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Glanzruß: Wie man ihn erkennt und entfernt

Veröffentlicht am 25.10.2019 11:09 | 6 Kommentare
Glanzruß im Ofenrohr
Wer einen Kamin besitzt und ihn mit Holz beheizt, muss damit rechnen, dass sich aufgrund von Bedienfehlern oder einem falsch dimensionierten Schornstein Glanzruß bildet. Die harte, teerähnliche Substanz lagert sich ab und kann im schlimmsten Fall einen Schornsteinbrand auslösen. Hier erfahren Sie, wie sich die unschöne Teerschicht bildet, wo sie auftritt und wie Sie sie entfernen oder ihr vorbeugen können.

Inhalt:
Glanzruß lagert sich bei fehlerhaftem Heizen mit Holz im Ofen, im Ofenrohr und an den Schornsteinwänden ab. Seine Oberfläche ist schwarz, hart und glänzend. Durch Wischen oder das normale Kehren des Schornsteins lässt sich dieser Ruß, anders als Schmier- oder Flockenruß, nicht entfernen. Optisch erinnert er stark an Schlacke, Pechstein oder Obsidian. Wenn der Kamin beheizt wird, vergrößert der Ruß sein Volumen und kann den Abgasweg vollständig verstopfen. Die Rußschicht muss unbedingt beseitigt werden, um Gefahren für das Gebäude und seine Bewohner abzuwenden. 

Wo bildet sich Glanzruß? 

Die glänzende, harte Rußschicht kann in allen Teilen einer mit Holz befeuerten Heizanlage entstehen. Sie setzt sich an den Innenwänden des Kaminofens, im Ofenrohr, im Schornstein oder in der gesamten Heizanlage fest.
Markierung der häufigsten Bildungsorte von Glanzruß
Wann entsteht Glanzruß?
Die Ursache dafür, dass sich eine solche Rußschicht bildet, ist immer eine unvollständige Verbrennung. Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben:
Wenn Sie Ihren Ofen mit frisch geschlagenem, noch feuchtem Holz beheizen, entzieht die Feuchtigkeit dem Feuer Energie. Hierdurch bilden sich relativ kühle Rauchgase, die an den Innenwänden des Kamins, des Ofenrohrs oder des Schornsteins kondensieren. Wenn die Abgastemperaturen in der Heizanlage durch erneutes Anheizen oder das Nachlegen von Brennstoff steigen, brennen sich die Rußablagerungen ein und erhalten hierdurch ihre lackartige Beschaffenheit.
Damit eine vollständige Verbrennung erfolgen kann, muss sich in der Brennkammer des Kamins immer ausreichend Sauerstoff befinden. Bei geschlossener Sauerstoffklappe oder zu viel Brennstoff erhält das Kaminfeuer nicht genügend Sauerstoff. Kaminofenbesitzer machen häufig den folgenden Fehler beim Anheizen: Nach der Anheizphase befüllen sie den Feuerraum mit viel zu großen Scheiten, gleichzeitig drosseln sie den Sauerstoff, um den Abbrand zu verzögern. Das Resultat besteht in kleinen Flammen, jedoch in großen Mengen Rauchgas. Dessen Partikel lagern sich im Ofen und in der Abgasanlage ab.
Eine gute Wärmeisolation des Schornsteins ist vor allem bei langen Rauchabzügen wichtig. Wenn sie fehlt und draußen kühle Temperaturen herrschen kühlen sich die Rauchgase auf dem Weg nach außen ab und bilden deshalb Kondensate. Schließlich entsteht eine Glanzrußschicht. Deshalb empfiehlt sich bei außenliegenden Schornsteinen ein doppelwandiges System.
Ein vergleichbarer Effekt entsteht durch einen Schornsteinquerschnitt, der nicht in einem optimalen Verhältnis zur Größe und Kapazität des Ofens steht. Ein zu kleiner Querschnitt bewirkt die Abbremsung der Rauchgase. Wenn der Querschnitt zu groß ist, dauert die Erwärmung der Schornsteinwände lange. In beiden Szenarien wird die Entstehung von Kondensat und Ruß gefördert.
Ist Glanzruß gefährlich? Im schlimmsten Fall kann sich die Glanzrußschicht entzünden und führt dann zu einem Schornsteinbrand. Dabei entwickeln sich sehr hohe Temperaturen, die bis zu 1.500 Grad Celsius erreichen können. Die im Feuerraum befindlichen Flammen wandern über das Ofenrohr in den Schornstein, der für solche Temperaturen nicht ausgelegt ist. Folglich ist auch die umliegende Bebauung enormer Hitze ausgesetzt und kann sich entzünden. Durch die starke thermische Belastung besteht in jedem Fall die Gefahr, dass der Brand die gesamte Bausubstanz erfasst. 

Wichtig: Wasser oder Schaumlöscher dürfen bei einem Schornsteinbrand auf keinen Fall verwendet werden. Durch die hohen Temperaturen würde die Flüssigkeit in Sekundenbruchteilen verdampfen. Hierdurch kann eine Schornsteinexplosion ausgelöst werden. Die Feuerwehr entscheidet, ob ein kontrollierter Abbrand der Rußschicht - das Ausbrennen des Schornsteinbrandes - oder ein Löschen des Brandes mit Löschpulver sinnvoll ist. 
Schornsteinbrand
Eine Glanzrußschicht im Schornstein kann durch Ausbrennen, Ausschlagen oder Chemikalien entfernt werden. Allerdings sollte man diese Maßnahmen lieber einem Fachmann überlassen. Zum Ausschlagen der Rußschicht sind spezielle Geräte - ein Kettenausschlaggerät oder eine Biegewelle - nötig. Diese Arbeiten müssen durch den Schornsteinfeger vorgenommen werden. Das Ausbrennen der Glanzrußschicht ist ebenso wie das Ausbrennen bei einem Schornsteinbrand ein kontrollierter Abbrand. Viele Kaminofenbesitzer versuchen, das Ausbrennen aus Kostengründen selber vorzunehmen - vielerorts ist privates Ausbrennen jedoch behördlich untersagt und seine Durchführung durch einen Schornsteinfegermeister vorgeschrieben.

Falls sich die Rußschicht nur im Kamin und im Ofenrohr befindet, können Sie versuchen, sie mit Chemikalien zu beseitigen. Hierfür kommen spezielle Reinigungsbriketts zum Einsatz. Sie werden ohne weitere Brennstoffe in die Brennkammer des Kamins gelegt, angezündet und verbrennen danach bei vollständig geöffneter Sauerstoffklappe und voller Ofenleistung. Ihre Abbrandzeit beträgt 60 bis 90 Minuten. Die Asche des Briketts verbleibt danach im Feuerraum, da sie beim nächsten Heizen noch Wirkstoffe an die Umgebung abgibt. 
Schornsteinfeger
Der Entstehung von Glanzruß in Kamin und Schornstein beugen Sie durch die folgenden Maßnahmen wirksam vor: 

  • Zum Beheizen eines Kamins darf nur ausreichend gelagertes trockenes Holz verwendet werden. Zwar schreibt die BImSchV eine maximale Restfeuchte von 25 % vor, doch je trockener das Holz, desto besser für die Effizienz und die gesamte Anlage. Zur Bestimmung der Restfeuchte haben Sie verschiedene Möglichkeiten: Ein elektrisches Messgerät, den Schaumtest oder die Sichtprüfung.
  • Das Kaminfeuer muss immer genügend Sauerstoff erhalten. Wichtig sind hier eine korrekte Sauerstoffzufuhr anhand der Bedienungsanleitung des Ofens, der Verzicht auf übermäßige Befüllung sowie die Verwendung nicht zu großer Scheite. 
  • Eine regelmäßige Wartung von Schornstein und Kamin, hilft dabei, Glanzrußablagerungen zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen. Wie oft die Wartung erfolgen soll, besprechen Sie am besten mit Ihrem Schornsteinfeger. 
  • Neue Kamine und ein neuer Schornstein müssen vor der ersten Inbetriebnahme durch den zuständigen Schornsteinfegermeister abgenommen werden. Er bestätigt hiermit, dass die Feuerstätte alle gesetzlichen und technischen Anforderungen erfüllt, um sie ohne Gefahr zu nutzen.
Besser: Glanzruß vorbeugen

Kommentare

Hallo Fachleute....... Das zum Kamin führende Edelstahl - Abgasrohr meines Pellet Heizkessels ( ca. 120 cm lang) hat sich überraschend, nach 6 - jährigem Betrieb plötzlich deutlich verfärbt ( Anlaß - Farben, die einen Hinweis auf hohe Temperaturen geben.) Das Rohr ist im Normalbetrieb so heiß, dass man es noch berühren kann ohne sich zu verbrennen. Muss ich mir Sorgen machen. Viele Grüße. Armin Hintz

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Herr Hintz,

mit der Zeit verblasst der Schutzlack auf Ofenrohren. Höchstwahrscheinlich müssen Sie sich also keine Sorgen machen. Sind Sie unsicher, kontaktieren Sie bitte Ihren zuständigen Schornsteinfeger.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Armin Hintz, 19.02.2023 17:52

Unser Kaminrohr (Edelstahl,2020 gesetzt,Außen)ist im oberen Bereich stark verrußt.Manchmal riecht der Rauch unangenehm. Lt.Schornsteinfeger ist das normal, habe ich aber sonst noch nicht so beobachtet. Woran kann es liegen,was können wir verbessern?

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Guten Tag Sabine,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Das kann viele Ursachen haben, die wir aus der Ferne nicht beurteilen möchten. Eventuell sind Ihre Abgastremperaturen zu niedrig, so dass sich Kondensat bildet, oder Ihr Brennholz ist noch zu feucht. Wenn Ihr Schornsteinfeger dies aber nicht bemängelt, sollten Sie sich keine allzu großen Sorgen machen. Kontrollieren Sie gelegentlich, ob die Verrußung schlimmer wird.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Sabine, 29.03.2022 11:38

Hallo, ich hatte seit der 90er ein Holzofen, vor ca 2 Jahren hat zum ersten Mal der Kaminkehrer 1 den Kamin bemängelt, muss gewechselt werden wegen Norm und 2 letze Zeit verursacht viel Russ, Glanzbelag!? nach sein Beratung habe ich neuen Ofen gekauft, Nach Montage auch von Ihm abgenommen worden , nun bei die letzten 2 besuche hat weiter den Belag bemängelt und mich belehrt wie ich damit umgehen soll, Holzfeuchtigkeit gemessen war bei 22% ok, dieser Saison war ich 3 Monate verreist und den Ofen nicht benutzt, heute kam zum reinigen und bemängelt das ich immer noch falsch benutze und der Belag ist stärker geworden! ( Ich hab nicht Mal benutzt) soll nicht der Kamin Kehrer normal auch gereinigt haben letzte male und wie ensteht mehr Russ und Glanzbelag ohne zu benutzen! Merkwürdig ich fühle mich langsam schikaniert! Letze 26 Jahren war und hab alles richtig gemacht plötzlich jetzt bediene ich den Ofen falsch auch ohne zu benutzen mache ich falsch!!! Woran kann das liegen

Anwort Redaktion Ofenseite:

Guten Tag Charles,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Das lässt sich natürlich aus der Ferne nicht so recht beurteilen. Daher fragen wir als erstes noch einmal nach: Um welchen Kaminofen handelt es sich denn? Wurde vor der Installation eine Querschnittsberechnung gemacht? Hier finden Sie vielleicht noch ein paar Anregungen: Kaminofen richtig heizen.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Charles, 09.03.2022 19:29

Hallo. Ich habe mir vor Kurzem einen Pelletofen ohne Strom der Marke Laminox zugelegt. Es handelt sich um den Fönix 7 kw. Die Pelletrutsche versintert, verschlackt nach ca. 6-7 Sunden so stark, daß die Pellets stecken bleiben und auch durch ruckweises Nachrutschen das Feuer ersticken oder es aus geht. Dabei kann es zu gefährlichen Verpuffungen kommen. Habe einen sehr guten Zug am Schornstein 10 Meter. Stehe mit dem Hersteller, Vertreter in Verbindung, können mir aber nicht helfen. Reinige die Rutsche gründlich vor jeder Zündung. Dabei fallen teils große versinterte, glänzend harte Brocken ab. Pellets brennen die Rutsche hoch, gefährlich? Habe schon einige Sorten Pellets getestet. immer mit dem gleichen Ergebnis. Was kann ich gegen die Schlackebildung an, in der Rutsche tun?

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Guten Tag Herr Aderhold,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Gefährlich ist das auf jeden Fall! Eine ähnliche Frage stellten Sie schon unter einem anderen Beitrag. Da wir Öfen dieses Herstellers aber immer noch nicht im Sortiment führen, können wir Ihnen auch an dieser Stelle nicht weiterhelfen. Bitte halten Sie sich an den Herstellerservice, Ihren Händler oder einen Ofenbauer vor Ort und feuern Sie bis zur Klärung besser nicht mehr. 

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Frank Aderhold, 05.03.2022 22:52

Frage: Bei meinem Pelletofen „ohne Strom“ verrußt immer die rechte Schamottplatte auch bei Volllast, ansonsten brennt er zufriedenstellend. Was kann die Ursache sein.

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Guten Tag Herr Hübenthal,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Diese Frage können wir so leider nicht beantworten. Mindestens müssten Sie uns den Hersteller und das Modell mitteilen.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

Karl Heinz Udo Hübenthal, 25.11.2021 16:15

Guten Tag. Mein Kamin wurde durch Ausschlagen von einem Bezirkskaminkehrermeister gereinigt. Durch diese Maßnahme gelangten Unmengen an ausgeschlagenem Material in das Innere meines Kaminofens. Es war alles dick belegt. Beim Säubern des Inneren und der Scheibe musste ich feststellen, dass die gebogene Scheibe einen Riß bekommen hat. Ich habe einen Zeugen, der vorher und nachher, nach meinem Bitten sich das anzusehen, diese Feststellung machen musste, dass das zweifellos durch die Arbeiten entstanden ist. Haben Sie das schon einmal erlebt und/oder glauben Sie, dass das mit dem Riss so entstehen kann? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus. Gruß F. S.

Antwort Redaktion ofenseite.com:

Hallo Herr Schütter,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ein Riss kann durch physische Kräfte durchaus entstehen. Wenn beim Reinigen ein schwerer Gegenstand gegen die Scheibe gefallen ist, kann diese dadurch gesprungen sein.

Viele Grüße, Ihr ofenseite-Team

friedhelm schütter, 21.05.2021 10:16
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