Wie wird Schimmelbildung verhindert?
Um zu verstehen wie Kalziumsilikatplatten (auch Calciumsilikatplatten oder Promatplatten genannt) gegen Schimmel helfen können, müssen wir uns zunächst ihre Zusammensetzung näher ansehen. Silikatplatten bestehen aus einem rein mineralischen Baustoff, der sich hauptsächlich aus Siliziumoxid, Kalziumoxid, Wasserglas und Zellulose zusammensetzt. Diese Bestandteile bilden ein diffusionsoffenes Geflecht. Das bedeutet, sie sind in der Lage große Mengen an Feuchtigkeit aufzunehmen, zu speichern und bei Bedarf wieder an den Raum abzugeben. Dadurch wird die Bildung von Kondensat vermieden und somit auch das Wachstum von Schimmelpilzen.
Darüber hinaus bevorzugen Schimmelsporen ein leicht saures Milieu. Kalziumsilikatplatten besitzen jedoch einen hohen pH-Wert. Auf diesem basischen Untergrund ist Schimmel in seinem Wachstum gehemmt und wird daher nachhaltig vermieden.
Anleitung
Bekämpfen Sie Schimmel nachhaltig mit Kalziumsilikatplatten. Sie lassen sich genauso leicht wie Gipskartonplatten verarbeiten und können dort eingesetzt werden, wo beispielsweise eine vor eindringender Feuchtigkeit schützende Außendämmung nicht möglich wäre (z.B. durch Denkmalschutz).
Das benötigen sie alles:
- Schutzkleidung (Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe)
- Sprühflasche mit Schimmel-EX-Konzentrat
- Silikatgrundierung
- Kalziumsilikatplatten
- Kernbohrer oder Stichsäge
- diffusionsoffene Farbe
- Farbroller
- Promat Kleber
- Lappen
- Zahnspachtel
1. Schimmel entfernen & Wand grundieren
Tragen Sie Schutzkleidung. Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe schützen Sie zuverlässig vor gesundheitsgefährdenden Schimmelsporen. Zunächst muss der Schimmel entfernt und die Wand für den Auftrag des Spezialklebers vorbereitet werden. Beginnen Sie damit Tapeten, alte Wandfarbe sowie losen Putz zu entfernen. Oberflächlichen Schimmel beseitigen Sie mit sogenanntem Schimmel-EX-Konzentrat. Dieses können Sie in Baumärkten oder Haushaltswarenläden üblicherweise in einer praktischen Sprühflasche erwerben. Bei extremem Schimmelbefall hilft es nur den betroffenen Putz großflächig abzuschlagen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie dem Schimmel alleine Herr werden können, sollten Sie unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen. Tragen Sie nun eine Silikatgrundierung auf die gesamte Wand auf, um die Oberfläche zu verfestigen und für zusätzliche Haftung zu sorgen. Lassen Sie die Grundierung nach Packungsanweisung für mehrere Stunden trocknen.
2. Silikatplatten vorbereiten
Unter den Kalziumsilikatplatten dürfen keine Hohlräume bleiben, um einen optimalen Abtransport der Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Der Untergrund, auf dem Sie den Kleber für die Kalziumsilikatplatten aufbringen, muss trocken, sauber und möglichst glatt sein. Gleichen Sie größere Unebenheiten mit entsprechendem, diffusionsoffenem Innenputz aus. Schneiden Sie die Kalziumsilikatplatten passgenau zu. Denken Sie daran Aussparungen für Steckdosen und Schalter mithilfe eines Kernbohrers oder einer Stichsäge auszuschneiden. Behandeln Sie nun die Platten auf der Wandseite ebenfalls mit der Silikatgrundierung vor.
3. Silikatplatten anbringen
Lassen Sie die Grundierung wieder nach Packungsanweisung einwirken. In der Zwischenzeit können Sie den Kleber anmischen. Halten Sie sich auch hier an die Anweisungen des Herstellers. Achten Sie darauf, dass es sich hierbei um Spezialkleber handelt, der die Poren der Klimaplatten nicht verschließt, sondern ebenfalls diffusionsoffen ist. Ziehen Sie nun den Kleber mit einem Zahnspachtel auf. Die Kalziumsilikatplatten müssen vollflächig verklebt werden. Es dürfen keine Hohlräume hinter der Platte entstehen. Achten Sie nun beim Verlegen der Silikatplatten darauf, Stöße und Fugen möglichst klein zu halten. Sie sollten nicht breiter als 2 mm sein. Kleber, der aus den Fugen quillt, sollte möglichst sofort mit einem feuchten Lappen entfernt werden. Widmen Sie Ecken, Fensterlaibungen und Deckenanschlüssen besondere Aufmerksamkeit beim Verfugen.
4. Kalziumsilikatplatten verkleiden
Zu guter Letzt können Sie die Kalziumsilikatplatten so verkleiden, wie es Ihnen gefällt. Dabei sollten Sie nur darauf achten, dass der Kleber gut durchgetrocknet ist und alle weiteren Materialien, die zum Einsatz kommen auch wirklich luftdurchlässig sind. Das bedeutet Latexfarbe, Vinyltapete, Fliesen oder gipshaltige Putze kommen für die Wandgestaltung nicht in Frage. Sie würden die Poren der Klimaplatten verschließen und den schimmelhemmenden Effekt quasi aufheben. Mit einer diffusionsoffenen Farbe (z.B. Kalk-, Silikat- oder Kreidefarbe) oder einem atmungsaktiven Mineralputz bleibt die hohe Kapillarität der Platten erhalten. Vom Tapezieren - insbesondere mit Raufasertapete - ist abzuraten