Wozu eine Dachdurchführung?
Wenn ein Schornstein durch ein Dach geführt werden muss, handelt es sich zumeist um einen innen liegenden Schornstein, wie zum Beispiel einen Fertigschornstein, der dann durch das Dach austritt. Aber auch außenliegende, doppelwandige Kamine können durch das Dach geführt werden. Zum einen, wenn das Dach weiter als 50 cm über die Wände des Hauses reicht und ein Versatz im Schornstein zu Instabilität führen würde oder wenn der Versatz die Abzugsgeschwindigkeit zu sehr beeinflussen würde.
Kamin nachträglich einbauen
Häufig ist der Wunsch nach einem Kaminofen oder einem Pelletofen hoch, aber der schon vorhandene Schornstein ist für den Traumofen nicht geeignet. Hier lohnt es sich, über einen neuen Schornstein nachzudenken. Gerade ein Außenschornstein aus Edelstahl kann unaufwändig montiert werden und ist noch dazu relativ günstig. Am aufwendigsten sind bei einem solchen Schornstein die Bohrung in der Wand für die Verbindung mit dem Ofen und wenn notwendig die Führung durch das Dach.
Materialkosten | Leichtbauschacht (innen) in € | Edelstahlschornstein (außen) in € |
---|---|---|
Schornstein für 5 m Höhe | ab 1.230 | ab 700 |
Dachdurchführung Flachdach | ab 50 | ab 50 |
Dachdurchführung Schrägdach | ab 80 | ab 80 |
Schornsteinverkleidung mit Sparrenhalter, Längenelement, Isolierschale, Schornsteineinfassung |
ab 725 |
Immer dann, wenn ein Kamin nachträglich eingebaut wird, egal ob ein Edelstahlschornstein im Außenbereich oder ein innenliegender Fertigschornstein muss er durch ein schon fertiges Dach geführt werden. Damit dies möglichst einfach und dicht vonstattengehen kann, gibt es die Dachdurchführung. Dabei wird unterschieden, ob es sich um eine Durchführung für ein Flachdach oder ein Satteldach handelt.
Anleitung für den Einbau
Flachdach
Für eine Dachdurchführung am Flachdach benötigen Sie eine Durchführung für die Neigung von 0° bis 15° mit Edelstahlschürze und einem Regenkragen. Für die Montage empfehlen wir, dass Sie einen Fachmann zurate ziehen, da die Abdichtung beim Flachdach sehr wichtig ist. Falsch eingebaute Dachdurchführungen können durch das Eindringen von Nässe zu erheblichen Schäden an Dach und Bausubstanz führen. Wenn Sie selbst Erfahrung mit dem Abdichten von Flachdächern haben, sollte die Montage aber auch für Sie kein Hindernis darstellen.
Steildach
1. Die richtige Dachdurchführung
Bestimmen Sie zunächst, welche Neigung ihr Dach hat und wählen Sie die passende Durchführung und natürlich muss auch das Rohr des Schornsteins durchpassen. Wenn Ihr Dach mit Ziegeln gedeckt ist, sollte die Schürze der Durchführung aus Blei bestehen, da eine Edelstahlschürze sich nicht an die Form der Ziegel anpasst.

2. Durchbruch der Dachhaut
Der Schornstein wird nun bis zur Höhe des Daches aufgebaut. Entfernen Sie die Ziegel an der Stelle, an welcher der Schornstein durchgeführt werden soll, etwas großzügiger. Markieren Sie an der unteren Dachlattung den Umriss des Schornsteins mit der Zugabe des Sicherheitsabstandes* für den Brandschutz.
Mit einer Stichsäge können Sie jetzt den runden Durchbruch in der Dachhaut herstellen. Wenn Sie nicht schon durchtrennt wurde, wird die Unterspannbahn in der gleichen Größe des Durchbruchs aufgeschnitten. Hier ist es sinnvoll die Lagen der Dachhaut an der Schnittstelle mit einem geeigneten Klebeband zu verschließen.
*Welcher Sicherheitsabstand bei Ihrem System notwendig ist, entnehmen Sie bitte den Angaben des Herstellers.

3. Kaminrohr statisch fixieren
Nun wird das Längenelement des Edelstahlschornsteins durch das Dach geführt und mit dem darunter liegenden Element verbunden. Wichtig ist, dass Sie das Schornsteinrohr mit einem Sparrenhalter statisch sichern. An der Dachuntersicht wird um den Schornstein herum eine zweiteilige Abdeckblende mit Hinterlüftung montiert, Sie verdeckt den Durchbruch und verhindert einen Hitzestau.

4. Durchführung installieren
Führen Sie die Dacheindeckung fachgerecht durch. Die seitlichen Ziegel sollen die Dachdurchführung überlappen, auf der unteren Ziegelreihe liegt sie auf. So bleibt die Dichtheit des Daches erhalten. Nun werden die Ziegel an den Rändern der Schürze wieder in Position gebracht und das Blei angedrückt, sodass es auf den Erhöhungen und den Wellentälern gleichermaßen aufliegt.

5. Regenkragen montieren
Oberhalb der Dachdurchführung wird nun der Wetterkragen befestigt, der verhindert, dass Niederschlag von oben zwischen Dachdurchführung und Schornsteinrohr eindringt. Um eine 100 % Dichtheit zu gewährleisten, wird der Anschluss des Regenkragens an das Kaminrohr häufig mit hitzebeständigem Silikon abgedichtet.
