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Schamottsteine selbst wechseln - eine Anleitung

EnergieWert Ost GmbH
2024-04-22 15:27:00 / Alle Ratgeber Selber machen Wissenswertes Kaminofen - Ratgeber Kaminofen - DIY Kaminofen - Wissen / Kommentare 0
Brennende Holzscheite in Brennraum aus Schamotte

Die Feuerraumauskleidung gehört zu den Verschleißteilen eines Kaminofens. Solche Ofenteile sollten regelmäßig getauscht werden, um eine effiziente Verbrennung zu erhalten und den Ofen vor Beschädigungen durch Hitze zu schützen. Je nachdem wie oft Sie Ihren Kaminofen befeuern, halten Schamottsteine und Co. bis zu 10 Jahre, bevor Sie diese erneuern müssen. Lassen sich Schamottesteine nicht mehr kleben, weil große Teile der Ofeninnenwand abgebrochen oder starke Spalten zu sehen sind, ist es Zeit für einen Wechsel. Den Austausch Ihrer Schamotte-Auskleidung können Sie mit unserer Anleitung ganz leicht selbst vornehmen.

Warum ist die Feuerraumauskleidung so wichtig

Um den Ofenkorpus vor den hohen Temperaturen im Inneren und damit vor Schäden zu schützen, besitzen die meisten Kaminöfen eine Brennraumauskleidung. Diese besteht aus feuerfesten Steinen, wie beispielsweise Schamotte oder Vermiculite. Je nach verwendetem Material ist Ihr Ofen damit vor Temperaturen bis zu 1200 °C geschützt.

Wie werden die Platten aus dem Feuerraum ausgebaut?

Abhängig von Ihrem Ofenmodell kann die Umrüstung auf neue Schamottsteine ein wenig voneinander abweichen. Bei den meisten Kaminöfen sind die Platten des Brennraums nur lose aufeinandergestellt und nicht miteinander verklebt. Das macht den Ausbau der defekten Steine besonders einfach.

Bevor Sie mit dem Einbau der neuen Steine beginnen, müssen Sie die gebrochene Schamotte restlos entfernen. Bei vielen Ofenmodellen wird mit den oberen Steinen begonnen, bevor die Seitensteine und zuletzt die Bodenplatte aus dem Kamin genommen werden.

Zeichnung einer beschädigten Schamotteplatte

Sie sind unsicher? Schauen Sie bitte in der Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens nach, wie genau die Verkleidung des Feuerraums gewechselt wird. So vermeiden Sie Schäden an der Brennkammer Ihres Kamins.

Wichtig: Die Reinigung des Ofen-Innenraums

Die alten Schamottsteine sind ausgebaut? Dann ist die gründliche Reinigung des Ofens der nächste Schritt. Entfernen Sie am besten mit einem Aschesauger allen noch vorhandenen Ruß und die restlichen Aschebestandteile. Hierbei sollten Sie die Falze und Vertiefungen für die Aufnahme des Schamotts besonders sorgfältig säubern. Vergessen Sie auch die Wände und den Boden nicht. Zum Schluss leeren Sie den Aschekasten und reinigen auch diesen Bereich. Jetzt ist Ihr Ofen für die neuen Schamottsteine bestens vorbereitet.

Zeichnung wie Kamin mit Staubsauger gereinigt wird

Schamotte einbauen - so gehen Sie vor

Der Einbau der feuerfesten Steine ist in der Regel schnell erledigt, denn bei den meisten Herstellern werden die Schamottsteine lediglich in den Brennraum des Kamins gestellt. Haben die neuen Steine die gleichen Abmaße wie die alten, müssen Sie die Schamotte einfach in der umgekehrten Reihenfolge des Ausbaus wieder einsetzen. Sind alle Schamottsteine verbaut, können Sie auch den Rest der Ofenteile wieder anbringen.

Zeichnung eines Winkelschleifers der in Schamottstein schneidet

Sehen Ihre neuen Platten anders aus als die Alten, ist das kein Problem. Im Laufe der Zeit werden immer wieder neue Materialzusammensetzungen entwickelt, die für die speziellen Anforderungen von Kaminöfen besser geeignet sind.

Wie Sie Schamotte bearbeiten

Je nach Ofenmodell oder Alter Ihres Kamins kann es vorkommen, dass Sie keine passenden Schamottsteine zu kaufen bekommen. In diesem Fall schneiden Sie Schamottplatten selbst auf die benötigten Maße. Hier ist es wichtig, dass Sie die alten Steine als Schablone für die Ersatzschamotte benutzen, denn für eine sichere Funktion des Ofens muss die Schamotte passgenau zugeschnitten werden. Haben Sie Ihre Schablone auf die Schamotteplatte übertragen, geht es ans Schneiden. Da Schamotte ein abrasives Material ist, benötigen Sie eine Diamanttrennscheibe. Gehen Sie beim Flexen mit Geduld vor und arbeiten Sie mit wenig Druck. Sind die Steine auf das richtige Maß gebracht, setzen Sie diese wie oben beschrieben wieder in den Kaminofen ein. Zur Stabilisierung der Schamottsteine können Sie die Kanten zusätzlich mit Schamottemörtel oder Schamottekleber verspachteln.

Wegen der großen Staubentwicklung sollten Sie beim Bohren und Schneiden von Schamott unbedingt eine Schutzbrille sowie einen Mundschutz tragen. 

Schamottemörtel vs. -kleber: was sind die Unterschiede?

Allgemein gilt: Schamottemörtel und Schamottekleber sind speziell für den Ofenbau entwickelt worden. Im Gegensatz zu regulärem Zement hat der feuerfeste Spezialkleber eine sehr hohe Hitzebeständigkeit, bei der normaler Mörtel bereits seine Festigkeit verlieren würde. Zudem ist Schamottemörtel besonders langlebig und kommt auch mit starken Temperaturschwankungen innerhalb der Brennkammer zurecht.

Doch was genau ist der Unterschied? Grundsätzlich ist feuerfester Kleber nichts anderes als fertig angemischter Schamott Mörtel. Im Unterschied zum Mörtel ist er aber in kleineren Mengen erhältlich und bindet schneller ab. Grund dafür ist das unterschiedliche Einsatzgebiet. Während Schamottemörtel für größere Flächen benutzt wird, ist Schamottekleber zum Ausbessern und Verfugen von Schamottesteinen oder für kleine Risse gedacht. Der Kleber soll Schäden schnell reparieren und lange Standzeiten des Ofens verhindern.

Gerissener Schamottstein, daneben Schamottkleber und Schamottmörtel, vor weißem Hintergrund

Was bedeutet "Keramische Abbindung" von Schamottemörtel und -kleber? Schamottemörtel und Schamottekleber binden im Gegensatz zu normalem Mörtel keramisch ab. Das heißt, dass feuerfester Mörtel nicht schon bei Raumtemperaturen vollständig aushärtet, sondern erst ab einer Temperatur von 800°C.

Die richtige Verarbeitung von Schamottemörtel

Möchten Sie Ihre neuen Schamottsteine vorsichtshalber kleben, müssen die Steine vor der Anwendung des Mörtels gut vorgenässt werden. Schamotte hat die Eigenschaft, viel Wasser aufzunehmen. Ohne Vorwässern würde der Mörtel zu schnell antrocknen und sich nicht mehr gut verarbeiten lassen. Sparen Sie auch nicht mit der Mörtelmenge. Denn beim Verkleben der Schamottesteine muss der Mörtel großflächig und gleichmäßig aufgetragen werden.

Achtung: Schamottmörtel besitzt eine relativ lange Trockenzeit und erreicht seine maximale Haftung erst bei hohen Temperaturen. Heizen Sie nach dem Verkleben der Schamotte Ihren Kamin aber nur langsam auf. So kann der Mörtel gut aushärten und bildet keine Risse.

Egal ob Trockenprodukt oder Fertigmischung - darauf sollten Sie beim Kauf achten

Hitzebeständig?

Der verwendete Mörtel sollte feuerfest sein und eine hohe Hitzebeständigkeit aufweisen.

Reparatur oder Ofenbau?

Der Mörtel sollte für die angedachte Nutzung geeignet sein.

Schamotte oder Vermiculite?

Ihr Mörtel muss zu dem verwendeten Baumaterial passen.

Lebensdauer Ihres Feuerraums verlängern

Schamottsteine besitzen bei pfleglichem Umgang eine lange Lebensdauer. Damit Sie nicht vorschnell einzelne Steine oder die komplette Auskleidung Ihres Kamins wechseln müssen, sollten Sie beim Nachlegen von Brennholz vorsichtig sein. Achten Sie darauf, nur Holz mit der richtigen Restfeuchte zu verfeuern.

Fazit

Lässt sich Ihre Schamotte im Ofen nicht mehr kleben, ist ein Wechsel der Steine notwendig. Bei den meisten Kaminöfen können Sie die komplette Innenraumverkleidung ganz leicht selbst erneuern. Dazu benötigen Sie lediglich die genau passende Ersatzschamotte. Gehen Sie beim Aus- und Einbau der Steine nach unserer Anleitung vor. Alternativ können Sie auch in die Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens schauen. Hier finden Sie Hersteller-Tipps zum Wechseln der Feuerraumauskleidung Ihres speziellen Ofenmodells.

Feuerraum aus Stein mit brennendem Feuer

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