaturzonen. Denn direkt über der Feuerstelle ist es natürlich am heißesten. Je weiter man den Topf weg vom Feuer schiebt, umso geringer ist auch die Temperatur darunter. Lernen Sie die Hot Spots Ihres Küchenherds kennen!
Richtig Backen
Gerade in der Weihnachtszeit macht sich ein Küchenofen bezahlt. Er wärmt nicht nur die Küche und die angrenzenden Räume in der kalten Jahreszeit, sondern kann dabei noch wahre Leckereien hervorbringen. Ob Weihnachtsgans, Stollen oder leckere Plätzchen – mit etwas Geschick gelingen Ihnen diese leckeren Gerichte auch im Küchenherd mühelos. 

Auch hier besteht das Problem, dass Sie die Temperatur nicht wie beim Elektroherd punktgenau steuern können. Besitzt Ihr Küchenofen ein integriertes Thermometer, können Sie zumindest die Temperatur ablesen. Besitzt es keines sollten Sie selber eines nachrüsten bzw. mit in den Ofen hineinlegen. Nur so haben Sie die Garantie und Sicherheit Ihren Braten oder Ihr Backwerk bei ausreichender Hitze zu garen.
Heißer Tipp: Heizen Sie Ihren Ofen auf etwa 20 Prozent über der benötigten Temperatur. Wenn Sie also 200 °C benötigen, dann heizen Sie die Röhre auf etwa 240°C hoch. Nun können Sie Ihre Speisen in die Röhre schieben und bei fallender Temperatur fertiggaren, indem Sie kein bzw. nur wenig Brennholz nachlegen.

Plätzchen aus dem Küchenofen – So geht’s!

  1. Heizen Sie Ihren Küchenofen an und bringen Sie Ihn auf ca. 200 °C.
  2. Kneten Sie 100g Zucker, 200g Butter, 300g Mehl und Ei zu einem gleichmäßigen Teig. Achten Sie darauf, dass der Teig nicht zu warm wird. Butter und Ei sollten vorher gekühlt sein.
  3. Wickeln Sie den Teig in Folie und packen Sie ihn eingerollt für eine Stunde in den Kühlschrank.
  4. Rollen Sie den Teig aus und stechen Sie die gewünschten Formen aus.
  5. Hat Ihr Ofen eine Temperatur von 200 °C erreicht, können Sie das erste Blech hineinschieben. Ist er zu heiß geworden, sollten Sie die Luftzufuhr drosseln und die Ofentür öffnen, um die Temperatur zu senken.
  6. Backen Sie die Plätzchen nun 10 bis 15 Minuten lang im Ofen bei fallender Temperatur, indem sie kein weiteres Brennholz mehr nachlegen.
Plätzchen backen
Unser Tipp: Da jeder Ofen anders heizt, sollten Sie die Angabe von 10 bis 15 Minuten als Richtwert nehmen. Schauen Sie also regelmäßig nach, ob die Plätzchen bereits fertig sind. Sobald sich erste Bräunungen an den Rändern zeigen, können Sie die Plätzchen herausnehmen.
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