Sie erfahren in diesem Artikel:
- Was Calciumsilikatplatten sind und welche Eigenschaften sie so besonders machen.
- Wie sich Schimmel bildet und was Sie dagegen tun können.
- Welche gesundheitlichen Folgen ein Schimmelbefall in Ihrer Wohnung haben kann.
- Wie Sie Schimmel an der Wand entfernen.
- Was Sie beim Vorbereiten der Silikatplatten beachten sollten.
- Wie Sie die Platten an der Wand anbringen.
- Was sich zum Verkleiden von Kalziumsilikat eignet und was nicht.
Was sind Kalziumsilikatplatten?
Kalziumsilikatplatten werden auch Calziumsilikat-, Silikat-, Klima- oder Promatplatten genannt. Alle meinen aber das gleiche Produkt: Einen rein mineralischen Baustoff, der sich hauptsächlich aus Siliziumoxid, Kalziumoxid, Wasserglas und Zellulose zusammensetzt. Diese Rohstoffe werden miteinander vermischt und zu Platten geformt. Nach dem Aushärten entsteht ein leichtes, äußerst stabiles Baumaterial mit einem hohen Porenanteil.
Wie verhindern Klimaplatten Schimmel?
Die vielen Mikroporen des Materials sorgen dafür, dass Calciumsilikat kapillaraktiv und diffusionsoffen ist. Damit können die Platten Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen, zwischenspeichern und bei Bedarf wieder an den Raum abgeben. Zusätzlich macht der hohe pH-Wert das Material alkalisch und damit pilzhemmend. Dies beugt aktiv der Bildung von Schimmel vor. Kalziumsilikatplatten eignen sich also nicht erst zur Schimmelsanierung, sondern sind auch die ideale Lösung, um Schimmel an der Wand zu verhindern.
Vorteile von Silikatplatten
diffusionsoffen
kapillaraktiv
wärmedämmend
nicht brennbar
resistent gegen
Feuchtigkeit & Fäulnis
alkalisch &
pilzhemmend
form- &
alterungsbeständig
leicht zu
verarbeiten
Passende Kalziumsilikat- und Klimaplatten finden Sie in unserem Shop
Wie kommt es zur Bildung von Schimmel?
Schimmelkeime und -sporen finden sich überall in unserer natürlichen Umgebung. Ein konkreter Schimmelbefall entsteht allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Denn der Pilz benötigt Feuchtigkeit, eine gewisse Temperatur und einen geeigneten Nährboden, um sich anzusiedeln und zu wachsen. Die Ursachen für einen Schimmelbefall in der Wohnung sind dabei vielschichtig.
Günstige Voraussetzungen für Schimmel:
» längere Zeit mit mehr als 60 % relativer Luftfeuchtigkeit im Raum
» feuchte Wände, Decken, Fußböden
» Kältebrücken an Hauswänden
» schlecht hinterlüftete Stellen an der Wand
» große Temperaturunterschiede in den Räumen
Gut zu wissen!
Ein idealer Nährboden für Schimmel sind verschiedenste organische Materialien: wie beispielsweise Holz, Papier, Tapeten, Silikon, Teppichböden, Farben, Lacke, Leder sowie Zement und Beton. Befindet sich genügend organisches Material in der Luft können sich Schimmelsporen sogar an Materialien festsetzen und wachsen, die selbst keine Nährstoffe bereitstellen.
Die häufigsten Ursachen für Schimmelentstehung
» Falsches Heiz- und Lüftungsverhalten
Werden Wohnräume nur unzureichend geheizt und selten gelüftet, steigt die Luftfeuchtigkeit durch Duschen, Kochen oder Wäsche trocknen immer weiter an. Trifft die Feuchtigkeit dann auf eine kalte Wand mit organischem Material wie Tapete oder Holzverkleidungen entsteht ein optimaler Nährboden für Schimmelpilze.
» Bauliche Mängel an der Gebäudehülle
Auch Mängel an der Gebäudehülle können einen Schimmelbefall begünstigen. Durch ein defektes Mauerwerk, undichtes Dach oder Rissen in der Außenwand kann Feuchtigkeit in das Gebäudeinnere eindringen. Auch eine unsachgemäße Dämmung und so entstehenden Wärmebrücken schaffen optimale Bedingungen für Schimmel.
Welche Auswirkungen hat Schimmel auf die Gesundheit?
Menschen, die regelmäßig Schimmelpilzen in der Wohnung ausgesetzt sind, haben laut WHO ein bis zu 75% erhöhtes gesundheitliches Risiko für Infektionen der Atemwege, allergische Reaktionen und Asthma. Dabei lösen sowohl die Sporen als auch Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze entsprechende Beschwerden aus. Diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Die häufigsten körperlichen Symptome:
-> Schnupfen
-> gerötete, brennende Augen
-> Hautausschlag
-> Juckreiz
-> Halsreizungen & Heiserkeit
-> Husten
-> Kopfschmerzen
-> Bauchschmerzen & Übelkeit
-> Müdigkeit & Schlafprobleme
-> Abgeschlagenheit
-> Atemwegsbeschwerden
-> Hautausschlag & Ekzeme

Gut zu wissen!
Schimmel in der Wohnung macht nicht grundsätzlich krank. Ob eine Gesundheitsgefahr besteht, hängt von der Menge an Schimmelsporen und der Schimmelart ab. Um auf Nummer sicherzugehen, sollte Sie Schimmelpilze aber immer entfernen.
Was tun bei Schimmel an der Wand?
Sie haben Schimmel an Ihrer Wand entdeckt? Egal ob der Befall klein- oder großflächig ist: Bevor Sie etwas gegen den Schimmel unternehmen, versuchen Sie die Ursache des Problems herauszufinden. Denn nur wenn diese behoben wird, kann ein erneuter Schimmelbefall dauerhaft ausgeschlossen werden.
Kleinflächiger Befall
Der Schimmel kommt nicht von Mängeln an der Bausubstanz und betrifft nur einen kleinen Teil der Wand? Dann können Sie die befallene Stelle mit Schimmelentferner selbst reinigen. Arbeiten Sie bei der Schimmelentfernung nur mit geöffnetem Fenster und geeigneter Schutzkleidung. Gehen Sie dabei wie in Punkt 1 der Schritt für Schritt Anleitung vor.
Großflächiger Befall
Bei einer größeren Fläche ist eine aufwändigere Sanierung ratsam. Den besten Schutz vor einem erneuten Befall bieten hier Kalziumsilikatplatten. Wie genau Sie diese verlegen und was Sie alles für die Sanierung brauchen, erklären wir Ihnen nachfolgend in unserer Schritt für Schritt Anleitung.
Was wird zur Schimmelsanierung mit Silikatplatten benötigt?
⃣Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe
⃣Sprühflasche mit Schimmel-EX-Konzentrat
⃣Lehmkonzentrat
⃣Kalziumsilikatplatten
⃣Kernbohrer oder Stichsäge
⃣diffusionsoffene Farbe
⃣Lehm Oberputz
⃣Farbroller
⃣Lappen
⃣Zahnspachtel

Schritt für Schritt Anleitung
Das Wichtigste vorweg: tragen Sie bitte Schutzkleidung. Denn Schutzbrille, Atemmaske und Handschuhe schützen Sie zuverlässig vor gesundheitsgefährdenden Schimmelsporen.
1. Schritt:
Schimmel entfernen
Beginnen Sie damit Tapeten, alte Wandfarbe sowie losen Putz zu entfernen. Damit beim Arbeiten weniger Schimmelsporen in die Luft geraten, behandeln Sie den betroffenen Bereich im Vorfeld mit Schimmelentferner. Bei einem starken Schimmelbefall sollten Sie den betroffenen Putz großflächig abschlagen.
Sind Sie unsicher, ob Sie dem Schimmel alleine Herr werden, sollten Sie unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen.
2. Schritt:
Unebenheiten ausgleichen
Um einen optimalen Abtransport der Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, dürfen unter den Kalziumsilikatplatten keine Hohlräume bleiben. Der Untergrund, auf dem Sie den Lehmmörtel aufbringen, muss trocken, sauber und möglichst glatt sein. Gleichen Sie größere Unebenheiten mit entsprechendem, diffusionsoffenem Innenputz aus.
3. Schritt:
Klimaplatten vorbereiten
Schneiden Sie die Kalziumsilikatplatten passgenau zu. Glätten Sie die Kanten sorgfältig, damit sich die Platten nahtlos verlegen lassen. Denken Sie auch daran Aussparungen für Steckdosen und Schalter, mithilfe eines Kernbohrers oder einer Stichsäge auszuschneiden. Befeuchten Sie nun die Platten auf der Wandseite mit Wasser.
4. Schritt:
Silikatplatten anbringen
Mischen Sie in der Zwischenzeit den Lehmmörtel zum Kleben der Platten an. Halten Sie sich auch hier an die Angaben des Herstellers. Es ist wichtig, einen difussionsoffenen Kleber oder Mörtel zu verwenden, der die Poren der Klimaplatten nicht verschließt. Ziehen Sie nun den Mörtel mit einem Zahnspachtel auf.
Die Kalziumsilikatplatten müssen vollflächig verklebt werden. Achten Sie beim Verlegen der Platten darauf, Stöße und Fugen möglichst klein zu halten. Sie sollten nicht breiter als 2 mm sein. Mörtel, der aus den Fugen quillt, entfernen Sie möglichst sofort mit einem feuchten Lappen. Verfugen Sie Ecken, Fensterlaibungen und Deckenanschlüssen besonders sorgfältig.
5. Schritt:
Kalziumsilikatplatten verkleiden
Zu guter Letzt können Sie die Kalziumsilikatplatten so verkleiden, wie es Ihnen gefällt. Dabei sollten Sie nur darauf achten, dass der Mörtel gut durchgetrocknet ist und alle Materialien auch wirklich luftdurchlässig sind. Das bedeutet Latexfarbe, Vinyltapete, Fliesen oder gipshaltige Putze kommen für die Wandgestaltung nicht in Frage. Sie würden die Poren der Klimaplatten verschließen und den schimmelhemmenden Effekt aufheben.
Mit einer diffusionsoffenen Farbe (z.B. Kalk-, Silikat- oder Kreidefarbe) oder einem atmungsaktiven Mineralputz bleibt die hohe Kapillarität der Platten erhalten.
Hinweis!
Die meisten Kalziumsilikatplatten haben (lediglich) eine bauaufsichtliche Zulassung als Brandschutz- und/oder Wärmedämmplatte.