Allgemeines zur Förderung einer Holzheizung
Generell werden alle Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien vom Staat gefördert. Dank der effizienten Technik moderner Holzheizungen und des nachwachsenden, CO2 neutralen Brennstoffs Holz gehören Heizungen für Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel oder Holzbriketts mit zu den umweltfreundlichsten Anlagen. Daher wird der Einbau solcher Anlagen
im Neubau oder bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes finanziell vom Staat bezuschusst. Grundsätzlich gilt dabei immer: Sie müssen die Förderung noch vor der Maßnahmendurchführung bei der zuständigen Stelle beantragen.
Staatliche Förderprogramme von BAFA und KfW-Bank
Bei energetischen Einzelmaßnahmen im Bestand vergibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des BEG EM Programmes Zuschüsse in Höhe von 10 bis 35 %. Als Bestand zählen dabei Gebäude, die älter als 5 Jahre sind. Zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen können Sie bei einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus oder einem Neubau nach Effizienzhausstandard über die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) beantragen.

Förderung von Holzvergasern über das BAFA
Die Anschaffung einer Holzheizung kann mit bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. Grundsätzlich erhalten Sie seit dem 27. Juli 2022 10 % Zuschuss für die Investition in eine Biomasseanlage zur der auch Holzvergaser zählen. Entscheiden Sie sich für innovative Heiztechnik, die besonders emissionsarm arbeitet, sind 25 % der Kosten für
die Investition förderfähig. Zu den geförderten Maßnahmen und Leistungen zählen nicht nur die Anschaffung und Inbetriebnahme der neuen Holzheizung, sondern auch sogenannte Umfeldmaßnahmen und Planungsleistungen. Eine genaue Auflistung finden Sie auf den BAFA Seiten und im "Infoblatt der förderfähigen Maßnahmen und Leistungen".
Gut zu wissen
Für eine staatliche Förderung von Holzvergasern, müssen diese in die “Liste der förderfähigen handbeschickten Biomasseanlagen” aufgenommen sein. Besonders emissionsarme Scheitholzvergaser, die mit 25 % bezuschusst werden, finden Sie in der “Liste der förderfähigen innovativen Biomasseanlagen”.
Heizungs-Tausch-Bonus
Tauschen Sie eine fossile Brennstoffheizung oder Nachtspeicheröfen gegen eine umweltfreundliche Scheitholzheizung erhalten Sie zusätzliche 10 %
Heizungs-Tausch-Bonus. Damit sind im günstigsten Fall bis zu 35 % Förderung für Ihre neue Heizung möglich.
KfW-Förderung von Scheitholzvergasern
Im Rahmen der BEG gewährt die KfW zinsgünstige Kredite für Holzheizungen, die im Rahmen einer Komplettsanierung zur Erreichung des Effizienzhaus-Standards beitragen. Diese können Sie über das Programm 261 beantragen. Zuschüsse für die Heizungsmodernisierung, die nicht zum Erreichen eines Effizienzhaus-Standards führen, erhalten Sie über das BAFA.
Werden Scheitholzvergaser in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt, sind auch Finanzierungen über das Kreditprogramm 270 “Erneuerbare Energien – Standard” möglich.
Wer kann BEG-Fördermittel beantragen?
Fördermittel aus dem Bundesprogram für effiziente Gebäude sind vor allem für energetische Sanierungen und energieeffiziente Neubauten gedacht. Daher kann nahezu Jeder Förderungen beantragen. Antragsberechtigt sind dabei nicht nur die Eigentümer eines Grundstücks oder Gebäudes, sondern auch Pächter oder Mieter sowie Contractoren, die Leistungen im Auftrag eines Dritten erbringen.
- Privatpersonen & Freiberufliche
- Wohnungseigentümergemeinschaften
- Kommunen
- Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts
- gemeinnützige Organisationen
- Unternehmen
- sonstige juristische Personen des Privatrechts

Welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Um für einen Holzvergaser Förderung über die BEG zu erhalten, werden einige technische Eckdaten vorausgesetzt. Grundsätzlich gilt, dass Sie die Hälfte der erzeugten Wärme zur Warmwasserbereitung und / oder Beheizung der Räume nutzen oder in ein Wärmenetz einspeisen müssen. Mit mindestens 5 kW Nennwärmeleistung sollte der jahreszeitbedingte Raumheizungsnutzungsgrad bei einem Minimum von 78 Prozent liegen.
Alternativ können Sie bis Ende 2022 auch einen hohen Wirkungsgrad von 90 % nachweisen. Zudem ist für Holzvergaser ein Pufferspeicher mit einem Volumen von mindestens 55 Litern pro kW Nennwärmeleistung vorgeschrieben. Darüber hinaus müssen alle Anlagen mit einer Leistungs- und Feuerungsregelung ausgestattet und in der Liste der förderfähigen Anlagen aufgeführt sein.

Bei Holzheizungen sind Emissionswerte entscheidend
Die bei der Verbrennung entstehenden Emissionen und die Einhaltung bestimmter Grenzwerte sind ebenfalls ein wichtiges Förderkriterium. Für Scheitholzvergaser liegen die Obergrenzen für Kohlenmonoxid bei 200 Milligramm pro Kubikmeter und für Feinstaub bei 15 Milligramm pro Kubikmeter. Besonders emissionsarme Anlagen erreichen maximal 2,5 Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter und werden als innovative Heizungsanlagen extra gefördert.
Förderkriterien in der Übersicht
- Vergaser muss für den Einsatz naturbelassener Biomasse bestimmt sein
- Grenzwerte Kohlenmonoxid: 200 mg / m3 bei Nennwärmeleistung und 250 mg / m3 bei Teillastbetrieb
- Grenzwerte staubförmige Emissionen: 15 mg / m3 für Scheitholz-Anlagen
- Kesselwirkungsgrad von mindestens 90 %
- Pufferspeicher von mindestens 55 Liter / kW
- hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage

Wie wird ein Förderantrag gestellt?
Sowohl beim BAFA als auch bei der KfW müssen Anträge auf Fördermittel immer gestellt werden, bevor Sie sich eine neue Heizungsanlage kaufen oder mit den Arbeiten beginnen.
BAFA Zuschüsse beantragen Sie online über das entsprechende Antragsformular, einen KfW-Kredit über Ihre Hausbank.
Förderung durch Steuerbonus
Haben Sie bereits mit den Maßnahmen begonnen, können Sie die anfallenden Kosten seit 2020 auch steuerlich geltend machen. Der sogenannte Steuerbonus umfasst bis zu 20 Prozent der Investitionskosten und wird über 3 Jahre angerechnet. Vorausgesetzt wird, dass es sich bei der Sanierung um selbst genutztes Wohneigentum handelt.
Durch die Kürzungen der BEG-Maßnahmen, bei denen Sie im ungünstigsten Fall nur 10 % Zuschuss auf Ihre Scheitholzanlage erhalten, ist der Steuerbonus mittlerweile eine attraktive Alternative. Beachten Sie aber, dass eine Kombination aus staatlichen Fördermitteln und Steuerbonus nicht möglich ist.
Doppelt sparen: mit Zuschüssen der Bundesländer
In vielen Fällen können Sie beim Kauf einer Holzheizung auch Fördermittel von Ihrem Bundesland bzw. Ihrer Kommune erhalten. Mittel aus regionalen Förderprogrammen lassen sich oft zusätzlich zu weiteren Förderungen beantragen und sind so doppelt attraktiv.
Da die einzelnen Programme regional sehr unterschiedlich gehandhabt werden, fragen Sie am besten direkt bei Ihrer Gemeinde oder der zuständigen Landesbehörde nach.
Gut zu wissen
Auch viele Energieanbieter unterstützen ihre Kunden mittlerweile bei der Anschaffung erneuerbarer Energien. Nachfragen lohnt sich also auch hier.