Funktionsweise
Festbrennstoffkessel sind grundsätzlich Heizkessel, in denen Scheitholz, Briketts und Kohle mit einem hohen Wirkungsgrad verbrannt werden. Sie unterscheiden sich aber auch noch von Gas-, Öl-, oder Pelletheizungsanlagen dadurch, dass sie ausschließlich manuell befüllt werden. In diesem Sinne müssen Sie das Scheitholz oder die Briketts immer selbst nachlegen. Dies bringt ebenfalls besondere Anforderungen bezüglich der Branddauer und dem Bedarf an Zugluft mit sich. Somit braucht im Durchschnitt ein Festbrennstoffkessel für die gesamte Verbrennung bei Beibehaltung der Nennwärmeleistung mindestens 3 Stunden. Anschließend muss noch genügend Restglut vorhanden sein, um die nachgelegte Menge an Brennmaterial wieder auf die Nennwärmeleistung zu bringen. Hierbei variiert die jeweilig benötige Menge an Zugluft mit der spezifischen Kesselkonstruktion. Grundsätzlich lässt sich zwischen zwei Modellen von Festbrennstoffkesseln unterscheiden: Naturzugkessel und Kessel mit Steuerung und Gebläse.
Naturzugkessel
Naturzugkessel können sowohl als selbstständiges Heizungssystem fungieren oder mit einem bereits vorhandenen System kombiniert werden. Gleiches gilt auch für die Festbrennstoffkessel mit Steuerung und Gebläse.
Beim Festbrennstoffkessel als Naturzugkessel erfolgt der Brennvorgang ohne zusätzliche Einwirkung von Fremdenergie (Bsp. Gebläse) per Naturzugprinzip. Geregelt wird hierbei das richtige Maß der Zugluft durch einen sogenannten Feuerzugregler, der für das Schließen und Öffnen der Klappenöffnung der Kesseltür verantwortlich ist.
Im Gegensatz zu Modellen mit Steuerung und Gebläse haben Sie mit der Naturzugkessel-Variante weniger Aufwand bei der Bedienung sowie der Wartung, und diese Kessel sind für die Mehrfachbelegung auch besser geeignet als solche mit Gebläse.

Mit Steuerung und Gebläse
Die Festbrennstoffkessel mit Steuerung und Gebläse werden wie die Bezeichnung schon verrät mit einem Gebläse unterstützt, welches zu einem besseren Wirkungsgrad und einer längeren Brenndauer führt.
Hierbei wird der ganze Verbrennungsakt durch eine elektronische Steuerung kontrolliert. Somit kann je nach Modell die Steuerung die Leistung des Gebläses an die Leistungsfähigkeit des Kessels und an die entstehenden Abgastemperaturen automatisch anpassen, was den Wirkungsgrad nochmals verstärkt.
Im Gegensatz zu Naturkesseln lässt sich bei Festbrennstoffkesseln auf Grund der Steuerung der Verbrauch von Strom nicht vermeiden.

Der Abbrand & Komponenten
An beiden Varianten ist es augenscheinlich, wie der Verbrennungsvorgang funktioniert: Schlicht und einfach durch die Zuführung von Luft. Diese wird von unten durch die Kesselklappe in den Füllraum geführt. Hierbei erfolgt der Antrieb der Luft entweder mittels des Naturzugprinzips (Hereinziehen des Schornsteindrucks in die Brennkammer) oder durch ein automatisches Gebläse. Der Füllraum oder die Brennkammer funktioniert hierbei sowohl als Brennkammer als auch als Wärmetauscher, von dem die Energie dann in den Heizkreislauf eingespeist wird. Der Abbrand erfolgt schließlich nach oben. Genauer gesagt, wird beim Festbrennstoffkessel mit oberem Abbrand – auch Durchbrandkessel genannt – die gesamte Füllmenge zum Glühen gebracht. Dadurch ist die Kesselleistung an den Füllstand gekoppelt und die Leistung schwankt je nach Füllmenge. Ebenso gibt es Modelle mit unterem Abbrand oder in der Kombination aus beiden.
Der richtige Festbrennstoffkessel
Wichtig ist, dass Sie den Kessel nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und anhand der örtlichen Gegebenheiten bei Ihnen auswählen. So ist beispielsweise ein Naturzugkessel sinnvoller, falls Sie Ihre bereits vorhandene Anlage ergänzen wollen, da sie meistens preisgünstiger und auch leichter zu warten und zu pflegen sind als technisch ausgefeiltere Varianten. Letztere sind dann vor allem für den Betrieb als alleinige Heizquelle von Vorteil.