
Wenn Sie einen Kaminofen aufstellen, sind aus Brandschutzgründen immer gewisse Sicherheitsabstände zu den Wänden und zur Zimmerdecke einzuhalten. Die gesetzlichen Vorschriften legen diese Abstände genau fest. Auch brennbare Bodenbeläge müssen mit einer Stahl- oder Glasplatte geschützt werden. Was genau Sie beachten sollten und wie Sie Ihren Kaminofen sicher platzieren, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Inhalt:
- Der Nutzen von Sicherheitsabständen
- Sicherheitsabstände bei Wänden
- Wo ist der richtige Aufstellort?
- Verringerung des Mindestabstandes
- Schutz des Fußbodens
Sie erfahren in diesem Artikel:
- Warum Sie beim Aufstellen eines Ofens bestimmte Abstände einhalten müssen.
- Welche Abstände zu brennbaren Bauteilen eingehalten werden müssen.
- Wie Sie den richtigen Aufstellort für Ihren Kaminofen finden.
- Unter welchen Bedingungen vorgegebene Abstände verringert werden können.
- Welchen Schutz Ihr Fußboden benötigt.
Der Nutzen von Sicherheitsabständen
Warum müssen beim Aufstellen eines Ofens bestimmte Abstände eingehalten werden? Die gesetzlich geregelten Mindestabstände dienen in erster Linie dem Brandschutz. Denn in der direkten Umgebung des Kaminofens wird es sehr heiß. Deshalb können sich brennbare Wände in Ofennähe unter Umständen entzünden. Auch der beim Anfeuern und Nachlegen entstehende Funkenflug birgt Gefahren, da er entflammbaren Bodenbelag in Brand setzen kann. Die Einhaltung der Sicherheitsabstände ist daher Voraussetzung für die Abnahme Ihres Kaminofens durch den Schornsteinfeger.
Versicherung & Gewährleistung
Neben dem Schutz für die Bewohner und das Gebäude sind die vorgegebenen Sicherheitsabstände auch aus versicherungsrechtlichen Gründen wichtig. Eine unsachgemäße Installation führt außerdem dazu, dass Sie gegenüber dem Kaminofenhersteller und dem Ofenbauer keine Ansprüche auf Gewährleistung geltend machen können.
Im Bundesland Sachsen sind die Abstandsregeln in der sächsischen Feuerungsverordnung §4 (7)-(9) festgeschrieben. Die für Sie geltenden Sicherheitsabstände entnehmen Sie bitte der Feuerungsverordnung Ihres jeweiligen Bundeslandes.
Diese Abstände sind mindestens einzuhalten
Als absoluter Mindestabstand zwischen Wänden und Brennkammer gelten 20 Zentimeter in alle Richtungen: hinter dem Ofen ebenso wie links und rechts. Voraussetzung dafür ist, dass die Wände aus nicht brennbaren Materialien bestehen. Der Abstand zwischen der Ofentür und Möbeln muss mindestens 50 Zentimeter betragen, ein größerer Abstand von 80 oder 100 Zentimeter ist jedoch besser. Vorsicht ist geboten, wenn der Ofen seitliche Sichtscheiben hat. In diesem Fall raten Schornsteinfeger zu einem Abstand von etwa 80 Zentimetern.

Sicherheitsabstände bei Wänden
Sind Wände und Decken mit Holz verkleidet, besteht ein zusätzliches Brandrisiko. In diesen Fällen muss der Abstand zum Kaminofen mindestens 40 Zentimeter betragen. Achten Sie auch auf andere brennbare Wand- und Dekomaterialien. Tapeten, vor allem Textiltapeten, Stoff-Bespannungen sowie Holz-Bilderrahmen und andere Dekorationsobjekte in der näheren Umgebung des Kamins sind ebenfalls leicht entflammbar.
Wo ist der richtige Aufstellort?
Prinzipiell können Sie Ihren Kaminofen überall dort aufstellen, wo die Sicherheitsabstände eingehalten werden und eine sichere Verbindung zum Schornstein gewährleistet ist. Aber auch hier gibt es gesetzliche Regelungen, so lautet es in der Muster-Feuerungsverordnung aller deutschen Bundesländer:
§4 (1) Feuerstätten dürfen nicht aufgestellt werden:
1. in notwendigen Treppenräumen, in Räumen zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins Freie und in notwendigen Fluren
2. in Garagen, ausgenommen raumluftunabhängige Feuerstätten, deren Oberflächentemperatur bei Nennleistung nicht mehr als 300°C beträgt
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Wie lässt sich der Mindestabstand verringern?
Nach Absprache und Genehmigung durch den Schornsteinfeger können die Sicherheitsabstände durch den Einsatz bestimmter feuerfester und isolierender Materialien verringert werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Kalciumsilikatplatten, die es in verschiedenen Ausführungen und Abmessungen zu kaufen gibt. Allerdings muss dennoch ein gewisser Mindestsicherheitsabstand eingehalten werden. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Schornsteinfeger, welche Maßnahmen zulässig sind.
Auch für Ofenrohre gelten Abstandsregeln
Auch das Ofenrohr als Verbindungsstück zwischen Kamin und Schornstein kommt der Wand und der Zimmerdecke meistens sehr nahe. Der hier einzuhaltende Sicherheitsabstand richtet sich danach, ob in der Nähe brennbare Materialien verbaut sind. Bei Wänden und Decken mit einer Holzverkleidung oder einem anderen riskanten Baustoffen ist die Verwendung von doppelwandigen Rohren empfehlenswert. Doppelwandige Ofenrohre reduzieren die Hitzeabstrahlung und können einfach montiert werden.
Schutz des Fußbodens
Auch der Boden vor dem Kaminofen muss gewissen Vorschriften entsprechen. Auf einem Beton-, Fliesen- oder Steinboden darf der Ofen ohne weitere Schutzmaßnahmen stehen. Bei allen anderen Bodenbelägen ist eine Funkenschutzplatte vorgeschrieben. Diese müssen im vorderen Bereich so groß sein, dass herausfallende Glut oder Funkenflug keine Schäden verursachen kann. Bemessen Sie die Funkenschutzplatte besonders großzügig, wenn der Bodenbelag aus Teppich, Laminat, PVC, Kork oder Linoleum besteht.

Gut zu wissen!
Bodenplatten gibt es aus Stahl oder Glas zu kaufen. Die Stahlplatte kann poliert oder lackiert sein, während die Glasplatten aus massivem, bruchsicherem Glas bestehen.