Kaminofen-Ventilator: Wann ist der Einsatz sinnvoll?
Ein Kaminofen in einem großzügigen Wohnzimmer sorgt für eine wohlige Atmosphäre und gemütliche Stunden. Doch bis die erzeugte Wärme gleichmäßig im Raum ankommt, vergeht oft einige Zeit. Dies liegt daran, dass warme Luft naturgemäß nach oben steigt und sich erst langsam im gesamten Raum verteilt. Ein Kaminofen-Ventilator bietet hier eine effektive Lösung, indem er die warme Luft gezielt in den Raum leitet und somit die Heizleistung spürbar verbessert.

Alles zum Thema Kaminofenventilatoren
- Wann ist ein Ofenventilator sinnvoll?
- Wie funktioniert ein Kaminofen-Ventilator?
- Vor- und Nachteile in der Übersicht
- Kamin-Ventilator: Darauf sollten Sie beim Kauf achten!
- So finden Sie den besten Standort für den Ventilator
- Welche Alternativen existieren zum Ventilator für den Kaminofen?
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Kaminofen-Ventilator
Wann ist ein Kaminofenventilator sinnvoll?
Ein Kaminventilator ist für alle Ofenbesitzer sinnvoll, die die Wärme ihres Ofens gleichmäßiger und schneller im Raum verteilen möchten. Besonders in größeren Räumen, die mit einem Holzofen beheizt werden, ist der Einsatz eines Ventilators eine lohnenswerte Anschaffung. Der Ventilator steht direkt auf der Ofenoberfläche und nutzt deren Hitze, um die aufsteigende warme Luft gezielt umzulenken.
Allerdings eignen sich diese Kaminofenventilatoren nur für Öfen, deren Oberfläche ausreichend heiß wird. Modelle aus Metall oder Gusseisen sind ideal, während Öfen mit Speckstein oder gemauerten Kaminsimsen aufgrund der Wärmeisolierung ungeeignet sind.
Wie funktioniert ein Kaminofen-Ventilator?
Als Laie könnten Sie auf die Idee kommen, ein herkömmlicher Ventilator genüge zur Verteilung der heißen Luft. Aber Achtung: Auf Ihrem Kaminsims ist es viel zu heiß für Ventilatoren mit Plastikgehäuse und Kunststoffkabeln.
Diese schmelzen und führen zu irreparablen Schäden. Zudem überzeugt der Kaminventilator mit einigen Vorteilen. Er ist geräuscharm, erzeugt keinen ungemütlichen Luftstrom und ist hitzeresistent.

Rotation durch Peltier-Effekt
Im Gegensatz zu herkömmlichen Ventilatoren ist ein Kaminofen-Ventilator speziell dafür ausgelegt, auf heißen Oberflächen zu stehen. Er besteht aus hitzebeständigen Materialien und wird meist durch ein Peltier-Element angetrieben. Diese thermoelektrische Technologie nutzt die Temperaturdifferenz zwischen der heißen Unterseite und der kühleren Oberseite des Ventilators, um Strom zu erzeugen. Dieser Strom treibt die Rotorblätter an, die dann die warme Luft im Raum verteilen.
Für diesen Prozess ist eine Mindesttemperatur von 80 Grad Celsius erforderlich. Bei optimalen Bedingungen, etwa einer Oberflächentemperatur von 150 Grad Celsius, arbeitet der Kaminofenventilator besonders effizient. Neben seiner stromlosen und umweltfreundlichen Funktionsweise überzeugt er auch durch seine Hitzebeständigkeit und den leisen Betrieb.
Warmluftverteilung eines Kaminofens

Warmluftverteilung ohne Ofenventilator

Warmluftverteilung mit Ofenventilator
Vor- und Nachteile in der Übersicht
Vorteile
Die Vorteile hitzebetriebener Ofenventilatoren resultieren aus dem einfachen, umweltfreundlichen Wirkprinzip des Geräts
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Er sorgt dafür, dass die Wärme des Ofens schneller und gleichmäßiger im Raum verteilt wird, was insbesondere in größeren Räumen von Vorteil ist.
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Durch die gezielte Umlenkung der Warmluft wird die Heizleistung optimiert, ohne dass zusätzliche Energie verbraucht wird.
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Der einfache Aufbau des Ventilators macht ihn zudem langlebig und wartungsarm.
Nachteile
Die Ofenventilator-Nachteile sind überschaubar und betreffen vor allen Dingen die Funktionsvoraussetzungen
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Der Einsatz nicht auf jedem Ofen möglich. Modelle mit schlecht wärmeleitenden Materialien wie Speckstein können die benötigte Oberflächentemperatur oft nicht erreichen.
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Zudem ist der Betrieb eines Ventilators nicht vollständig geräuschlos, was bei empfindlichen Personen berücksichtigt werden sollte.
Kaminofenventilator: Darauf sollten Sie beim Kauf achten!
Beim Kauf eines Kaminofen-Ventilators sollten Sie darauf achten, dass das Gerät aus hitzebeständigen Materialien besteht und eine ausreichende Auflagefläche besitzt, um die Wärme des Ofens optimal aufzunehmen. Je mehr Rotorblätter der Ventilator hat, desto besser verteilt sich die warme Luft selbst bei niedrigen Drehzahlen. Außerdem ist es wichtig, vorab zu prüfen, ob die Oberfläche Ihres Ofens heiß genug wird, um den Ventilator anzutreiben.
Ein guter Standort für den Ventilator ist besonders wichtig, um seine Leistung zu maximieren. Idealerweise stellen Sie ihn in die Nähe des Ofenrohrs, da dort die höchsten Temperaturen herrschen. Achten Sie jedoch darauf, ihn nicht direkt am Ofenrohr zu platzieren, um Schäden durch übermäßige Hitze zu vermeiden. Damit das Peltier Element arbeiten kann, muss dieses mit dem Lüfter-Fuß verbunden werden.
Stirling-Motor als Alternative
Ein Kaminventilator ist ein thermoelektrischer Ventilator. Er nutzt mit dem Peltier-Effekt jene Energie, die durch die Differenz zwischen heißer und kühler Zone entsteht. Um möglichst viel Temperatur von der Oberfläche des Kamins aufnehmen zu können, benötigen Ventilatoren eine große Auflagefläche.
Damit das Peltier Element arbeiten kann, muss dieses mit dem Lüfter-Fuß verbunden werden. Der darüber befindliche Kühlkörper gewährleistet die Entstehung des Temperaturunterschiedes, welcher zur Stromerzeugung benötigt wird. Je mehr Rotorblätter der Ofenventilator besitzt, desto besser verteilt sich die Luft auch bei niedrigen Drehzahlen.

Ofenventilatoren & Lüftungszubehör
Tipp
Prüfen Sie vor dem Kauf Ihres Kaminofen-Ventilators, ob die Oberfläche Ihres Kamins heiß genug wird. 80 Grad Celsius sind das Minimum, um die Rotorblätter der Ventilatoren in Bewegung zu setzen. Optimal arbeitet der Kaminventilator bei 150 Grad Celsius.
So finden Sie den besten Standort für den Ventilator
Wo sollte man einen Ofenventilator aufstellen? Am besten funktioniert der Kaminventilator auf Gussöfen (mit oder ohne Kochplatte) und auf stahlverkleideten Öfen. Achten Sie auf einen sicheren Stand des Ventilators. Ofenventilatoren lieben heiße Oberflächen. Um Ihr Gerät richtig in Schwung zu bringen, platzieren Sie es in der Nähe des Ofenrohrs (nicht unmittelbar am Rohr!). Hier herrschen die höchsten Temperaturen für eine schnelle Rotation.

Welche Alternativen existieren zum Ventilator für den Kaminofen?
Einsatz eines Deckenventilators
Ein Deckenventilator kann die warme Luft, die sich unter der Zimmerdecke sammelt, gleichmäßig innerhalb des ganzen Raums verteilen. Allerdings muss die Einstellung der Rotation sehr fein erfolgen, damit keine unangenehme Zugluft entsteht.
Gezielte Luftführung
Eine professionelle Lösung für die Warmluftverteilung besteht in der Installation einer Lüftungsanlage. Ein Tellerventil saugt die warme Luft an der Decke über der Feuerstelle an. Mittels eines Rohrventilators und Luftleisten/-rohre verteilen sich die warmen Luftströme.
Nutzung von Strahlungswärme
Strahlungswärme bedeutet, dass nur die Wärmeabstrahlung des Kaminofens die Luft erhitzt. Dies bedeutet aber genau wie beim Lagerfeuer: Nah am Ofen ist es am wärmsten. Je weiter Sie sich vom Ofen entfernen, desto kühler wird auch die Luft. Hier ist also ein Ventilator eine Überlegung wert.
Wärmeverteilung durch Konvektion
Konvektion bezeichnet das physikalische Gesetz der aufsteigenden Warmluft. Warme Luft steigt auf und kühlt an der Zimmerdecke ab, wodurch sie nach unten sinkt. Am Boden wird sie wieder Richtung Ofen gesogen und neu erwärmt - es entsteht eine Luftzirkulation.
Häufige Fragen zum Thema Kaminofen-Ventilatoren
Ein Kaminofen-Ventilator ist sinnvoll, wenn Sie die Wärme Ihres Ofens schneller und gleichmäßiger im Raum verteilen möchten, besonders in großen Zimmern. Voraussetzung ist eine ausreichend heiße Ofenoberfläche.
Der Ventilator nutzt den Peltier-Effekt, bei dem durch die Temperaturdifferenz zwischen Unter- und Oberseite Strom erzeugt wird, um die Rotorblätter anzutreiben.
Nein, er funktioniert nur auf Öfen mit einer heißen Metalloberfläche, während isolierte Oberflächen wie Speckstein ungeeignet sind.
Er verteilt die warme Luft schnell und effizient im Raum, ohne Strom zu verbrauchen, und sorgt für eine bessere Heizleistung.
Der Ventilator sollte auf der Ofenoberfläche in der Nähe des Ofenrohrs stehen, jedoch nicht direkt am Rohr, wo es zu heiß ist.
beat, 02.03.23 11:37
Guten Tag, Kann statt diesem speziellen Ofenventilator auch ein herkömmlicher strombetriebener Ventilator verwendet werden (der im Sommer zum kühlen verwendet wird)?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Beat,
das wird eher nicht funktionieren.
Viele Grüße Ihr ofenseite-Team
Bernhard, 31.01.23 10:28
Der Lack auf der Oberseite unseres Stahl-Kaminofens ist recht empfindlich. Gibt es Geräte bei denen der Fuß mit einem Material unterlegt ist, dass vor Verkratzen der Ofenoberfläche schüzt, oder funktioniert so etwas nicht, weil die Wärmeleitfähigkeit dann nicht mehr ausreicht?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Berhard,
ganz richtig, das wird nicht funktionieren. Aber Sie verschieben den Ventilator ja wahrscheinlich auch nicht andauernd.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Marcel Rebitz, 17.12.22 08:48
Mein Kaminofen ist verkleidet mit keramikplattenoder oder ähnlichem (als Schutz vor der heißen Ofenteilen) . Ich habe durch stöbern im Netz Ventilatoren entdeckt, die man an das Ofenrohr montieren kann. Kann man bei diesen Geräten die gleichen Eigenschaften erwarten wie bei Geräten mit direktem standfuß? Und können Sie ein Produkt empfehlen das man eben an das Rohr montiert?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Herr Rebitz,
die Effizienz ist um etwa 30 % geringer, als bei Standgeräten.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Karin, 01.10.22 16:10
Hallo, wir haben einen kleinen Kaminofen (damals bei euch gekauft). Jetzt überlegen wir, einen Ventilator zu kaufen. Genügt da einer mit 2 Flügeln oder sollte er mindestens 4 Flügel haben? Lieben Dank und Grüße Karin
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Karin,
wir empfehlen dieses Gerät: Globe Fire Ofenventilator
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Schakowske, 23.09.22 07:37
Hallo Ist so ein Ventilator auch bei einem Pelletofen sinnvoll? Gruß Kerstin
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Kerstin,
bei einem Pelletwofen bringt diese Art Ventilator nichts, da eine Mindesttemperatur von 85 °C erreicht werden muss.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Michi, 14.01.22 17:14
Besten Dank für Ihre schnelle Antwort. In der Tat hat noch nie etwas gegen das Entstauben von Gegenständen gesprochen ;-). Gemeint war in diesem Fall: Das Entstauben im Sinne von Reinigen der Mechanik, etwa der des Propellers, weil ein Gegenstand auf dem Ofen ja besonders viel Staub ausgesetzt ist, der sich auch innen festsetzt, wo man nicht einfach abstauben kann. Die Bedienungsanleitungen meiner Geräte sind leider nicht sehr aussagekräftig; ich habe aber den Propeller bereits problemlos abmontieren können. Ich möchte deshalb meine Frage nochmal neu präzisieren: Können Sie mir sagen, ob ein Kamin-Ventilator grundsätzlich nach einiger Zeit eine Wartung oder Reinigung haben sollte, bei der z.Bsp. das Lager des Propellers neu geölt wird?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo noch einmal liebe(r) Michi,
da diese Art Ventilator mehr oder weniger mechanisch funktioniert, sollten eine Reinigung und auch das Ölen des Propellers möglich sein. Hauptsache, nach dem Zusammenbau ist jedes Teil wieder an seinem Platz. Unser Rat: benutzen Sie Kugellageröl, welches für hohe Temperaturen geeignet ist.
Viel Erfolg wünscht
Ihr ofenseite-Team
Michi, 11.01.22 12:22
Guten Tag, ich habe zwei Kaminofen-Ventilatoren, die sehr gute Dienste tun. Im Laufe der Jahre habe ich aber den Eindruck, dass sie schwerfälliger anlaufen bzw. sich überhaupt die Flügel nur noch schwerer drehen. Wie kann ich den Ventilator pflegen? Muss ich ihn entstauben? Kann ich die Flügel abnehmen, um das Lager zu reinigen?
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Hallo Michi,
zunächst einmal spricht überhaupt nichts gegen das Entstauben von Gegenständen;o) Da wir aber nicht wissen, welches Ventilatormodell Sie besitzen, müssen wir Sie auf die Bedienungsanleitung verweisen. Diese verrät Ihnen, ob Sie den Ventilator zur weiteren Reinigung demontieren können.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Michael, 07.02.21 12:46
Hallo, das verstehe ich nicht. Wo wird bei diesem Ventilator (elektrischer) Strom produziert oder (elektrischer) Strom verbraucht? Der Ventilator benötigt Energie? Diese entsteht durch die Abwärme des Ofens?!? Gruß Michael
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Guten Tag Michael,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Funktionsweise des Ofenventilators erklären wir im Text: In der Regel beinhaltet der Ofenventilator als Antriebseinheit ein Peltier-Element. Damit zählt er zu den thermoelektrischen Ventilatoren. Die Bezeichnung "stromloser Ventilator" ist also nicht ganz richtig, denn die Kaminventilator-Flügel drehen sich durch Strom. Nur wird dieser Strom nicht extern zugeführt, sondern entsteht durch die Temperaturdifferenz von Ventilator-Unterteil und -Oberteil.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Gottfried, 25.11.20 14:54
Hallo, ihrer Aussage: …natur-/specksteineingefasste Öfen werden außen nicht heiß genug. muss ich widersprechen. Wir betreiben einen Hase Kaminofen mit oben liegender Specksteinplatte. Den Ventilator - einfaches Model aus dem Baumarkt - an den Rand gestellt genügt, selbst in unserem großvolumigen Wohnzimmer die Luft sehr optimal zu verteilen.
Antwort Redaktion ofenseite.com:
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sicher gibt es auch natur-/specksteineingefasste Öfen, die eine entsprechende Oberflächentemperatur entwickeln, um den Ventilator anzutreiben. Wir wollten in diesem Fall nur darauf hinweisen, dass es nicht selbstverständlich ist. Wenn es bei Ihnen funktioniert, umso schöner.
Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team
Roland Burkart, 03.01.19 10:38
Funktioniert das System auch bei einem offenen Kamin?
Antwort Redaktion Ofenseite:
Vielen Dank für Ihre Frage zu unserem Blockbeitrag. Bei einem offenen Kamin, wie auch einem Einsatz, müsste ein Sims über dem Feuerraum sein, auf dem der Ventilator stehen kann. Der Ventilator bringt nur Leistung, wenn dort eine Oberflächentemperatur von min. 70°C herrscht.
Kalle, 03.11.18 21:43
Darf man so etwas auch auf einen Kaminofeneinsatz (8kw)stellen?
Antwort Redaktion Ofenseite:
Ein stromloser Ventilator braucht eine heiße Ofenoberfläche. Bei einem Kamineinsatz entscheidet also das Material der Verkleidung darüber, ob er funktioniert. Damit er funktioniert braucht es eine Kamin-Oberflächenhitze von 70 Grad Celsius. Auf einem gemauerten Kaminsims oder auf specksteinverkleideten Öfen ist diese Ventilatorart fehl am Platze, denn die Wärmeisolierung widerspricht seinem Funktionsprinzip. Um die Temperatur auf Ihrem Kamineinsatz zu ermitteln, können Sie zum Beispiel ein Infrarot Oberflächenthermometer verwenden.