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Wie reinigt man einen Kachelofen?

Veröffentlicht am 26.11.2021 18:36 | 0 Kommentare
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Ein Kachelofen sorgt für wohlige Temperaturen und eine gemütliche Atmosphäre. Seine sanfte Strahlungswärme wirkt angenehm entspannend und auch optisch stellt er ein echtes Highlight dar. Im Gegensatz zu einem normalen Kaminofen erfordert er hinsichtlich Reinigung und Wartung jedoch etwas Aufwand. Hier erfahren Sie, welche Reinigungsarbeiten nötig sind und welche davon Sie selbst durchführen können.

Inhalt:


Warum muss man den Kachelofen reinigen?

Neben hohen Temperaturen entstehen während des Verbrennungsvorgangs in Ihrem Kachelofen auch Asche und Ruß. Diese setzen sich in den Rauchzügen und im Ofenrohr ab und backen durch die Hitze fest. Werden sie über Jahre hinweg nicht entfernt, bleibt am Ende nur ein kleiner Querschnitt frei und der Ofen funktioniert immer schlechter. Das erschwert nicht nur das Anzünden, sondern lässt auch die Schadstoffemissionen und die Rauchbelästigung steigen. Verbrennungsgase können aus dem Kachelofen austreten und zu einer Gesundheitsgefahr für die Bewohner werden. Hinzu kommt ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Schornsteinbrand. Durch die regelmäßige Kachelofenreinigung gewährleisten Sie die dauerhafte Funktionalität und Sicherheit Ihres Kamins. Zugleich bietet die Wartung eine gute Gelegenheit, die Brennraumauskleidung und die Türdichtung zu überprüfen. So können Sie diese bei Bedarf gleich mit austauschen.

Wie oft muss man einen Kachelofen reinigen?

Grundsätzlich hängt die Häufigkeit der Kachelofen Reinigung davon ab, wie oft Sie den Ofen nutzen. Je häufiger er in Betrieb ist, umso öfter müssen Sie ihn reinigen. Bei regelmäßiger Nutzung sollten Sie den Aschekasten und die Brennkammer mindestens einmal wöchentlich säubern, da sich darin besonders viel Asche ansammelt. Für das Ofenrohr empfiehlt sich eine jährliche Reinigung. Die Rauchgaszüge des Ofens sollten wenigstens alle fünf bis acht Jahre gekehrt werden.

Einfache Reinigungsarbeiten

Viele Reinigungsarbeiten und die Kachelofen Wartung können Sie problemlos selbst erledigen. Am schnellsten geht das Säubern der Ofenkacheln, die Sie in aller Regel nur mit einem feuchten Tuch abzuwischen brauchen.

Aschekasten


Um einen kontrollierten und langsamen Abbrand zu gewährleisten, sollten Sie den Aschekasten nicht zu voll werden lassen. Einerseits blockieren die Rückstände der Asche die Abluftwege, andererseits kann sich der Rost mit der Zeit durch die Hitze von unten verformen. Entsorgen Sie die Asche über den Hausmüll, müssen Sie diese bis zum vollständigen Erkalten in einem Behälter aus Metall zwischenlagern.


Was Sie mit Ihren Ascheresten sonst noch alles machen können, lesen Sie in unserem Beitrag: Asche - Nicht bloß ein Abfallprodukt.

Brennkammer


Die Brennkammer können Sie leicht mit Handfeger und Schaufel reinigen. Noch einfacher wird es mit einem sogenannten Aschesauger, dessen Filter speziell für die feinen Staubpartikel konzipiert ist. Ist der Brennraum sauber, unterziehen Sie die Schamottauskleidung einer Sichtprüfung. Die hohen Temperaturen können Risse in den Platten und Steinen verursachen, die den Brennvorgang jedoch nicht beeinträchtigen. Sind aber Stücke herausgebrochen, bedarf die Auskleidung einer Sanierung.


Sie haben beim Saubermachen Risse in der Schamotte entdeckt? Was jetzt zu tun ist, lesen Sie hier: Wie Sie Schamottsteine reparieren.

Scheibe & Dichtung


Auch verrußte Scheiben sollten Sie regelmäßig reinigen, damit Sie den Blick auf das Feuer ungehindert genießen können. Prüfen Sie dabei gleich die Türdichtungen auf ihren Sitz und lassen Sie diese gegebenenfalls durch einen Fachbetrieb wechseln. Schließt die Feuerraumtür nicht mehr bündig, kann sogenannte Falschluft in den Brennraum gelangen und die Verbrennung behindern. Das führt zu einem Anstieg der Emissionen und lässt den Wirkungsgrad sinken.


Die Dichtung an Ihrer Ofenscheibe können Sie auch ganz leicht selbst wechseln. Die genauen Schritte erklären wir Ihnen im Blogartikel: Scheibendichtung selbst wechseln.

Knifflig: Reinigen des Ofenrohres

Das Ofenrohr reinigen Sie über die im Rauchrohrknie befindliche Revisionsklappe. Mit einem Handfeger oder einer Reinigungsbürste entfernen Sie die Verschmutzungen im Rohrinneren, indem Sie einmal zum Ofen hin und einmal zum Schornstein hin kehren. Besitzt Ihr Ofenrohr keine Reinigungsöffnung, müssen Sie es demontieren. Hierbei sollten Sie von oben nach unten vorgehen und die Öffnungen der Rohre in Plastiktüten einwickeln. So fällt beim Transport kein Schmutz heraus.

Wie genau Sie bei der Reinigung vorgehen sollten, haben wir Ihnen im Blogartikel: Ofenrohr reinigen zusammengefasst.


Trauen Sie sich die Demontage der Ofenrohre nicht zu, können Sie einen Ofenbauer damit beauftragen. Die Arbeiten sind nicht sehr zeitaufwendig, sodass die Kosten überschaubar bleiben.

Rauchgasabzüge selbst reinigen?

Die Heizzüge leiten heiße Rauchgase durch den Ofen zum Schornstein. Dabei nehmen sie die Wärmeenergie auf und übertragen diese auf die Kacheln. Mit ihrer mäanderförmigen Anordnung verlängern sie den Weg zum Schlot, wodurch die Energie besser genutzt wird. Gleichzeitig vergrößert sich die Fläche, an der sich Ruß und Flugasche ablagern können.


Gereinigt wird das keramische Innenleben des Kachelofens über Putzdeckel, die sich an mehreren Stellen befinden. Mittels Bürste und Industriestaubsauger werden Ruß und Flugasche aus dem Zugsystem entfernt. Es empfiehlt sich, diese Arbeiten von einem Fachmann durchführen zu lassen. So wird sichergestellt, dass der Ofen anschließend wieder lückenlos dicht ist.

Macht der Schornsteinfeger den Ofen sauber?

Wie der Name schon verrät, ist der Schornsteinfeger lediglich für den Schornstein verantwortlich. Er kontrolliert, ob dieser frei von Verstopfungen ist und reinigt ihn von Schmutz und Ablagerungen. Die Ofenrohre und die dazugehörigen Verbindungsstücke fallen nicht in seine Zuständigkeit, da diese nicht kehrpflichtig sind. Um das Reinigen Ihres Kachelofens müssen Sie sich als Ofenbesitzer somit selbst kümmern.


Möchten Sie sich die Arbeit sparen oder trauen sich diese nicht zu, können Sie Ihren Schornsteinfeger fragen, ob er die Leistungen anbietet. Da dies jedoch eher selten der Fall ist, wäre ein Ofenbauer der bessere Ansprechpartner.

Auf die Plätze, fertig, los

Im Normalfall ist die Reinigung des Kachelofens einfach und bedarf keiner fachmännischen Unterstützung. Sie brauchen nur etwas Zeit und einige wenige Utensilien, die in jedem Haushalt zu finden sind. Um die angrenzenden Möbel und den Boden vor austretendem Ruß zu schützen, empfiehlt es sich, eine Plane auszulegen. Damit keine Aschepartikel in die Atemwege gelangen, sollten Sie mit einem Mundschutz arbeiten. Die eigentlichen Reinigungsarbeiten sind mit einem Schürhaken, einem Handfeger und einer Kehrschaufel relativ schnell erledigt.

Wichtig ist, die Ofenreinigung regelmäßig und gründlich durchzuführen. Auf diese Weise können Sie die Funktion Ihres Kachelofens dauerhaft sicherstellen und Problemen und Sicherheitsrisiken wirksam vorbeugen.

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