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Holz ist nicht gleich Holz - was darf in den Kamin?

Veröffentlicht am 20.02.2020 08:00 | 6 Kommentare
Holz ist nicht gleich Holz - was darf in den Kamin?
Kaminöfen gibt es in unterschiedlichen Varianten und werden je nach Modell mit unterschiedlichen Brennstoffen befeuert. Handelt es sich um einen Ofen, der mit Holz betrieben wird, heißt das aber nicht automatisch, dass Sie beliebiges Holz verfeuern dürfen. Denn es ist zum einen gesetzlich vorgegeben, welche Materialien in einem Kaminofen verbrannt werden dürfen und zum anderen weisen auch die Hersteller deutlich darauf hin, welche Materialien als Brennholz infrage kommen. Welche Dinge Sie auf keinen Fall zum Feuermachen nehmen dürfen und welches das beste Kaminholz ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhalt:
Gründe für die Vorgaben
Warum ist es wichtig, mit welchen Materialien der Kaminofen gefüttert wird? Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen geht es natürlich um unsere Gesundheit und die Umwelt. Werden die falschen Stoffe verbrannt, setzt das giftige Gase oder erhöhte Emissionen frei, die die Luft verpesten. Deshalb wurde in der 1. BImSchV auch festgelegt, welche Materialien als Brennstoff geeignet sind.

Zum anderen geht es auch um Ihren Besitz und Ihre Sicherheit. Sie wollen möglichst lange etwas von Ihrem Ofen haben? Dann benötigt er auch eine gewisse Pflege und dazu gehört es auch, ihn nur mit den Brennstoffen zu betreiben, für die er ausgelegt ist. Das bedeutet zum Beispiel, dass in einem Holzofen keine Kohle verbrannt werden darf, soweit er nicht auch für Kohle zugelassen ist.

Was Sie alles als Brennstoff verwenden dürfen, hängt zuallererst von den Angaben des Herstellers ab. Heizen Sie mit dem falschen Material, kann dies aufgrund der unterschiedlichen Verbrennungstemperaturen zu erheblichen Schäden an Konstruktion, Verkleidung und Brennraum des Kaminofens führen. Zudem kann das Ofenrohr verstopfen oder sich gefährlicher Glanzruß im Schornstein bilden, der wiederum Ursache für Rußbrand ist.
Was darf nicht verbrannt werden?
Ganz gleich, ob Sie einen Kaminofen, einen Werkstattofen, einen Kamineinsatz oder einen offenen Kamin betreiben: Es gibt einige Stoffe, die nicht in den Kamin gehören, dazu zählen zum Beispiel Altpapier, Müll oder behandeltes Holz! 
Häufig wird gefragt, ob auch Teile des Hausmülls im Kaminofen landen dürfen. Dies lässt sich mit einem klaren "Nein" beantworten. Es ist grundsätzlich verboten, Abfall zu verbrennen. Brennende Kunststoffe setzten giftige Gase frei, schmelzen und verkleben so den Brennraum. Das ist weder für die Umwelt noch für Sie oder Ihren Kaminofen gut. Ähnlich verhält es sich bei Küchenabfällen, die auf dem Komposthaufen mehr Nutzen bringen würden.
Darf man Papier im Kamin verbrennen? Papier im Kaminofen zu verbrennen ist nur im Anzündvorgang zulässig. Zum einen sollte man bedenken, dass die Wärmegewinnung aus brennendem Papier minimal ist. Zum anderen sind Kartonagen und Papier heutzutage in den seltensten Fällen chemisch unbehandelt. Das heißt, dass auch hier beim Abbrand Gase und Giftstoffe freigesetzt werden, die umwelt- und gesundheitsschädlich sind. 
Papierhaufen mit Katalogen und Werbeblättern
Warum darf man kein behandeltes Holz verbrennen? Holz, das mit Öl behandelt oder in irgendeiner Form lackiert, beschichtet oder imprägniert wurde, ist nicht zur Verbrennung im Kaminofen geeignet. Farben und Lacke sind chemisch zusammengesetzt und setzen somit unter großer Hitzeeinwirkung Dämpfe frei, die niemand freiwillig einatmen würde. Gleichzeitig kann sich im Ofen Schlacke bilden und den Rost oder die Brennraumauskleidung beschädigen. Somit ist auch die Verbrennung von behandelten Hölzern verboten. Dies gilt auch für Holzprodukte wie Holzfaser- und Pressspanplatten. Europaletten zu verfeuern ist schlicht und einfach rausgeschmissenes Geld.
Aber welches Holz ist für den Kamin am besten geeignet? Ordentliches Brennholz ist naturbelassen, auf eine richtige Größe gebracht und gut getrocknet. Es ist gesetzlich festgeschrieben, dass die Restfeuchte im Holz nicht mehr als 25 % betragen darf. Im Handel bekommen Sie als Kaminholz meist Buche, aber auch Eiche, Esche, Birke und Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer brennen viel in deutschen Öfen. Häufiges Diskussions-Thema ist, ob Hart- oder Weichhölzer das bessere Brennholz abgeben. Harthölzer wie Eiche und Buche brennen länger als Nadelholz, weiches Holz von Kiefer und Fichte brennen jedoch schneller an und produzieren somit schneller Wärme. Deshalb nutzen viele Nadelhölzer beim Anfeuern und legen dann Laubholz nach. Haben Sie aber einen eigenen Wald und deshalb hauptsächlich weiches Holz wie Fichte oder Kiefer, ist es sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll dieses als Brennholz zu verwenden, auch wenn der Brennwert unter dem von Buche, Eiche und anderen Harthölzern liegt.
Stapel mit Stämmen von verschiedenen Bäumen

Kommentare

Liebes ofenseite -Team, Ich hab einen großen abgestorbenen alten Wacholder Strauch, dessen Haupstamm groß genug ist, um daraus Brennholz zu machen. Darf ich Wacholderholz (natürlich entsprechend trocken) im Kaminofen verheizen? Vielen Dank im Voraus Andrea Mick

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Andrea,

wenn Sie das Holz gut ablagern, spricht nichts dagegen. Allerdings ist dieses schöne Holz zum verheizen fast zu Schade. Vielleicht bieten Sie es einem Handwerker zum Kauf an, denn es ist begehrt für die Herstellung kunstgewerblicher Artikel wie Drechsel- und Schnitzarbeiten.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Andrea Mick, 18.09.2022 16:08

Wir haben eine Holzterrasse aus Garapa Hartholz gebaut und haben kleinere Abfallstücke. Darf man diese im Kaminofen unbedenklich verbrennen?

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Frau Wegener,

wenn es sich um unbehandeltes Holz handelt, ist das Verbrennen unbedenklich. Da Sie es aber als Terrassendiele verbaut haben ist es vermutlich behandelt und sollte nicht verbrannt werden. Sie können aber auch beim Hersteller des Ofens nachfragen, dieser gibt vor, welche Holzarten verbrannt werden dürfen.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Beate Wegener, 02.07.2020 08:25

Mein Vermieter verbrennt im Kamin ganz einfach alte Möbel Stücke die mit Lack über zogen sind desweiteren verbrennt er feuchte s Holz. Der Gestank ist nicht auszuhalten. Nach einem Gespräch meinte er das macht doch nichts. Meine Frage ist wo kann ich das anonym melden Mit freundlichen Grüßen

Antwort Redaktion Ofenseite:

Hallo Frau Kuersten, der Schornsteinfeger ist hier der richtige Ansprechpartner.

Dorothea Kuersten, 31.12.2018 17:25

Hallo, würde geschnittenes Apfelbaumholz zum Anfeuern erhalten. Wie ist das mit Rückständen von Spritzmitteln? Kann man es nach 2 Jahren Lagerung bedenkenlos anfeuern, oder enthaltet das Holz noch Gifte, welche beim Verbrennen wieder frei werden? l.g und Danke im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen. Elke Oertel

Elke, 15.11.2018 09:35

von einem Installateur habe ich zu meiner Verwunderung mal gehört, dass Kirschholz schlecht für den Kaminofen wäre??

Bernhard Huber, 01.10.2018 10:07

in meiner Nachbarschaft gibt es eine Schreinerei mit einem Werkstattofen. Ich kann mir vorstellen, dass da auch Spanplatten und Modellsperrholz verheizt wird. Kann der Schornsteinfeger darauf einwirken?

Antwort von ofenseite.com:

Sehr geehrter Herr Lauptiz,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu Holz ist nicht gleich Holz.

Welches Holz in welcher Menge in einem Ofen verbrannt werden darf, hängt von dessen Beschaffenheit und den Angaben des Herstellers ab.

Der Schornsteinfeger arbeitet nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BImSchV).

https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/BJNR003800010.html

In dieser Verordnung unter § 3 wird auf die Brennstoffe eingegangen, welche in Feuerungsanlagen nach § 1 eingesetzt werden dürfen.

Reinhard Laupitz, 22.02.2018 10:31
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