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Holzvergaser mit Solar: die effiziente Kombination

Veröffentlicht am 08.02.2023 08:00 | 0 Kommentare
Holzvergaserkessel und  Vacuumröhrenkollektor

Sie wollen effizient und besonders nachhaltig heizen? Hybrid-Heizungen aus Holzvergaser und Solar kombinieren zwei verschiedene Energiequellen, die sich gegenseitig ergänzen. Herz einer solchen Anlage ist immer der Pufferspeicher. Indem Sie mit Holz und Solar komplett auf regenerative Energien setzen, können Sie mit hohen Einsparungen rechnen. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich innerhalb kurzer Zeit und lassen sich durch verschiedene Fördermittel senken. Alles, was Sie zu dieser Anlagenkombination wissen müssen, verraten wir Ihnen hier!

Inhalt:


Sie erfahren in diesem Artikel:

» Warum Sie Holzvergaser und Solarthermie kombinieren sollten.
» Welche Voraussetzungen dafür benötigt werden.
» Was Sie bei der Planung beachten sollten.
» Welche Komponenten benötigt werden.
» Mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
» Ob Sie von Fördermitteln profitieren können.

Warum lohnt es sich, Heizkessel und Solar zu kombinieren?

Generell gilt: Erneuerbare Energien sind gefragt wie nie zuvor. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und Sonnenenergie unbegrenzt verfügbar. Eine Hybridheizung aus Holzvergaser und Solar ergänzt beide regenerative Energien und bietet viele Vorteile. Ihren Vergaserkessel können Sie grundsätzlich auf zwei Arten mit Solarenergie unterstützen: Photovoltaik und Solarthermie.

Kombination Holz und Photovoltaik

Photovoltaik eignet sich weniger zur Wärmegewinnung, dafür besonders effizient zur Stromerzeugung. Mit einer Photovoltaikanlage können Sie den Energiebedarf Ihres Kessels mit selbst erzeugtem Solarstrom abdecken.

Kombination Holz und Solarthermie

Mit Solarthermie unterstützen Sie Ihren Holzvergaser gezielt beim Heizen und der Warmwassererzeugung. Dadurch muss der Heizkessel weniger Wärme erzeugen, wodurch Sie gezielt Brennholz einsparen. Im Sommer kann das Warmwasser allein über die Solarthermie erzeugt werden und der Holzvergaserkessel ausgeschaltet bleiben.

Wie funktioniert eine Hybrid-Heizung?

Für die Kombination zweier Heizsysteme ist ein Speicher unerlässlich. Sowohl Holzkessel als auch Solarthermieanlage speisen überschüssige Wärme in den Pufferspeicher ein. Dort wird diese zwischengespeichert und bei Bedarf in den Heizkreislauf eingespeist oder zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt. Handbeschickte Vergaserkessel und Solarthermieanlagen nutzen einen gemeinsamen Speicher, mit einem Volumen von circa 800 Liter. So ist der vollständige Abbrand im Holzvergaser auch dann gewährleistet, wenn die Solarthermieanlage gleichzeitig Wärmeenergie an den Pufferspeicher abgibt.

Pufferspeicher
Für wen lohnt sich diese Art der Heizung?

Ein Holzvergaser arbeitet umweltfreundlich und ist günstig in der Anschaffung. Bevor Sie sich aber für einen Vergaser als Heizung entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile gut kennen. Denn die effiziente Arbeitsweise mit einem hohen Wirkungsgrad erfordert von Ihnen regelmäßiges Nachlegen von Brennmaterial und eine wöchentliche Reinigung des Brennraums. Auch wenn der Vergaser selbst sehr sparsam läuft, benötigt er zum Beheizen eines gesamten Hauses viel Brennmaterial. Damit auch die Betriebskosten günstig sind, sollten Sie entweder selbst Waldbesitzer sein oder Brennholz zu guten Preisen kaufen können. Auch für die Nutzung von Solarthermie müssen die Voraussetzungen passen. Hier ist eine ausreichend große Dachfläche mit einem entsprechenden Neigungswinkel notwendig.

Blogartikel: Welches Holz für Holzvergaser
Was sollten Sie bei der Planung beachten?

Lassen Sie sich am besten schon bei der Planung von Ihrem Bezirksschornsteinfeger beraten. Nur er kann Ihnen die Betriebserlaubnis für den Holzvergaser ausstellen und sollte daher schon frühzeitig informiert werden. Außerdem gibt es vor dem Kauf des Holzvergaserkessels und der Solaranlage einiges zu beachten:

  • Ist genügend Platz für die Installation dieser Anlagenkombination vorhanden?
  • Können die gesetzlichen Bestimmungen (BImSchV) für den Betrieb erfüllt werden?
  • Wurden alle wichtigen Komponenten in die Planung miteinbezogen?
  • Haben Sie die Anträge für die Förderung rechtzeitig eingereicht?
Komponenten Holzvergaser und Solarthermie

Welche Komponenten werden benötigt?

Die Basis einer Hybridheizung sind immer die beiden Energieträger: im Fall Holz und Solar sind das der Holzvergaserkessel und die Solarthermieanlage. Hier stehen also Investitionen in den passenden Kessel sowie, abhängig von der Art der Solarenergie, die entsprechenden Komponenten für die Solaranlage im Raum.

Zusätzlich brauchen Sie diverse Pumpen, ein Ausdehnungsgefäß, Regelungen und - am Allerwichtigsten - einen Pufferspeicher. Damit Sie keine wichtige Komponente vergessen, lohnt sich oftmals die Anschaffung eines Komplettpakets.

Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

Wie viel die Hybridanlage am Ende kostet, lässt sich pauschal nur sehr schwer sagen. Grob sollten Sie mit einer Investition zwischen 20.000 und 30.000 Euro rechnen. Im Wesentlichen setzen sich die Kosten aus der Anschaffung, der Installation und dem Betrieb zusammen. Bedenken Sie aber, dass sich die hohen Einstiegskosten im Laufe der Zeit amortisieren und durch staatliche Fördermittel senken lassen.

Welche Fördermittel können Sie beantragen?
Der Staat fördert den Ausbau von erneuerbaren Energien auch im privaten Bereich. Dadurch können Sie einen Teil der Kosten für Holzvergaser und Solaranlage einsparen. Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) vergibt beispielsweise für gelistete Holzvergaserkessel 10 % der förderfähigen Kosten und zusätzliche 10 % beim Austausch einer alten Heizung. Bei Solarthermieanlagen sind Fördersätze bis zu 35 % möglich. Damit Sie von der Förderung profitieren, sollten Sie die Voraussetzungen genau kennen und sich um den Antrag kümmern, bevor Sie die Heizung in Auftrag geben.
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