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Frühjahrscheck: Maximale Leistung für Solarthermie-Anlagen

Veröffentlicht am 12.04.2023 13:09 | 0 Kommentare
Abzeichen Zulassungen

Ab April passen der Einfallswinkel und die Intensität der Sonneneinstrahlung, damit Ihre Solarthermie wieder richtig durchstarten kann: vorausgesetzt natürlich, dass alles perfekt funktioniert. Denn Herbstlaub, Niederschläge und Minustemperaturen ziehen die Anlagen stark in Mitleidenschaft. Wer sich das Maximum an Sonnenenergie sichern will, nutzt das Frühjahr am besten für einen Solarthermie Check und die Reinigung seiner Anlage. Worauf Sie achten müssen, was Sie selbst tun können und womit Sie lieber einen Fachmann beauftragen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhalt:


Sie erfahren in diesem Artikel:

» Was der Solarertrag mit der Funktion Ihrer Solarthermie zu tun hat.
» Wie Sie Schäden erkennen können.
» Welche Bauteile dabei besonders beachtet werden sollten.
» Was Sie beim Check-Up testen müssen.
» Ob und wie Kollektoren gereinigt werden können.
» Warum regelmäßige Wartungsarbeiten wichtig sind.

Anlagencheck für reibungslosen Betrieb

Warum braucht die Solarthermieanlage einem Frühjahrscheck? In der Zeit zwischen März und Oktober erzielen Solaranlagen fast 80 Prozent ihres Jahresertrages. Um Leistungseinbußen zu verhindern und sicherzugehen, dass alle Komponenten richtig funktionieren, sollten Sie Ihre Solarkollektoren im Frühjahr gründlich auf Beschädigungen durch Hagel, Schnee oder Eis kontrollieren. Jetzt ist die passende Zeit, um die Kollektoren von Schmutz zu befreien und eine routinemäßige Wartung der Komponenten durchzuführen.

Schäden erkennen

Wie lassen sich Fehler an der Solaranlage feststellen? Beschädigungen erkennen Sie am besten, indem Sie alle wichtigen Bauteile gründlich überprüfen. Vergleichen Sie außerdem regelmäßig die Leistungswerte mit den Vorjahresdaten. Bemerken Sie Abweichungen oder Schäden an Ihrer Solarthermieanlage, beauftragen Sie einen Solartechniker mit der Ursachenermittlung und Reparatur. So erhalten Sie auch langfristig die optimale Leistung Ihrer Solarthermie. Auch Ihr Heizungsbauer / Installateur vor Ort kann Sie bei der Wartung unterstützen und defekte Anlagenteile reparieren.

Sinkende
Effizienz

Produzieren Sie weniger Wärme und warmes Wasser sind Defekte an den Leitungen, Schmutz sowie Kollektor-Schäden mögliche Ursachen. Sinkende Leistungen können aber auch mit dem Wärmetauscher oder der Solarflüssigkeit zusammenhängen.

Sichtbare Leckagen

Tritt Wasser oder Dampf rund um die Sonnenkollektoren, Rohrleitungen und Verbindungen aus, deutet das auf undichte Stellen in hin. Solche Leckagen führen zu einem Verlust des Wärmeträgermediums und senken den Ertrag an Solarwärme.

Verminderter Anlagendruck

Nimmt der Druck Ihrer Anlage ab, kann ein Leck oder ein Problem mit Verbindungen die Ursache sein. Da ein zu kleiner Druck die Effizienz verringert und das Überhitzungs- als auch das Frostrisiko drastisch steigen, sollten Sie das Problem schnell ausfindig machen.

Korrodierte Bauteile

Korrosion an den Solarkollektoren, Rohr-Leitungen und anderen Teilen der Solarthermie-Anlage sollte behoben werden. Sie wird durch Umwelteinflüsse und Fehler bei der Installation verursacht. Gleichzeitig reduziert Korrosion den Ertrag der Solarthermie.

Angezeigte
Störungen

Moderne Anlagentypen sind mit Steuerungen ausgestattet, die Fehler und Störungen in einem Display anzeigen. Überwachen Sie die Anzeige regelmäßig, nehmen Sie angezeigte Fehler ernst und lassen Sie diese am besten von einem Fachmann beheben.

Solarthermie Check: Was sollte getestet werden?

Neben der Sichtprüfung und dem Leistungsvergleich empfiehlt sich auch das Untersuchen aller Anlagenteile. Wichtig ist vor allem die Kontrolle der Verglasung, der Solarflüssigkeit und des Frostschutzmittels sowie der Umwälzpumpe und der im Freien liegenden Leitungen. Nutzen Sie die Inspektion außerdem dazu, die Kollektoren zu entlüften. Finden Sie Unregelmäßigkeiten oder sichtbare Beschädigungen, beauftragen Sie am besten einen Fachbetrieb mit der Reparatur.

1. Daten des Mengenzählers erfassen

Werten Sie die Daten des Mengenzähler aus und vergleichen Sie diese mit dem Vorjahr. Dokumentieren Sie außerdem alle Messwerte, Einstellungen und Ergebnisse. Das kann helfen, Probleme im Laufe der Zeit zu erkennen und dient als Referenz für zukünftige Checks oder Wartungsarbeiten.

2. Überprüfen der Leitungen und Ventile

Die Solarleitungen verbinden alle Anlagenkomponenten miteinander. Um Wärmeverluste zu vermeiden und die Effizienz der Anlage zu erhalten, sollten die Leitungen auf undichte Stellen überprüft werden. Grundsätzlich muss die aus dem Sonnenkollektor führende Leitung an sonnigen Tagen deutlich wärmer sein als die hineinführende. Außerdem sollten Sie alle Überdruck-, Sicherheitsventile und Schutzvorrichtungen auf offensichtliche Mängel untersuchen.

3. Solarpumpe
testen

Starten Sie die Solarpumpe und überwachen Sie, ob diese ordnungsgemäß funktioniert. Achten Sie auf ungewöhnliche Geräusche, Vibrationen oder Leistungsabfälle, die auf Probleme hinweisen können. Grundsätzlich sollte Ihre Pumpe leise und gleichmäßig surren.

4. Wasserspeicher kontrollieren

Funktioniert Ihr Warmwasserspeicher ordnungsgemäß? Gibt es freiliegende Stellen an der Isolierung und ist der Speicher fehlerfrei an das Heizungssystem angebunden?

5. Solarflüssigkeit
prüfen

Die Solarflüssigkeit ist wichtig für den Wärmeübertrag der Anlage an den Speicher. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle und falls notwendig der Wechsel der Flüssigkeit für eine funktionsfähige Solarthermieanlage wichtig.

6. Sichtprüfung & Kollektorreinigung

Neben der Analyse auf mögliche Beschädigungen kann eine gründliche Kollektorreinigung erforderlich sein. Hier geht es darum Schmutz, Staub oder andere Verunreinigungen zu entfernen und so die maximale Leistungsfähigkeit der Anlage sicherzustellen.

Müssen Solarkollektoren gereinigt werden?

Ein jährlicher Frühjahrsputz Ihrer Solarkollektoren ist normalerweise nicht notwendig. denn ab einem Neigungswinkel von 15 Grad reichen Regen und Schnee meistens aus, um die Schmutzschicht abzuwaschen. Je geringer die Kollektorneigung ist, desto mehr nimmt diese Reinigungswirkung allerdings ab. Bilden sich erkennbare Ablagerungen auf der Solaranlage, sollten Sie diese auf jeden Fall entfernen.

Kann man Solarthermieanlagen selbst reinigen?

Sind die Kollektoren vom Boden oder durch ein Fenster gut erreichbar, können Sie diese selbst reinigen. Regentage eignen sich perfekt dafür, da der Regen Verschmutzungen aufweicht und sich diese leicht abwischen lassen. Damit die Solarkollektoren beim Saubermachen nicht zerkratzt werden, sind ein Schwamm oder eine weiche Reinigungsbürste, mildes Reinigungsmittel und kalkarmes, fließendes Wasser zum Nachspülen wichtig. Benutzen Sie zum Reinigen keinen üblichen Hochdruckreiniger. Im schlimmsten Fall beschädigen Sie damit den Rahmen, die Befestigungen oder das Kollektorglas.

Auf das richtige Wetter achten

Kollektoren werden bei Sonneneinstrahlung sehr heiß. Um Schäden durch Temperaturspannungen zu vermeiden, sollte eine Reinigung in den Morgenstunden oder an bewölkten Tagen stattfinden. Die Kollektortemperatur lässt sich ganz einfach selbst prüfen: Ist die Scheibe beim Anfassen mehr als lauwarm, verschieben Sie das Putzen lieber.

Reinigung am besten vom Fachbetrieb

Bei hartnäckigem Schmutz oder wenn für die Reinigung Arbeiten auf dem Dach notwendig sind, sollten Sie ein Fachunternehmen beauftragen. Diese besitzen die geeigneten Sicherungsmittel und führen die Arbeiten routinemäßig aus. Das gleiche gilt, wenn Sie Röhrenkollektoren installiert haben. Durch das im Inneren befindliche Vakuum wäre eine Beschädigung und dadurch herumfliegende Glassplitter sehr gefährlich.

Aber auch ohne grobe Verschmutzungen empfiehlt sich eine professionelle Reinigung nach ein paar Betriebsjahren: das optimiert die solaren Erträge und verlängert die Lebensdauer der Solaranlage. Die Beauftragung eines Fachbetriebs empfiehlt sich außerdem aus Versicherungsgründen, denn die wenigsten Anlagenbesitzer sind gegen selbst verursachte Beschädigungen versichert.

Wartung für gute Solarleistung

Grundsätzlich ist der Wartungsbedarf von Solaranlagen gering. Erzielt Ihre Anlage gleichbleibend gute Erträge und läuft störungsfrei, reicht eine regelmäßige Wartung alle zwei Jahre aus. Hierbei wird jedes Anlagenteil überprüft und sichergestellt, dass diese nach wie vor sicher befestigt sind. Oft lässt sich die Wartung auch mit einer professionellen Kollektorreinigung verbinden. Damit die Inspektionen nicht vergessen werden, bieten viele Unternehmen zudem Wartungsverträge an.

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