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Dutch Oven - Kochen mit dem Feuertopf

Veröffentlicht am 23.11.2016 08:00 | 0 Kommentare
Kochen mit dem Feuertopf
Mit einem Dutch Oven erleben Sie ein ganz neues Kocherlebnis im Outdoor-Bereich. Dabei schlägt eine jahrhundertealte Tradition die moderne Küchentechnik mit einfachsten Mitteln - ein Topf in Verbindung mit einer Feuerstelle. Aus Gusseisen gefertigt, mit und ohne Füßen erhältlich, zaubern Sie die tollsten Gerichte von Brot über Eintöpfe bis hin zu Fleischgerichten auf offenem Feuer in Ihrem Garten oder auf Reisen.

Inhalt:
Dutch Oven im Laufe der Geschichte
Als die ersten Siedlertrecks mit ihren Planwagen durch die Weiten Amerikas zogen, waren die Menschen auf ein vielseitiges Kochgerät zur Versorgung der Familie angewiesen. Es war ohne großen Aufwand und mit wenig Platz transportfähig und benötigte keine feste Kochstelle. Der Topf aus Gusseisen fand bei jedem Halt seinen Platz im Lagerfeuer. Die große Beliebtheit des "Dutch Oven" zeichnete sich unter den Auswanderern vor allem durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten aus: in ihm kann man nicht nur kochen und braten, auch backen, schmoren, frittieren und dünsten ist technisch möglich. Für die Entstehung und Verbreitung des Begriffes Dutch Oven im 18. Jahrhundert sorgten vor allem deutschstämmige Auswanderer, die man wahrscheinlich für Niederländer gehalten hat. Durch den ähnlichen Klang der Worte "deutsch" und "dutch" entstand wahrscheinlich die Bezeichnung "Dutch Oven", so die Legende. 

Auch auf den anderen Kontinenten wie Australien und Südafrika verbreiteten sich die Gefäße rasend schnell, teils unter anderen Begrifflichkeiten. So ist der Name für den gleichen Topftyp in Südafrika Potjie - geprägt durch die holländischen Siedler (Buren) des 19. Jahrhunderts. 

Dabei ist ein Dutch Oven trotz seines relativ hohen Eigengewichts noch mobil einsetzbar, und gleichzeitig äußerst robust. Beulen, Sprünge und Risse sind hier nur sehr schwer zu erzeugen. Das dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass so mancher Dutch Oven testamentarisch vererbt wurde.
Das Besondere an dem Dutch Oven ist sein Material. Der Topf wie der Deckel bestehen aus dickem, offenporigen Gusseisen. In seinen physikalischen Eigenschaften unterscheidet sich Gusseisen deutlich von anderen Materialien, die bei Küchenprodukten eingesetzt werden. Optimal für eine schonende Zubereitung der Gerichte ist das langsame Absorbieren der Wärme und dementsprechend die gleichmäßige langsame Abgabe an das Kochgut. Gusseisen ist ein Material, welches die Wärme zusätzlich lange Zeit speichern kann, auch wenn die Feuerstelle schon erloschen ist. Die Patina im Inneren des Feuertopfs sorgt für eine zuverlässige Antihaftbeschichtung und schützt die Speisen vor dem Anbrennen.
Der Dutch Oven besteht aus dickem, offenporigen Gusseisen
Ein optimal angepasster Deckel verschließt den Topf ausgezeichnet, verhindert dadurch das Entweichen des Dampfes und schützt das Kochgut vor Asche und Glut. Der Deckel sollte einen hohen Rand aufweisen, damit die Grillbriketts sicher darauf platziert werden können. Mit Füßen versehen, können Sie den Deckel, umgedreht und in die Glut gestellt, auch als Pfanne verwenden. So eröffnen sich Ihnen noch mehr Möglichkeiten tolle Speisen zuzubereiten.
optimal angepasster Deckel
In unserem Onlineshop können Sie zwischen zwei Ausführungen des Dutch Ovens wählen. Es gibt den Feuertopf mit und ohne Füße. Am Boden angebrachte Füße erleichtern die Platzierung der Briketts unter dem Topf und der Gusskessel verliert nicht seine Standfestigkeit. Ebenso bieten die Größenvariationen der Töpfe mit Füßen eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten. Das Modell ohne Füße können Sie neben dem Einsatz im Outdoorbereich auch in der Wohnung verwenden.

Im Wohnbereich bietet sich die Nutzung eines Tischgeräts (Rechaud) an. Dieses wird mit Brennspiritus, Gas, Brennpaste oder Strom betreiben. Auch auf dem Herd (mit oder ohne Induktion, Gas) und im Backofen kann ein Dutch Oven zum Einsatz kommen. Entsprechend der Größe des Gusskessels können Sie den Dutch Oven auch auf einen Grill stellen oder mit Hilfe eines Dreibeins über das Lagerfeuer hängen.
Feuertopf mit und ohne Füße
Welcher Dutch Oven passt zu mir?
Das Erlebnis in der Natur zu kochen werden Sie meist mit Freunden teilen. Gemeinsam um das Feuer sitzen, das Flammenspiel beobachten und ganz nebenbei wird im Feuertopf ein schönes Essen geschmort, gekocht oder ein tolles Brot gebacken. 

Entsprechend der Größe des Dutch Ovens können Sie im Feuertopf ft1 von Petromax Saucen und Desserts kreieren. Gerichte für 1 - 3 Personen gelingen am Besten im ft3 von Petromax. Schichtfleisch, Suppen und Eintöpfe für 4-8 Personen gelingen ideal im ft6, für 8 bis 14 Gäste sollte man zum ft9 greifen. Als ideale Einstiegsgrößen bieten sich deshalb der Petromax ft6 oder der ft9 an. 

Einmal auf den Geschmack gekommen, wird es sicherlich nicht bei dem Einen bleiben. In der Ausführung für 14 - 20 Personen, dem ft12 von Petromax lassen sich auch Brote und Kuchen prima zubereiten. 

Aber auch die kleineren Töpfe (ft1 und ft3) haben ihre Vorteile. Genießen Sie den Abend in familiärer Runde oder dünsten Sie neben dem Hauptgericht Gemüse im ft3 und die passende Sauce im ft1. 

Zur schnelleren Übersicht haben wir Ihnen eine Tabelle vorbereitet:
Modell Personen Topfinhalt Deckelinhalt Gewicht
Petromax ft1 (Dutch Oven) 1-2 1,1 l 0,6 l ca. 3,0 kg
Petromax ft1 planer Boden 1-2 1,1 l 0,6 l ca. 2,9 kg
Petromax ft3 (Dutch Oven) 1-3 1,8 l 0,7 l ca. 4,6 kg
Petromax ft3 planer Boden 1-3 1,8 l 0,7 l ca. 4,5 kg
Petromax ft4.5 (Dutch Oven) 2-5 4 l 1,2 l ca. 8 kg
Petromax ft4.5 planer Boden 2-5 4 l 1,2 l ca. 8 kg
Petromax ft6 (Dutch Oven) 4-8 6,1 l 2,5 l ca. 9,9 kg
Petromax ft6 planer Boden 4-8 6,1 l 2,5 l ca. 9,5 kg
Petromax ft9 (Dutch Oven) 8-14 8,0 l 2,5 l ca. 11,6 kg
Petromax ft9 planer Boden 8-14 8,0 l 2,5 l ca. 11,3 kg
Petromax ft12 (Dutch Oven) 14-20 11,4 l 3,5 l ca. 15,0 kg
Petromax ft12 planer Boden 14-20 11,4 l 3,5 l ca. 14,7 kg
Petromax ft18 (Dutch Oven) >20 17,3 l 4,2 l ca. 17,85 kg
Petromax ft18 planer Boden >20 17,3 l 4,2 l ca. 16,8 kg
Tipps und Tricks
Achten Sie beim Kauf auf einen Dutch Oven mit fertiger Patina. Das erspart Ihnen das Einbrennen und der Topf ist von Beginn an vor Ablagerungen geschützt. Damit ist der Dutch Oven auch sofort einsatzbereit. Es braucht also keine weitere Vorbereitung außer Rezept auswählen, Zutaten zusammenstellen und ganz wichtig: Feuer zu machen! Nun stellt sich die Frage nach dem geeigneten Brennmaterial. Wer sich bereits mit der Hitzeregulierung von offenem Feuer auskennt, sollte auf ein klassisches Holzfeuer setzen. In der Glut eines Lagerfeuers lässt sich ein Dutch Oven perfekt nutzen. Für weniger geübte Nutzer und frisch gebackene Besitzer bieten sich Grillbriketts an, da sie sich am einfachsten portionieren und dosieren lassen. Da Briketts genormte Größen haben, ist ihr Heizwert sehr homogen, man kann also indirekt die gewünschte Temperatur über die Anzahl der Briketts ableiten.
Die richtige Anzahl der Briketts ist maßgebend, ob das Essen im Feuertopf gelingt. Gibt es vom Hersteller Vorgaben zur Verwendung und Anzahl der Briketts sollten diese angewandt werden. Grundlegend variiert die Anzahl der Kohlen natürlich je nach Witterung. An einem windigen, kalten Tag wird man lieber die ein oder andere Kohle drauflegen, an einem lauen Sommertag spart man einige ein - hier macht Erfahrung den Meisterkoch!

Die goldene Regel
Kohle können Sie immer zuführen, ABER wenn das Gericht verbrannt ist, geht der Genuss in Rauch auf. - Oftmals ist weniger mehr, üben Sie sich in Geduld!

Faustformel für die Anzahl der Briketts

Zuerst wird in drei Zubereitungsarten unterschieden:
  • köcheln (Suppen, Eintöpfe...) 1/3 der Briketts auf den Deckel und 2/3 unter den Feuertopf 
  • backen (Brot, Kuchen...) 2/3 der Briketts auf den Deckel und 1/3 unter den Feuertopf
  • schmoren und braten (Fleisch, Gemüse...) 1/2 der Briketts auf den Deckel und 1/2 unter den Feuertopf

Gibt es vom Hersteller Vorgaben zur Verwendung und Anzahl der Briketts sollten diesen angewandt werden.
Reinigung und Pflege
Die Reinigung des Dutch Ovens sollte immer gleich im Anschluss und nur mit Wasser unter Verwendung eines weichen Schwammes erfolgen. Ist der gusseiserne Topf noch heiß, lassen sich angehängte Speiserest so leichter entfernen. Die Patina ist sehr empfindlich und würde durch Verwendung von Spülmittel angegriffen werden. Zusätzlich nehmen die offenen Poren Seifenreste auf und dies würde den Geschmack beim nächsten Kochvorgang beeinflussen.
Ringreiniger
Petromax Schaber
Passiert es doch einmal, dass ein Gericht angebrannt ist, setzen Sie den Feuertopf mit Wasser nochmals in die heiße Glut und lassen das Wasser einige Minuten köcheln. Mit Hilfe eines Spatel oder eines Ringreinigers lassen sich nun auch hartnäckige Speisereste entfernen. Benutzen Sie keine anderen scharfkantigen Küchenutensilien, damit würden Sie die Patina nur verletzen. Die Folge wäre, beim nächsten Kochvorgang würden die Speisen am Boden oder der Wand anhaften und verbrennen. Der Ringreiniger ist auch von Petromax erhältlich. Seine besondere Oberflächenstruktur, mit den ineinandergreifenden Ringen, ermöglicht eine spielend leichte Reinigung ausschließlich mit Wasser.
Nach der Grundreinigung sollte der Dutch Oven gründlich abgetrocknet werden. Idealerweise mit einem extra Tuch, da dunkle Flecken am Tuch zurückbleiben können. Zur Pflege empfiehlt es sich den Feuertopf mit neutralem Speiseöl oder einer speziellen Pflegepaste einzureiben. Die Paste erhalten Sie auch über unseren Shop. Zeigt sich ein feiner Glanz auf der Oberfläche des Dutch Ovens, ist er bestens gepflegt und für seinen neuen Einsatz bereit.

Bewahren Sie Ihren Dutch Oven in einer Kiste oder einer dafür vorgesehenen Nylontasche auf. Beachten Sie, dass der Deckel nicht geschlossen auf dem Topf liegt. Mit einem Stück gefalteten Küchenkrepp zwischen Deckel und Topfrand kann die Luft gut zirkulieren.
Petromax Einbrennpaste
Wird die Patina im Laufe der Zeit doch einmal beschädigt, ist es wichtig diese wieder herzustellen. Das erreicht man mit dem sogenannten Einbrennvorgang. Die natürliche Antihaftbeschichtung ist zerstört worden, in Folge dessen würden die nächsten Gerichte im Feuertopf anbrennen. Der Einbrennvorgang kann in einem Kugelgrill oder dem Backofen (dann aber unbedingt mit Rauchabzug) erfolgen.
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