Luftzufuhr am Kaminofen: Funktion und Regelung
Neben gutem, trockenem Brennholz braucht ein Kaminofen vor allem eines: Luft! Das Geheimnis hierbei ist die richtige Dosierung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Durch eine gezielte Luftzuführung kann die Verbrennung im Ofen optimal ablaufen. Das Ergebnis ist eine hohe Wärmeausbeute bei geringen Verbrennungsresten und wenig Schadstoffen. Wir sagen Ihnen, wie bei Holzöfen die Luftzufuhr technisch realisiert ist und wie Sie regulierend in den Brennzyklus eingreifen können. Auch die Frage, woher die Verbrennungsluft zum Heizen kommen soll, werden wir Ihnen beantworten.

Alles zum Thema Luftzufuhr regeln
- Wieso ist die Luftzufuhr bei einem Kamin so wichtig?
- Luftzufuhr: Was sind Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft?
- Was ist externe Luftzufuhr?
- Kaminofen Luftzufuhr wann wie einstellen?
- Wie sollte die Luftzufuhr beim Anheizen des Ofens eingestellt sein?
- Wann schließt man die Luftzufuhr beim Kamin?
- Regelung beim Nachlegen
- Häufige Fragen zum Thema Luftzufuhr regeln
Wieso ist die Luftzufuhr bei einem Kamin so wichtig?
Gemütliche Wärme und ein attraktives Flammenspiel, das wünschen sich Besitzer eines Kaminofens. Beides funktioniert nur mit ausreichend Sauerstoff, denn ohne ihn entsteht kein Feuer im Ofen. Und da beim Verbrennen Sauerstoff verbraucht wird, muss kontinuierlich Frischluft in den Brennraum nachgeführt werden. Dadurch, dass die warmen Abgase durch den Schornstein nach außen abgeführt werden, entsteht im Ofen ein Unterdruck, der wiederum neue Verbrennungsluft in den Kaminofen saugt. Es entsteht Zug. An modernen Holzöfen kann dieser Luftstrom manuell reguliert und gelenkt werden, Sauerstoff kommt dann dahin, wo er gebraucht wird.
Luftzufuhr: Was sind Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft?
Der Fortschritt in der Feuertechnik zeigt sich bei Kaminöfen nicht zuletzt daran, dass sie heute über mehrere Luftzufuhren verfügen. Standard sind mittlerweile Primärluft, eine sekundäre Zufuhr und manchmal auch eine tertiäre Zuluft.
1. Die primäre Luftzufuhr erfolgt meist von vorn und von unten. Kalte Frischluft wird dabei unter das auf einem Rost liegende Brennholz geführt. Wichtig ist die Primärluft beim Anzünden, denn durch viel Sauerstoff entwickeln sich schnell kräftige Flammen. Nach der Anzündphase wird sie herabgeregelt und die Sekundärluft übernimmt die Arbeit.
2. Die sekundäre Luftzufuhr wird als vorgewärmte Luft in den oberen Bereich der Brennkammer geleitet. Sie sorgt nicht nur für gleichmäßig hohe Temperatur und einen effizienten Abbrand, sondern wird an der Sichtscheibe entlang geführt und hält als Scheibenspülung den Blick auf das Feuer sauber. Der Regler für die Sekundärluft befindet sich meist oberhalb der Sichtscheibe oder seitlich am Ofen. Während im Kamin Holz brennt, sollte der Regler für die Sekundärluft nie ganz geschlossen werden, sodass immer Luft in den Feuerraum dringen kann.
3. Die tertiäre Luftzufuhr sorgt bei ausgewählten modernen Öfen für eine sauberere Verbrennung. Die erwärmte Tertiärluft strömt von hinten in den Feuerraum. Durch die erneute Sauerstoffzufuhr werden auch Feinstaubpartikel verbrannt und Emissionen verringert. Die Tertiärluftzufuhr ist in der Regel vom Hersteller bereits passend für den Ofen eingestellt und bedarf keiner manuellen Steuerung.

Was ist externe Luftzufuhr beim Kaminofen?
Die Frischluft, die der Ofen für den Verbrennungsvorgang braucht, kommt entweder direkt aus dem Aufstellungsraum oder über eine externe Luftzufuhr, wie zum Beispiel über ein Lüftungsrohr aus einem anderen Zimmer im Haus oder von außerhalb des Hauses. Ein raumluftabhängiger Kaminofen verbraucht den Sauerstoff, der vor Ort in der Raumluft enthalten ist. Da diese aber auch Atemluft der Bewohner ist, muss für eine ausreichende Frischluftzufuhr beim Heizen gesorgt sein. Dies kann zum Beispiel durch das Öffnen eines Fensters geschehen. Möchten Sie jedoch in einem Raum Kaminofen und Dunstabzugshaube gleichzeitig betreiben, ist besondere Vorsicht geboten. Ein Ofen, der raumluftunabhängig betrieben werden kann, ist hier eine gute Lösung.
Ein raumluftunabhängiger Kamin ist von seiner Bauart so ausgelegt, dass seine Brennkammer „dicht“ gegen die Raumluft ist und der nötige Sauerstoff dem Kamin von außerhalb des Aufstellraumes zugeführt werden muss. Das kann über eine externe Luftzufuhr aus einem gut gelüfteten Raum im Keller erfolgen, mittels eines Durchbruchs an der Außenmauer des Hauses oder über den Anschluss an einen LAS-Schornstein realisiert werden.

Kaminofen Luftzufuhr wann wie einstellen?
Die Luftzufuhr dient der Steuerung Ihres Kamins. In den verschiedenen Phasen des Heizens muss sie unterschiedlich eingestellt werden. So garantieren Sie sicheres und effizientes Heizen. Ist alles richtig eingestellt, bleiben Ihre Kaminscheiben außerdem frei von Ruß und bieten Ihnen einen ungestörten Blick aufs Flammenbild.
Wie sollte die Luftzufuhr beim Anheizen des Ofens eingestellt sein?
Wie wirken sich nun Luftzufuhren und ihre Regelung beim Kaminofen in der Praxis aus? Eine richtige Bedienung ermöglicht zum Beispiel einen reibungslosen Ablauf des Anzündvorgangs. Dazu werden die Regler für Primärluft und Sekundärluft ganz geöffnet und die getrockneten Holzscheite mit Anzündern in Brand gesetzt. Bei komplett geöffneten Reglern kann sich das Brennmaterial schnell komplett entzünden und eine hohe Temperatur im Kaminofen erreicht werden.
Wann schließt man die Luftzufuhr beim Kamin?
Wenn nach 15-20 Minuten die sogenannte Brennphase des Holzes bei 600 Grad erreicht ist, wird die Zufuhr von Primärluft stark gedrosselt. Mit dem Sekundärluftregler wird dann die Flammengröße eingestellt. Für eine gute Verbrennung sollte sie nicht zu klein gewählt werden. Wenn das Feuer im Kamin in Gang ist, kann die Primärluftzufuhr komplett gedrosselt werden. Die Zufuhr von Sekundärluft sollte allerdings nicht unter die 30 % Marke gesenkt werden.
Regelung beim Nachlegen
Brennholz sollte erst nachgelegt werden, wenn innerhalb des Brennraums keine Flammen mehr zu sehen sind. Das neue Holz entzündet sich allein über die vorhandene Glut im Ofen. Vor dem Nachlegen muss die Primärluftzufuhr im Kaminofen wieder ganz geöffnet werden. Dadurch wird Frischluft von unten durch den Ofenrost geführt. Sie sorgt dafür, dass sich das nachgelegte Holz rasch komplett entzündet und sich eine schöne Flamme ausbildet. Sobald das Holz ruhig und gleichmäßig brennt, kann die Primärluft herabgeregelt werden. Der weitere Abbrand wird dann über die Sekundärluft gesteuert.

Häufige Fragen zum Thema Luftzufuhr regeln
Fehler bei der Luftzufuhr von Kaminöfen entstehen, wenn Primär-, Sekundär und Tertiärluft nicht entsprechend der Anzünd- oder Brandphase geöffnet und geschlossen werden bzw. die Drosselklappe falsch eingestellt wird. Dies führt zu einem unvollständigen Abbrand. Die Folge daraus sind Rauch, Rußablagerungen und eine verminderte Heizleistung.
Um Energieverluste zu vermeiden und ein angenehmes Raumklima zu erhalten, sollte die externe Luftzufuhr bei Nichtbetrieb des Ofens stets geschlossen werden. Somit verhindern Sie, dass warme Luft nach außen und kalte Luft in Ihre Wohnräume dringt.
Der Wirkungsgrad eines Kaminofens hängt maßgeblich von der optimalen Verbrennung ab. Diese wiederum wird durch die richtige Menge an Verbrennungsluft bestimmt. Während des Betriebs sollte die sekundäre Luftzufuhr nicht zu stark gedrosselt werden, sondern so eingestellt sein, dass eine vollständige, effiziente Verbrennung erfolgt. Eine leichte Reduzierung kann helfen, die Wärme besser zu nutzen, aber eine zu starke Begrenzung verschlechtert den Wirkungsgrad.