Kann man wassergeführte Geräte auch ohne Wasser betreiben?
Nein, das ist leider nicht möglich. Die sehr viel höheren Temperaturen in der Wassertasche des Gerätes beim Betrieb ohne Wasseranschluss können in der Schweißkonstruktion zu Verformungen und Rissen führen.
Was ist der Unterschied zwischen Trinkwasser-, Puffer- und Hygienespeicher?
Ein Trinkwasserspeicher ist ein Behälter, der durch den Anschluss an das Trinkwassersystem Brauchwasser in großen Mengen mittels eines Wärmetauschers (Spirale im Innern des Behälters) erwärmt.
Ein Pufferspeicher ist ein Behälter, der durch den direkten Anschluss an das Heizungssystem mit Heizungswasser gefüllt ist. Verschiedene Ausführungsvarianten machen es möglich z. B. über einen Wärmetauscher eine Solaranlage anzuschließen oder über einen internen Boiler Brauchwasser zu erwärmen.
Ein Hygienespeicher ist ein spezieller Pufferspeicher in dem das Brauchwasser nicht über einen Boiler, sondern durch einen Edelstahlwärmetauscher, wie z. B. in einem Durchlauferhitzer erwärmt wird. Der Vorteil dieser Art von Pufferspeicher ist, dass nur kleine Mengen Trinkwasser im Pufferspeicher stehen bleiben. Die Legionellenbildung, auch nach längerer Abwesenheit, ist nahezu ausgeschlossen.
Wie dimensioniere ich meinen Pufferspeicher richtig?
Für die Bestimmung des Pufferspeichervolumens gibt es eine Faustregel: mindestens 50 Liter je kW Wasserleistung oder je m² Solarfläche. Kurzes Beispiel: Ihr wasserführender Ofen hat eine Gesamtleistung von 15 kW, dabei entfallen 4 kW auf die Luft und 11 kW auf das Wasser, also rechnen wir 11 x 50 = 550, diese Summe runden wir auf 600 Liter Puffervolumen auf.
Warum benötigt mein Pufferspeicher einen Wärmetauscher?
Einen Wärmetauscher im Pufferspeicher benötigen Sie für den Anschluss einer Heizquelle, die kein Heizungswasser als Transportmedium verwendet, z.B. eine Solaranlage. Diese ist mit einer speziellen Solarflüssigkeit gefüllt. Wichtig! Die Leistung der Heizquelle und die Fläche des Wärmetauschers müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine effektive Wärmeübertragung zu garantieren.
Wie sollte ich meine Solaranlage dimensionieren?
Als grobe Faustregel gilt: Soll die Anlage nur für die Warmwasserbereitung verwendet werden, dann rechnen Sie pro Person 1 m² Kollektorfläche. Bei zusätzlicher Heizungsunterstützung kommen nochmal pro 10 m² Wohnfläche 0,8 m² Kollektorfläche hinzu.
Ich habe einen Pufferspeicher im Heizungssystem installiert und möchte diesen über eine Solaranalage beheizen. Wie sollte ich die Solaranlage dimensionieren?
Für Vakuumröhrenkollektoren gilt ein Mindest-Pufferspeichervolumen von 50 Liter je m² Kollektorfläche und für Flachkollektoren 40 Liter je m². Diese Größen zieht auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa)
Wieviel kW Ofen-Leistung brauche ich für wie viele Quadratmeter zu beheizender Fläche?
Bei einem neuen oder sehr gut isolierten Gebäude kann man von einer Heizleistung von 0,05 - 0,08 kW/m² ausgehen. Bei älteren Gebäuden oder schlechter Isolierung kann der Wert gerne mal doppelt so hoch sein. Basis ist dabei immer eine normale Wohnraumhöhe von 2,5 - 3,0 m. Für wasserführende Geräte kann diese Rechenlogik ebenfalls angewandt werden, nur muss in diesem Fall darauf geachtet werden, die vom Gerät erbrachte Luft- und Wasserleistung entsprechend zuzuordnen: Luftleistung = Aufstellraum, Wasserleistung = vom Heizungssystem beheizte Räume.
Wozu brauche ich eine Rücklaufanhebung?
Um eine Taupunktkorrosion und die Bildung von Kondensat im Kessel zu verhindern, muss die Kesseltemperatur von Holzheizgeräten konstant über 60° C gehalten werden. Das wird mit einem thermischen 3-Wegeventil und einer integrierten Pumpe, auch Rücklaufanhebungsgruppe genannt, erreicht. Über einen Bypass zwischen Vor- und Rücklauf wird dabei in der Anheizphase bei niedriger Temperatur der Kessel kurzgeschlossen, um ein schnellstmögliches Erreichen der gewünschten Betriebstemperatur zu gewährleisten.
Wozu brauche ich eine thermische Ablaufsicherung?
Bei einem Feuerungsgerät mit nicht schnellregelbarer Befeuerung (wasserführender Ofen oder Kamineinsatz) wird durch den Einbau einer thermischen Ablaufsicherung kaltes Wasser durch einen Sicherheitswärmetauscher geleitet und Wärme zu einem Abfluss abtransportiert. So wird eine Überhitzung des Kessels bei Stromausfall (Umwälzpumpe) oder durch mangelhaften Wärmetransport verhindert. Der Kessel wird indirekt auf 90 °C abgekühlt und ein das Gerät schädigender Überdruck bleibt aus.
Wofür benötige ich eine Temperaturdifferenzregelung?
Eine Temperaturdifferenzregelung vergleicht zwei Temperaturen miteinander (Wärmeerzeuger / Wärmespeicher) und entscheidet aufgrund seiner Programmierung, ob die angeschlossene Pumpe arbeiten soll oder nicht. Gleichzeitig kann noch eine Starttemperatur und Zieltemperatur eingegeben werden. Differenzregelungen finden im Bereich der Beladung von Wärmespeicher ihren Platz, also z.B. bei Rücklaufanhebungen von Kaminöfen oder Pumpstationen für Solaranlagen.