Was ist ein Kachelofen?
Ein Kachelofen steht für Behaglichkeit, milde Strahlungswärme und einen hohen Wirkungsgrad. Seinen Namen verdankt er den Ofenkacheln, die ihm sein dekoratives Aussehen verleihen. Zusammen mit seinem aus Schamotte gebauten Innenleben dienen sie als Wärmespeicher.
Grundofen:
Der Klassiker unter den Kachelöfen ist der Grundofen. Er besteht aus einer Brennkammer und einer Verkleidung aus Kacheln oder Putz. Bei dieser Variante nehmen die schamottverkleideten Heizzüge die im Brennraum gebildete Wärmeenergie auf. Nach und nach wird sie dann wieder an den Raum abgegeben. Die beim Heizen entstehenden Abgase gelangen über den Schornstein nach draußen.
Warmluft-Kachelofen und Kombiofen:
Weitere gängige Bauformen sind der Warmluft-Kachelofen und der Kombi-Ofen. Ersterer zieht kalte Raumluft über Öffnungen im Sockelbereich an, erwärmt sie in seinem Inneren und leitet sie als Warmluft in den Raum zurück. Die Abgase strömen durch spezielle Nachheizflächen. Die Aufheizzeit ist bei diesem Ofen kürzer. Dafür kühlt er schneller wieder aus. Der größte Vorteil dieser Variante ist die Versorgung weiterer Räumlichkeiten über Warmluftkanäle.
Kombi-Kachelöfen vereinen die Vorzüge von Warmluft- und Grundofen miteinander. Wie beim Warmluft-Ofen gibt es im Ofeninneren einen Heizeinsatz. Dieser erwärmt die Luft und heizt so den Raum schnell auf. Die Abgase strömen jedoch wie bei Grundöfen durch keramische Heizzüge. Das bewirkt eine langanhaltende, gleichmäßige Wärmeabgabe.
Kachelofen-Bausatz oder selbst bauen?
Kann man einen Ofen einfach selbst bauen? Beim Bau eines Kachelofens sind zahlreiche Bestimmungen einzuhalten. Schon allein deshalb ist es ratsam, das Projekt gemeinsam mit einem Fachmann zu planen und zu berechnen. Gern sind wir von ofenseite.com Ihnen dabei behilflich. Unsere Fachleute erstellen Ihnen detaillierte Anleitungen zum Selbstbau.
Eine pauschale, allgemeingültige Vorgehensweise für den Kachelofenbau gibt es nicht. Die örtlichen Gegebenheiten und die geeignete Ofenform spielen immer eine Rolle. Maßgeblich ist die zum Bausatz gehörende Bauanleitung des Herstellers, die Sie strikt befolgen müssen. In aller Regel berücksichtigt der Bauplan des Erzeugers die Anforderungen der DIN 18892. Die Berechnung der Heizkammer und der keramischen Nachheizzüge erfolgt nach den TROL (Technische Regeln des Ofen- und Luftheizungsbauhandwerks).
Wichtig ist, den Einbau vorab mit dem Schornsteinfeger zu besprechen. Dieser prüft zunächst, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind. Er gibt gegebenenfalls Punkte wie den Querschnitt des Schornsteins oder die erlaubten Betriebstemperaturen vor. Bauen Sie einfach drauflos, nimmt der Kaminkehrer den Selbstbau-Kachelofen möglicherweise nicht ab. Damit wäre eine Inbetriebnahme nicht gestattet.
Der muss passen - Kachelofeneinsatz finden
Bei der Auswahl des Kachelofeneinsatzes gilt es zunächst, die technischen Daten zu beachten. Der Einsatz sollte:
- die richtige Größe haben
- zum Schornstein passen
- einen hohen Effizienzgrad aufweisen
- ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten
Welcher Kachelofeneinsatz ist am besten? Sie haben die Wahl aus raumluftabhängigen und raumluftunabhängigen Einsätzen. Erstere nutzen die Raumluft zum Verbrennen des Brenngutes. Das bietet den Vorteil, dass es schneller warm wird. Allerdings ist häufiges Stoßlüften nötig, um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten. Dabei geht viel Wärme verloren.
Effizienter ist ein raumluftunabhängiger Kachelofeneinsatz. Dieser holt sich die Verbrennungsluft über ein Zuluftrohr von draußen. Der Raum erwärmt sich etwas langsamer. Dafür entfällt das ständige Lüften. Eine dritte Variante ist der wasserführende Einsatz. Dieser bietet die Möglichkeit, Wasser zu erhitzen und dieses zum Heizen anderer Räume oder als Warmwasser zu nutzen.
In unserem Sortiment finden Sie Heizeinsätze der Hersteller Schmid und Spartherm in verschiedenen Ausführungen und Größen. Sie genügen allen Anforderungen der BImSchV und überzeugen durch zukunftsweisende Ausstattungen.
Rauchgaszüge oder Nachheizkasten?
Sowohl Rauchgaszüge als auch Nachheizkästen leiten die in der Brennkammer entstehenden heißen Rauchgase zum Schornstein. Gleichzeitig entziehen sie den Gasen Wärme und machen Sie nutzbar. Sonst würden diese ungenutzt über den Schlot ins Freie entweichen.
Keramische Züge finden sich vor allem in Grundöfen und in handwerklich gesetzten Kachelöfen. Sie bestehen aus einem wärmespeichernden Material wie Schamottsteinen und verlaufen mäanderförmig durch den Ofenkorpus. Dadurch verlängert sich der Weg der Abgase zum Schornstein, und weniger thermische Energie geht verloren. Als Ofenbank gemauert, bieten solche Abzüge ein gemütliches Plätzen an kalten Tagen.
Nachheizkästen sind als separate Module erhältlich. Sie lassen sich, anders als keramische Rauchgaszüge, auch nachträglich installieren. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine Verlängerung des Ofenrohres, die als Nachheizfläche fungiert. Als Material kommen beispielsweise Stahlblech, Gusseisen, Schamotte und Keramik infrage. Nachheizkästen speichern die Wärme aus den Abgasen und heizen selbst dann noch, wenn das Feuer längst aus ist. Dadurch wird nicht nur der Schornstein geschont, sondern auch weniger Heizmaterial verbraucht.
Eine besonders praktische Variante für Rauchzüge Marke Eigenbau ist das Modulzugsystem von Brula. Dieses selbsttragende System ermöglicht es Ihnen, Zugverläufe zeitsparend und kostengünstig aufzubauen. Dadurch müssen nicht erst einzelne Schamotteplatten umständlich mit Mörtel gemauert werden.
Individuelle Verkleidung
Wie verkleidet man einen Kachelofen? Bezüglich des äußeren Erscheinungsbildes Ihres Kachelofens können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei der Ummantelung haben Sie die Wahl aus Platten zum Verkleiden und Steinen zum Einmauern. Wichtig ist, hitzebeständiges Material wie Schamotte, Klinker oder Naturstein zu verwenden.
Ebenfalls geeignet ist Porenbeton (Ytong). Allerdings beginnen diese Steine bereits ab einer Temperatur von 100 °C zu schwinden. Ab 700 °C verringert sich die Feuerfestigkeit von Ytong-Steinen. Damit sich keine Risse bilden, sollten diese nicht direkt um die Brennkammer herum gemauert werden. Eine gute Lösung ist die Kombination aus Kalziumsilikat-Platten und Porenbeton. Möchten Sie den fertigen Kachelofen individuell farblich gestalten, bieten sich Kaminbauplatten an. Diese gibt es ebenfalls aus verschiedenem Material.
Gern helfen Ihnen unsere Fachberater, die benötigten Baustoffe entsprechend Ihrer Planungsdetails zusammenzustellen.
Vorteile eines selbstgebauten Kachelofens