
Noch nie sind die Energiepreise so drastisch gestiegen wie im Jahr 2022. Doch gerade beim Heizen gibt es viel Einsparpotential. Ihre Heizkosten und den Energieverbrauch können Sie schon mit kleinen Veränderungen deutlich senken. Wir verraten Ihnen die besten Tricks, mit denen Sie Ihre Heizung einfach optimieren.
Inhalt:
- Thermostat richtig einstellen
- Heizung reinigen und entlüften
- Freistehend ist besser
- Heizung runterdrehen
- Die richtigen Einstellungen wählen
- Warmwasser sparen und Kosten minimieren
- Fenster und Türen abdichten
- Richtig lüften hilft beim Sparen
- Auf gute Dämmung kommt es an
- Die regelmäßige Wartung ist wichtig
- Heizungsoptimierung als Tipp
- Erneuerbare Energien als Heizungsunterstützung
- Wann macht ein Heizungswechsel Sinn?
Was können Sie tun, um Heizkosten zu sparen?
Egal ob Sie im Eigenheim oder zur Miete wohnen: es gibt viele Möglichkeiten, den Heizverbrauch dauerhaft zu senken und Heizkosten zu sparen. Oft reichen dafür kleine Änderungen im Verhalten oder Heizungsanpassungen, die meist kostenlos sind.
Und selbst ein paar Investitionen in Thermostate oder Ihre Anlage rechnen sich, wenn das Einsparpotential dafür größer wird. Ist Ihre Heizung zu alt, sind individuelle Einstellungen oft nicht möglich. Für mehr Effizienz sollten Sie in einem solchen Fall über eine Neuanschaffung nachdenken.
Sie erfahren in diesem Artikel:
- Welche einfachen Maßnahmen dabei helfen können, Heizkosten einzusparen.
- Was Sie selbst anpassen können und wann Sie einen Fachbetrieb benötigen.
- Wie sich die Leistung Ihrer Heizung verbessern lässt.
- Was es für stattliche Fördermöglichkeiten gibt.
- Weitere Tipps und Tricks rund um effiziente Heizungsanlagen.
Thermostat richtig einstellen:
Jedes Grad zählt
Über das Thermostat an der Heizung haben sich die meisten Menschen bisher kaum Gedanken gemacht - dabei funktioniert es nach einem einfachen Prinzip. Jedes Thermostatventil besitzt eine Skalierung von 1 bis 5. Mit jeder Zahl steigern Sie die Heizleistung um ungefähr vier Grad. Stufe 1 erreicht Temperaturen von 12 Grad Celsius und Stufe 5 Temperaturen von 28 Grad. Stellen Sie die gewünschte Raumtemperatur zimmergerecht ein und denken Sie daran: Schon das Absenken der Wärme um ein Grad Celsius hilft, jährliche Energiekosten deutlich einzusparen.
Einsparpotential mit wenig Aufwand gibt es auch bei den Heizkörpern. Denn Staub, der sich im Laufe des Jahres im Heizkörper ansammelt, minimiert die Heizleistung um bis zu 30 Prozent. Daher lohnt es sich, den Heizkörper abzusaugen und mit einem angefeuchteten Tuch abzuwischen. Zum Entlüften des Heizkörpers nutzen Sie am besten einen Entlüftungsschlüssel. Eine genaue Anleitung zum Heizung entlüften finden Sie in unserem Blog.
Heizung reinigen und entlüften



Freistehend ist besser:
Warum Sie Heizkörper nicht zustellen sollten
Heizkosten senken Sie auch mit ganz einfachen Maßnahmen. Gehen Sie durch Ihre Räume und überprüfen Sie, ob alle Heizungskörper ihre Wärme ungehindert abstrahlen können. Lassen Sie zwischen Möbelstücken wie dem Sofa und dem Heizkörper mindestens 30 cm Abstand. Auch dicke Vorhänge helfen beim Energiesparen. Allerdings sollten diese oberhalb der Wärmequellen abschließen.
Senken Sie in der Nacht und wenn Sie nicht Zuhause sind die Raumtemperatur mithilfe des Thermostats oder der Heizungseinstellungen ab. Absenken bedeutet aber nicht gleich abstellen! Wenn die Räume zu stark auskühlen, droht Schimmel. Außerdem braucht es viel Energie, um sie wieder aufzuwärmen. Experten empfehlen für solche Zeiträume Temperaturen zwischen 16 und 17 Grad Celsius.
Heizung runterdrehen: Abwesenheitsregelung, Nachtabsenkung & Co.
Warmwasser sparen und Kosten minimieren
Ungefähr 14 Prozent der Heizungskosten werden benötigt, um Warmwasser zu erzeugen. Je weniger Sie davon verbrauchen, desto weniger muss erwärmt werden. Drehen Sie das warme Wasser also möglichst kurz auf oder verwenden Sie Sparduschköpfe. Reduzieren Sie aber nicht die Wassertemperatur am Heizkessel! Bei Wassertemperaturen unter 60 Grad kann es zu einer gefährlichen Vermehrung von Legionellen kommen.
Wärmeverluste vermeiden: Fenster & Türen abdichten
Gelangt kalte Luft ungehindert in den Wohnraum, muss für ein angenehmes Raumklima wesentlich mehr Wärme erzeugt werden. Wenn Sie nicht genau wissen wie dicht Ihre Fenster sind, machen Sie den Papiertest: klemmen Sie ein Blatt ins Fenster und ziehen Sie daran. Bleibt es stecken, ist alles in Ordnung. Lässt es sich herausziehen, tauschen Sie die Fensterdichtung aus oder justieren die Fensterflügel nach. Dichten Sie auch Wohnungs- und Haustüren gut ab.
Frische Luft: Richtig lüften, hilft beim Sparen
Dauerhaft gekippte Fenster sind lüftungstechnisch nahezu wirkungslos und verursachen höhere Heizkosten. Um richtig zu Lüften, öffnen Sie mehrmals am Tag die Fenster ganz. Dieses Stoßlüften sorgt für einen zügigen Luftaustausch, ohne die massiven Bauteile Ihres Hauses auszukühlen. Die Dauer des Stoßlüftens hängt von der Witterung ab.



Wie lassen sich in Mietwohnungen Heizkosten sparen?
Thermostat regeln, Heizkörper entlüften und nichts davorstellen, Fenster abdichten, Warmwasser sparen: Alle bisher genannten Maßnahmen bieten bereits enormes Einsparpotential und lassen sich auch in Mietwohnungen umsetzen.
Zusätzliche Maßnahmen für Hausbesitzer

Die richtigen Einstellungen wählen
Über die zentrale Steuerung Ihrer Heizung können Sie für jeden Tag Heizperioden und Absenkungszeiten festlegen. Manche Heizungsbesitzer haben sich mit diesen Regelungsmöglichkeiten an der Heizung noch nie befasst - deshalb steht sie meist auf Werkseinstellung. Das passgenaue Einstellen Ihrer Heizungsanlage senkt den Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent!
Schlecht gedämmte Wohnräume verbrauchen Unmengen an Heizenergie. Dabei lässt sich auch im Altbau nachbessern, ohne gleich die ganze Fassade neu zu dämmen. Achten Sie vor allem auf Rollladenkästen und Heizkörpernischen, wie sie in älteren Gebäuden zu finden sind. Mit nur wenig Aufwand dichten Sie solche Bereiche mit modernen Dämmstoffen aus dem Baumarkt ab. Schauen Sie auch, ob Ihre Heizungsrohre gut isoliert sind. Ungedämmte Heizungsrohre sorgen für große Wärmeverluste auf dem Weg zu den Heizkörpern. Eine Schaumstoffdämmung für Rohre schafft hier Abhilfe.
Nachbessern der Dämmung hilft sparen
Regelmäßige Wartung ist wichtig
Auch durch Heizungswartung mindern Sie Heizkosten. Fachbetriebe stellen Ihre Anlage optimal ein und beheben Verschleißspuren. Dadurch läuft die Heizung so effizient wie möglich, lebt länger und hält die Abgas-Grenzwerte ein. Sollte noch Garantie auf Ihre Heizungsanlage bestehen, so ist diese an den Nachweis regelmäßiger Wartungen geknüpft.
Kann man auch mit einem Kaminofen sparen?
Mit einem Kaminofen lassen sich bis zu 50 % Ihrer Heizkosten sparen. Besonders effizient arbeiten wasserführende Kaminöfen. Diese spenden nicht nur Wärme, sondern speisen über eine Wassertasche oder einen Pufferspeicher warmes Wasser in den Heizkreislauf ein. Damit sind sie eine perfekte Heizungsunterstützung und minimieren permanent Ihre Energiekosten.
Wasserführende Kaminöfen zur Heizungsunterstützung
Heizungs-Optimierung als Tipp
Eine in die Jahre gekommene Heizungsanlage muss nicht immer gleich getauscht werden. Maßnahmen zur Heizungsoptimierung durch den Fachhandwerker steigern die Leistungsfähigkeit und senken den Verbrauch. Zu den Optimierungsmaßnahmen zählen unter anderem der hydraulische Abgleich, der Austausch von Heizungspumpen, die Anpassung der Pumpenleistung und der Vorlauftemperatur, die Dämmung von Rohrleitungen und die korrekte Einstellung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Die Maßnahmen werden vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.
Erneuerbare Energien als Unterstützung
Haben Sie schon einmal über Solarthermie nachgedacht? Neben der Warmwasserbereitung können Sie mit einer ausreichend großen Kollektorfläche auch Ihre Heizung unterstützen. Für die Warmwasserbereitung planen Sie pro Person etwa 1 bis 1,5 Quadratmeter Kollektorfläche und ein Puffervolumen von etwa 80 Liter ein. Wird die Anlage zusätzlich zum Heizen genutzt, erhöht sich die Kollektorfläche auf etwa 3 bis 4 m2. Der Pufferspeicher muss dann in der Größe angepasst werden. Fördermittel gibt es für Anlagen, die kombiniert zur Warmwasser- und zur Heizungsunterstützung dienen.
Wann hat ein Heizungswechsel Sinn?
Häufen sich die Reparaturen oder Störungen an Ihrer Heizung, ist es an der Zeit, über einen Austausch nachzudenken. Heizkessel, die älter als 15 Jahre sind, sollten nach Möglichkeit durch eine neue Anlage ersetzt werden. Alte Technik wird mit den Jahren immer störanfälliger und ineffizienter - gerade im Vergleich mit modernen Kesseln und den vielen Heizungsalternativen. Investitionen in Heizungssysteme mit erneuerbaren Energien werden staatlich gefördert und drosseln die Heizkosten drastisch.