Der Gaskaminofen
In Ländern wie Großbritannien seit jeher beliebt, hat sich der Gaskamin jetzt auch auf dem deutschen Markt etabliert. Er wird wie ein Gasherd oder eine Gasheizung an das Erdgasnetz angeschlossen. Es gibt auch Geräte, die mit Propan aus Gasflaschen funktionieren. Ein solcher Gaskamin ermöglicht wohlige Wärme sogar an Standorten ohne Anschluss an das Gasnetz.
Pro-Contra-Liste
Vorteile
Alternative zu Holz
Der Brennstoff eines Kamins dieser Art ist Gas, welches entweder aus einer Leitung oder einer Flasche kommt. Sie müssen Sie nicht für Brennholz sorgen und benötigen keinen Lagerplatz für Holz. Das ist vor allem in Stadthäusern und Wohnungen mit begrenztem Platz und ohne Garten ein Vorteil. Außerdem entfällt das Nachlegen von Brennholz während des Betriebs.
Schöne Atmosphäre
Gaskamine sorgen mithilfe moderner Technik für Romantik und Gemütlichkeit im Raum. Dank ausgefeilter Technologie sind Flammenspiel und Farbe der Flamme bei Gaskaminen inzwischen optisch nah am Feuer einesHolzkamins. Durch die lodernden Flammen entsteht eine anheimelnde Atmosphäre, wie sie Kaminfans schätzen. Zum Teil können Sie das Feuer im Gaskamin schon individuell per App regeln.
Reinigungsarm
Der Brennstoff Gas verbrennt im Gegensatz zu Brennholz rückstandsfrei. Da keine Asche oder Brennstoffreste zurückbleiben, fällt die bei einem Holzofen notwendige Reinigung bei einem gasbetriebenen Kamin weg. Das gilt für Erdgas genauso wie für Flüssiggas.
Saubere Verbrennung
Wie sauber brennt ein Gaskamin? Gaskamine stoßen in der Regel weniger Emissionen als Holzkamine aus. Besonders beim Feinstaubausstoß zeigt sich der Gaskamin von seiner sauberen Seite, die entstehende Feinstaubbelastung im Aufstellraum ist gering.
Nachteile
Wenn Sie sich einen Gaskamin zulegen möchten, befassen Sie sich auch mit seinen Nachteilen:
Nachhaltigkeit
Erdgas ist wie Erdöl und Kohle ein fossiler Brennstoff. Nachteil dieser Energieträger ist, dass ihre Verbrennung den Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigen lässt und einen Treibhauseffekt verstärkt. Holz dagegen ist ein nachwachsender Rohstoff. Bei dessen Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid frei, wie zuvor während des Baumwachstums aus der Atmosphäre entnommen wurde.
Wirkungsgrad
Wenn Sie Ihren Kamin weniger der Optik wegen, sondern vor allem zum Heizen nutzen wollen, achten Sie auf dessen Wirkungsgrad. Der gibt an, wie viel der zugeführten Energie in nutzbare Wärme umgewandelt wird. Die gängigen Gaskamine liegen im Wirkungsgrad und in der Leistung deutlich hinter Öfen zurück, die Scheitholz oder Holzpellets verbrennen. Das bedeutet, dass auch die Heizleistung und damit die erzeugte Wärme geringer ist.
Kosten
Was kostet ein Gaskamin? Die Anschaffungskosten für einen Gaskamin sind, je nach Modell, verhältnismäßig hoch. Sie liegen um etwa 30 Prozent höher als bei einem Holzofen mit vergleichbarer Heizleistung. Die Betriebskosten sind vor allem vom Gaspreis abhängig. Im Gegensatz dazu spart man beim herkömmlichen Kaminofen gezielt beim Brennstoff, etwa durch günstigen Einkauf des Brennholzes oder eigene Holzernte.
Abgasleitung
Ein Gaskamin darf nur mit dem passenden Luft-Abgas-System (LAS) betrieben werden. Ein einfacher Schornstein genügt hier nicht. Je nach Standort bedeutet das Aufwand und zusätzliche Kosten. Überlegen Sie vorab, ob die Realisierung im Wohnbereich überhaupt möglich ist.
Atmosphäre
Gaskamin oder Holzlamin? Auch wenn das Flammenbild in modernen Gasgeräten sehr nahe an das eines Holzfeuers herankommt, bleibt ein Nachteil bestehen: das leise Knistern und der Funkenflug brennender Holzscheite fehlt den Glasflammen. Bei manchen Gaskaminen werden diese Effekte zwar künstlich erzeugt, doch ob man das mag, ist letztlich Geschmackssache.
Brennstoff
Was verbraucht ein Gaskamin? Der Erdgaskamin benötigt einen Anschluss an das Gasnetz. Falls in Ihrer Straße eine Gasleitung liegt, Sie aber noch keinen Hausanschluss besitzen, kostet der Anschluss etwa 2500 Euro. Läuft der Kamin mit Propangas, so dürfen Sie in Deutschland maximal 16 kg Flasche Flüssiggas in der Wohnung aufbewahren und anschließen. Diese Menge Gas reicht zum Heizen für etwa 25 Stunden aus. Höchstens zwei Flüssiggasflaschen dürfen einschließlich leerer Flaschen in Wohnungen vorhanden sein.

Einsatzbereich
Jeder hier aufgeführte Vor- und Nachteil kann unterschiedliches Gewicht bei Ihrer Kaufentscheidung haben. Entscheidend sind Ihre konkrete Wohnsituation sowie Ihre persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse. Generell eignen sich Gaskamine gut für den Einsatz in Stadtwohnungen. Auch bei Aufstellorten ohne direkten Schornsteinanschluss kann der Gaskamin eine gute Alternative sein. Informieren Sie sich vorab über passende Luft-Abgassysteme!
Wer nachhaltig heizen möchte, problemlos an Brennholz kommt oder das Flair eines Holzfeuers unvergleichbar findet, sollte sich für einen Kaminofen entscheiden. Auch wenn es primär darum geht, mit dem Kamin effektiv den Wohnraum zu heizen, sticht der Holzofen den Gaskamin noch immer klar aus.