Kaminofen richtig heizen: 9 Tipps für einen besseren Abbrand
Ein prasselndes Feuer, das lange warmhält und sauber abbrennt: So stellt sich wohl jeder Ofenbesitzer einen idealen Kaminabend vor. Für einen guten Abbrand und den passenden Zug gibt es aber einiges zu beachten. Worauf genau es beim Heizen ankommt, haben wir Ihnen in unseren Tipps zusammengestellt. Ihr Kaminofen dankt es Ihnen - mit einer effizienten Verbrennung und langen Lebensdauer.

Alles zum Thema Kaminofen richtig heizen
- Die richtige Sauerstoffzufuhr
- Optimaler Abbrand dank Drosselklappe
- Gute Verbrennung durch gutes Holz
- Nur trockenes Brennholz nutzen
- Brennholz richtig nachlegen
- Auf die richtige Brennholz-Menge kommt es an
- Kaminofen regelmäßig reinigen
- Saubere Ofenrohre für einen guten Kaminzug
- Auch das Wetter ist entscheidend
- Häufige Fragen zum Thema Kaminofen richtig heizen
Tipp 1: Die richtige Sauerstoffzufuhr
Für eine gute und vollständige Verbrennung, braucht Ihr Feuer ausreichend Sauerstoff. Vor allem während des Anfeuerns muss ausreichend Luft in den Brennraum gelangen. Um Ihren Ofen hier ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, sollten Sie alle vorhandenen Lüftungsregler öffnen. Damit gelangen Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft in die Brennkammer.
Wann wird die Zuluft am Kamin geschlossen?
Erst wenn das Feuer im Kamin richtig brennt, kann die Verbrennungsluft reduziert werden. Die Primärluft wird stark gedrosselt und über die Sekundärluft die Flammengröße eingestellt. Schließen Sie die Lüftungsregler aber nie vollständig. Dadurch würden Sie die Luftzufuhr zu stark drosseln. Diese Unterversorgung spart keinen Brennstoff, sondern produziert Ruß und Kohlenmonoxid.
Tipp
Lassen Sie die Tür Ihres Kamins beim Anheizen für 10 Minuten angelehnt. So bleibt die Ofenscheibe sauber und der Anzündvorgang wird beschleunigt.
Tipp 2: Optimaler Abbrand dank Drosselklappe
Die Drosselklappe befindet sich im Ofenrohr, kurz vor dem Übergang zum Schornstein. Eine geschlossene Klappe verkleinert den Rohr-Querschnitt um bis zu 70 % und verringert damit den Kaminzug. Zum Anheizen muss die Drosselklappe geöffnet sein.
Brennt das Feuer, wird sie halb geschlossen und damit die Sauerstoffzufuhr reduziert. Ist nur noch Glut im Ofen vorhanden, kann die Drosselklappe komplett geschlossen werden. Achten Sie darauf, die Drosselklappe beim Nachlegen von Brennholz wieder vollständig zu öffnen.
Tipp 3: Gute Verbrennung durch gutes Holz
Welches Brennholz ist das beste?
In Ihren Kamin gehört nur naturbelassenes, trockenes Brennholz. Laubbäume eignen sich durch ihre lange Brenndauer am besten. Nadelholz besitzt dagegen einen geringeren Brennwert und kann durch austretendes Harz hartnäckigen Schmutz verursachen. Möchten Sie Kohle verfeuern, braucht Ihr Ofen eine extra Zulassung und muss für diesen Brennstoff geeignet sein.
Was eignet sich nicht zum Verbrennen?
Nicht in den Kamin gehören behandelte Hölzer, die Rückstände von Lacken oder Kleber enthalten. Das Verheizen von Papier und Pappe sollte ebenfalls vermieden werden. Damit verrußen Sie Ihren Kaminofen und setzen Schadstoffe, wie krebserregende Dioxine, frei. Nutzen Sie zum Anzünden lieber dünne Stücke aus Nadelholz, Holzwolle und handelsübliche Kaminanzünder.
Gut zu wissen
Laubhölzer besitzen im Vergleich zu Nadelbäumen einen geringeren Wassergehalt und damit einen höheren Brennwert. Fichte und Kiefer lassen sich zwar leichter anzünden, verbrennen aber auch schneller.
Tipp 4: Nur trockenes Brennholz nutzen
Warum darf Brennholz nicht zu feucht sein? Der Heizwert von Holz hängt seinem Wassergehalt ab. Deshalb besitzt trockenes Holz auch einen höheren Heizwert. Frisch geschlagen, enthalten Laub- und Nadelhölzer bis zu 60 Prozent Wasser. Für eine optimale Restfeuchte von 15 bis 20 % muss Holz mindestens zwei Jahre gelagert werden.
Zur Bestimmung können Sie ein Holzfeuchtemessgerät nutzen.
Harthölzer wie Eiche und Robinie sollten sogar drei Jahre trocknen. Damit Ihr Holz gut durchtrocknet und später gleichmäßig ohne Qualm-Entwicklung verbrennt, sollten Sie dieses in einem Unterstand oder offenen Hütte an der frischen Luft lagern.

Tipp 5: Brennholz richtig nachlegen
Sind von Ihrem Kaminfeuer nur noch Glut und ein paar kleine Flammen übrig, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um nachzulegen. Legen Sie die Scheite nicht zu früh, aber auch nicht zu spät nach.
Zu frühes Nachlegen kann zu einer starken Rauchentwicklung führen. Legen Sie zu spät nach, geht Ihr Feuer unter Umständen nicht mehr an.
Tipp
Wenn Sie zwischen den einzelnen Holzscheiten ein wenig Platz lassen, wird die Luftzufuhr nicht behindert.
Richtig nachlegen: so geht's
Das Nachlegen selbst ähnelt der Anheizphase. Öffnen Sie daher zuerst alle Lüftungsöffnungen und dann langsam einen Spalt breit die Tür Ihres Kamins. Warten Sie kurz, bevor Sie diese ganz öffnen. Durch den plötzlichen Überschuss an Sauerstoff kann es ansonsten zu einer Verpuffung kommen. Ebnen Sie vorsichtig das Glutbett im Feuerraum, bevor Sie neue Scheite auflegen. Positionieren Sie das Scheitholz parallel zur Ofentür. Da sich in der Mitte die meiste Restfeuchte befindet, entsteht beim Verbrennen Ruß, der sich sonst an der Scheibe absetzt. Lassen Sie die Luftzufuhr so lange komplett geöffnet, bis die Scheite Feuer gefangen haben.
Tipp 6: Auf die richtige Brennholz-Menge kommt es an
Sowohl beim Anzünden als auch beim Nachlegen sind die Menge und Position der Holzscheite entscheidend. Damit der Ofen schneller hohe Temperaturen erreicht, sollten Sie beim Anzünden nicht zu viel Holz nutzen.
Legen Sie nach, ist dagegen eine größere Menge an Brennmaterial notwendig. Legen Sie zu wenig Holz auf, kühlt der Kamin zu stark aus und die Verbrennung verläuft nicht sauber.

Tipp 7: Kaminofen regelmäßig reinigen
Nur ein sauberer Kaminofen erzeugt sichere und effiziente Wärme. Entfernen Sie Asche im Brennraum deshalb regelmäßig mit einem Kaminbesteck oder Aschesauger. Vergessen Sie dabei den Aschekasten nicht. Sammeln sich hier zu viele Rückstände an, wird die Qualität und auch die Heizeffizienz des Feuers beeinträchtigt. Wie oft Sie die Asche entfernen sollten, richtet sich dabei nach der Ofengröße. Während Sie kleine Kaminöfen am besten nach jedem Brennvorgang reinigen, reicht bei einem größeren Ofen eine wöchentliche Reinigung.
Vor allem Ofenmodelle ohne Feuerrost benötigen für einen guten Brennvorgang ein flaches Aschebett. Das ist zum Beispiel bei einem Werkstattofen der Fall.
Tipp 8: Saubere Ofenrohre für einen guten Kaminzug
Auch die Ofenrohre müssen Sie regelmäßig auf Rußablagerungen überprüfen und dementsprechend säubern. Mit einer Ofenrohrbürste reinigen Sie alle senkrechten Rauchabzüge in Richtung Kamin. Das waagerechte Rohr am Wandanschluss wird Richtung Schornstein gebürstet.
Guter Abbrand dank Schornsteinfeger
Den Schornstein sollten Sie fachkundig von Ihrem Schornsteinfeger kontrollieren und kehren lassen. Denn nur eine saubere Abgasanlage sorgt für einen guten Kaminzug und bewahrt Sie vor Rußbrand.
Tipp 9: Auch das Wetter ist entscheidend
Manchmal liegt ein qualmender Ofen nicht an Bedienfehlern oder schlechtem Brennmaterial, sondern schlicht am Wetter. Gerade bei schwierigem Wetter, wie Sturm oder einer Inversionswetterlage, ist der Zug beeinträchtigt. Von einer Inversionswetterlage sprechen die Meteorologen, wenn die unteren Luftschichten kälter sind als die oberen. Bei einer solchen Wetterlage kommt es zu einem schlechten oder ganz fehlenden Kaminzug.
Auch hohe Temperaturen oder Feuchtigkeit in der Schornsteinmündung verschlechtern den Zug und verhindern eine gute Verbrennung. Abhilfe kann ein Lockfeuer schaffen. Bei einem Lockfeuer verbrennen Sie Papier, dünnes Anzündholz oder Holzwolle in der unteren Reinigungsklappe des Schornsteins. Die dabei entstehende Wärme steigt nach oben, verdrängt die Kaltluft und stellt den Kaminzug wieder her.

Häufige Fragen zum Thema Kaminofen richtig heizen
Für einen optimalen Abbrand ist die richtige Luftzufuhr entscheidend. Öffnen Sie beim Anheizen alle Luftregler vollständig und lassen Sie die Tür leicht angelehnt, um die Ofenscheibe sauber zu halten. Verwenden Sie ausschließlich trockenes, unbehandeltes Laubholz, um Rußbildung und Schadstoffe zu vermeiden. Achten Sie darauf, weder zu früh noch zu spät Brennholz nachzulegen und halten Sie zwischen den Scheiten etwas Abstand für eine bessere Luftzirkulation.
Geeignet ist naturbelassenes, luftgetrocknetes Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 15–20 %. Laubhölzer wie Buche oder Eiche bieten eine lange Brenndauer und hohe Energieeffizienz. Frisch geschlagenes oder feuchtes Holz hingegen verbrennt schlecht, produziert viel Rauch und schadet dem Ofen. Lagern Sie Holz mindestens zwei Jahre luftig und witterungsgeschützt.
Reinigen Sie regelmäßig die Brennkammer und den Aschekasten, besonders bei häufiger Nutzung. Kontrollieren und säubern Sie auch die Ofenrohre, um Ablagerungen zu vermeiden. Mindestens einmal jährlich sollte zudem der Schornstein durch einen Fachmann überprüft und gekehrt werden. So sichern Sie den Kaminzug und verhindern gefährliche Rußbrände.
Peter, 09.11.22 21:21
Sehr gute Informationen die für Neustarter sehr hilfreich sind.JJ, 28.10.19 20:38
Vielen Dank für den interessanten Artikel über Kachelöfen. Ich finde das Thema sehr spannend und habe im Internet auch schon einige gute Seiten gefunden.Bram, 19.11.18 23:48
Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Kaminöfen Hiezen gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.