Hydraulischer Abgleich: Heizung optimieren und sparen

Damit eine Heizungsanlage effizient arbeitet, müssen alle Teile des Systems richtig eingestellt sein. Bei den meisten Anlagen in Deutschland ist das nicht der Fall. Dadurch wird es nicht richtig warm und die Heizkosten sind hoch. Ein hydraulischer Abgleich schafft hier Abhilfe. Er sorgt für einen gut funktionierenden Heizkreislauf und spart jede Menge Energie.
Inhalt:
- Was ist ein hydraulischer Abgleich?
- Die Vorteile eines hydraulischen Abgleichs
- Ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?
- Was genau wird gemacht?
- Warum ist die Heizungspumpe so wichtig?
- Wie lange dauert der Abgleich?
- Was kostet der hydraulische Abgleich einer Heizung?
- Gibt es staatliche Förderung?
- Wann zahlt sich ein hydraulischer Abgleich aus?
- Wie oft sollte er durchgeführt werden?
- Den hydraulischen Abgleich selbst machen?
Sie erfahren in diesem Artikel:
- Was ein hydraulischer Abgleich für Heizungen ist.
- Welche Vorteile solch ein Abgleich bringt.
- Woran Sie erkennen, dass ein hydraulischer Abgleich notwendig ist.
- Welche Arbeitsschritte bei einem hydraulischen Abgleich anfallen.
- Warum die Heizungspumpe eine wesentliche Rolle bei der Anlageneffizienz spielt.
- wieviel Zeit für einen Abgleich der Anlage eingeplant werden sollte.
- Welche Kosten auf Sie zukommen.
- Mit wieviel Förderung Sie rechnen können.
- Wann sich eine Heizungsoptimierung bezahlt macht.
- Wie oft die Heizanlage hydraulisch angeglichen werden sollte.
- Ob Sie selbst Hand anlegen können.
Was ist ein hydraulischer Abgleich für Heizungen?
Egal ob Festbrennstoffheizung, Öl oder Gas: Zu einer Heizung gehören neben Heizkessel, Heizkörpern und Thermostaten auch die Umwälzpumpe und die Rohre. Ein hydraulischer Abgleich stimmt alle Anlagenteile exakt aufeinander ab. Dabei wird für jeden Raum im Vorfeld der passende Wärmebedarf ermittelt und der Wasserdruck innerhalb des Systems ausgeglichen. So fließt in jeden Heizkörper nur die tatsächlich benötigte Menge an Heizungswasser. Das führt zu einer gleichmäßigen Wärme in allen Räumen.
Die Vorteile eines hydraulischen Abgleichs
- verbesserter Betrieb der Heizungsanlage
- schnelles und gleichmäßiges Erwärmen der Heizkörper
- vermeiden von Wärmeverlusten
- keine Strömungsgeräusche an Thermostatventilen
- passende Vorlauftemperaturn
- niedrigere Rücklauftemperaturen
- erhöhter Wirkungsgrad von Heizungen
- sparen von Strom beim Betrieb der Umwälzpumpe
- niedrigere Kosten
Wann ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?
Bei den meisten älteren Anlagen werden die Heizkörper in den Räumen unterschiedlich warm. In der Nähe des Heizkessels sind sie überversorgt und sehr heiß. Für weiter entfernt liegende Heizkörper ist der Druck stattdessen zu gering. Hier zirkuliert die benötigte Menge an Heizwasser nicht mehr richtig und es bleibt kalt. Neben der ungleichmäßigen Wärmeverteilung kommt es zu Strömungsgeräuschen, hohen Rücklauftemperaturen und einem deutlich höheren Energieverbrauch.

Was wird bei einem hydraulischen Abgleich gemacht?
Die Grundlage eines Hydraulikabgleichs ist die Gebäudeanalyse und das Berechnen der erforderlichen Heizlast für jeden Raum. Außerdem werden die Vorlauftemperatur und die Volumenströme für jeden einzelnen Heizkörper ermittelt. Auf dieser Basis erfolgt die Berechnung der benötigten Pumpenleistung sowie das Einstellen der Thermostatventile und der Umwälzpumpe.
In die Berechnung fließen verschiedene Faktoren ein:
- Raumgröße
- Wärmeverluste durch Wand- und Fensterflächen
- Wärmeleistung der Heizkörper
- Abstand zur Heizpumpe
- Analyse des Rohrnetzes
Warum müssen die Ventile voreinstellbar sein?
Mit älteren Thermostatventilen ist ein hydraulischer Abgleich nicht möglich. Voreinstellbare Ventile arbeiten genauer. Mit ihnen lässt sich die Menge des Heizwassers für alle Heizkörper individuell einstellen und an den tatsächlichen Wärmebedarf des Raumes anpassen.
Welche Rolle spielt die Heizungspumpe?
Umwälzpumpen sorgen für die Wasserzirkulation innerhalb der Heizung und sind daher ein entscheidender Teil der Anlage. Meistens ist die Pumpe jedoch zu groß, veraltet und falsch eingestellt. Mithilfe der berechneten Ergebnisse aus dem Hydraulik Abgleich wird für jedes Heizsystem die richtige Pumpenregelung vorgenommen. So läuft die Heizungspumpe effektiv und stromsparend. Beim Austausch einer veralteten mehrstufigen Pumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe reduzieren Sie Ihren Energieverbrauch nochmals deutlich.
Hocheffizienzpumpen für Ihre Heizungsoptimierung
Was sind hocheffiziente Heizungspumpen?
Hocheffizienzpumpen haben den niedrigsten Stromverbrauch aller Heizungspumpen. Sie arbeiten mit dem Gegendruck aus dem Gebäude und passen ihre Drehzahl automatisch an den Heizbedarf an. Daher laufen sie nur mit der Leistung, die tatsächlich benötigt wird.
Wie lange dauert ein hydraulischer Abgleich?
Je nach Größe der Heizung benötigt ein Fachhandwerker für die Aufnahme der Daten, die Berechnungen und verschiedenen Voreinstellungen zwischen 6 und 7 Stunden. Wenn Anlagenteile ausgetauscht oder neu eingebaut werden müssen, kann sich diese Zeit allerdings verlängern.
Was kostet der hydraulische Abgleich?
Die genauen Ausgaben sind abhängig von Größe und Zustand der Heizung sowie vom Arbeitsaufwand. Auch die Anzahl der Heizkörper und die Art der Thermostatventile spielen eine Rolle. Ein nicht zu unterschätzender Punkt ist zudem der Tausch einer bestehenden Umwälzpumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe. Nicht zuletzt beeinflussen die regional unterschiedlichen Stundensätze der Fachbetriebe die Kosten. Prinzipiell liegen diese zwischen 600 und 1500 Euro.
Gibt es staatliche Förderung?
Ein hydraulisch abgeglichenes System bildet die Grundlage einer bestmöglich geregelten Heizungsanlage. Um die Energiesparziele der Bundesregierung zu erreichen, werden Maßnahmen zur Heizungsoptimierung staatlich gefördert. Auch die für einen Hydraulik-Abgleich anfallenden Investitionen lassen sich durch Förderungen und Zuschüsse minimieren. Hier können im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (kurz BEG) bis zu 20% vom BAFA zurückerstattet werden. Zusätzlich bezuschussen mittlerweile viele regionale Förderungen einen hydraulischen Abgleich.
Wann zahlt sich ein hydraulischer Abgleich aus?
Wann genau sich ein hydraulisch abgeglichenes System bezahlt macht, liegt vor allem an Ihrem persönlichen Heizverhalten. Dennoch gilt grob folgende Faustregel: ein Hydraulikabgleich spart jährlich bis zu 2 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Damit amortisiert sich die Ausgabe bereits nach wenigen Jahren. Im Zuge der ständig steigenden Energiepreise kann sich ein Hydraulikabgleich allerdings auch schon früher lohnen.

So viel können Sie mit einer Heizungsoptimierung sparen.
Wie oft sollte hydraulisch abgeglichen werden?
Ein hydraulischer Abgleich ist immer dann ratsam, wenn ein Gebäude baulich verändert wurde. Dazu zählt beispielsweise das Dämmen der Fassade oder der Einbau neuer Fenster. Werden nur einzelne Komponenten der Heizung gewechselt, lassen sich die alten Werte nutzen oder mit wenig Aufwand neue Daten erstellen.
Lässt sich der Hydraulikabgleich selbst durchführen?
Um den Wärmebedarf eines Gebäudes zu ermitteln, braucht es Fachkenntnisse, entsprechende Messgeräte und spezielle Software. Auch mit handwerklichem Geschick ist es ratsam, den hydraulischen Abgleich von einem Fachmann durchführen zu lassen. Dieser verfügt über die notwendige Erfahrung, um alle Berechnungen korrekt auszuführen und die entsprechende Anpassung vorzunehmen.
Fazit
Mithilfe eines hydraulischen Abgleichs können Sie den Betrieb Ihrer Heizung gezielt verbessern und diese so effizienter betreiben. Das spart bis zu 15 Prozent Energie. Damit schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel und die Umwelt, sondern verlängern auch die Lebensdauer Ihrer Anlage.